(56:48, CD/Digital, Eigenveröffentlichung, 2020)
Beim Namen Virgil Donati werden nicht nur Planet X Fans hellhörig. Der Australier wird aus gutem Grund zur Crème de la Crème der virtuosen und technisch versierten Schlagzeuger gezählt. Und auch die Kompositionen von Donati zeugen von einem Verständnis für Musik, das sich jeglicher bekannten Konvention entzieht. In ebendieser Manier hat Virgil Donati wieder mal alles gegeben, um sein siebtes Solo-Album “Ruination” zu einer ganzheitlichen Erfahrung für jeden noch so entfernten Winkel der Gehörgänge zu machen.
Auf Spotify gibt es das neue Album schon seit letztem Jahr zu hören. Ab dem 7. Februar ist das neue Werk mit elf Liedern voll verspieltem Prog, Jazz und Fusion auch für Freunde analoger Formate als CD erhältlich.
Für seine dritte Eigenveröffentlichung hat der virtuose Muliinstrumentalist eine ebenfalls hochgradig begabte Band um sich gescharrt. Auf den Aufnahmen hört man folglich neben Donati persönlich auch Irwin Thomas, Andre Nieri, Junior Braguinha und Chris Clark. Während sich das Mastermind an Schlagzeug und Keyboards zu den eigenen Kompositionen auslebt und die Band aus internationalen Fusion Stars mitreißt, wird “Ruination” durch das Mitwirken weiterer Gastmusiker komplettiert. Hierzu zählen Joe Chindamo, Julian Lage, Evan Marien, Marco Sfogli, Alex Argento, Carl Mörner Ringström und Steve Hunt.
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Es verwundert daher nicht, dass hierbei ein fantastisches Werk entstanden ist, das vor Verspieltheit, Liebe zum Detail und höchster Genauigkeit strotzt. Die elf Strücke auf “Ruination” demonstrieren das intelligente und absolut akkurate Zusammenspiel vielschichtiger, abwechslungsreicher und höchst anspruchsvoller Musik (aber nicht auch ein ganz klein wenig Kühle, ja Kälte? Die Schlussred.). Dabei gelingt es Donati und seinen Mitstreitenden die komplizierten Arrangements, Themen- und Motivwechsel oder Übergänge in Takt, Tempo und Stimmung so einfach klingen zu lassen als sei es ein Spaziergang im Park.
Auch Grenzen von Genres werden auf “Ruination” ad absurdum geführt, indem die Musizierenden warme Jazz-Klänge über krachende Bässe legen, Disharmonien so geschickt einbringen, dass sie passen wie die Faust aufs Auge, oder auch eher harte und metallene Klänge in feinstem Prog Rock auflösen, ohne dass jemand den Übergang wahrnimmt. Und darüberhinaus ist da ja noch Virgil Donati himself, dessen Schlagzeug und Keyboard gleichermaßen in komplett anderen Sphären schweben und doch das intelligente Gesamtkonstrukt von “Ruination” zueinander führen.
Ist das Prog, Jazz, Fusion oder doch schon ein ganz eigenes Feld? In jedem Fall ist “Ruination” ein fantastisches Werk intelligenter Musik. Virgil Donati und seine Band präsentieren Klangwelten für ausführliche Erkundungsreisen mit allen Sinnen. Vom kleinsten Detail bis zum Gesamtwerk ein irre gutes Album.
Bewertung: 14/15 Punkten (RG 14, KR 12)
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Ein Kommentar
Kompliment an R. L. Genovese für den Review zur Ruination von Donati! Genau so ist es – ich spendiere nur noch den einen Punkt zu – ich weiß, das ist schwer – 15 von 15 Punkten. Komm, hat das Ding doch echt verdient, andere promovieren mit so was 😉