Lee Abraham – Comatose

0

(46:58, CD, Digital, Progrock Records/Festival Music (F2)/ Just For Kicks, 2019)
Lee Abraham, nicht nur auf Solopfaden unterwegs, sondern auch Gitarrist der britischen Band Galahad, veröffentlichte jüngst sein mittlerweile 8. Album (wenn man das Album von 2008, Lee Abraham & Steve Kingman: „Idle Noise“ dazu rechnet) mit dem Titel „Comatose“. Nach seiner im Jahr 2017 erfolgten Rückkehr zu Galahad handelt es sich erneut um ein sehr ambitioniertes, um nicht zu sagen sehr persönliches Werk. Sowohl inhaltlich als auch musikalisch beschäftigt sich Lee auf „Comatose“ textlich mit der Geschichte eines Verkehrsunfallopfers, den belastenden Rückschlägen, und dem Kampf seiner Helfer und Betreuer, die versuchen, sein Leben zu retten. So komplex das Zusammenspiel zwischen Leben und Tod ist, so variantenreich auch die Wahl seiner musikalischen Stilelemente. Generell bewegt sich der Musiker aber dennoch zumeist im klassischen Progressive Rock.

Eingespielt wurde das Album mit Hilfe von einigen langjährigen Weggefährten Abrahams: so bedient Gerald Mulligan (Credo) das Schlagzeug und Tastenmann Rob Arnold das Klavier. Für die Lead Vocals übernahm Marc Atkinson (Riversea, Moon Halo) die Verantwortung. Unterstützung fand sich mit Diane Abraham und Galahad Mitstreiter Mark Spencer. Lee Abraham selber sorgt für den richtigen Sound, indem er die Gitarrenarbeit, die Keys und den Bass übernommen hat. Wie bereits erwähnt, verarbeitet und lässt Abraham auf „Comatose“ diverse Musikrichtungen einfließen. Beginnt der elfminütige Longtrack ‘Number PT1’ noch sehr bedrohlich, atmosphärisch mit breitem Keyboardteppich, so wechselt die Stimmung später des öfteren von metallisch aggressiv zu balladenartig, melancholisch, elegisch, dazwischen immer wieder druckvolle E-Gitarrenriffs, die sogar ein gewisses Hard Rock Feeling aufkommen lassen. Zu Beginn des Albums dieser Höhepunkt, ein Longtrack wie er sein sollte. Danach folgen kürzere, zeitweise radiotauglichere, eingängigere Titel, ja fast AOR/ Melodic Rock artig, dazu einige Gitarrensoli, die unisono belegen, welch guter und variantenreicher Multiinstrumentalist Abraham mit seinem Crossover Prog ist.

Dem Südengländer Lee Abraham ist mit „Comatose“ ein stimmungsvolles, insgesamt angenehm melodisches Album gelungen, welches durch die Verwendung diverser Stilelemente hörbar an Qualität gewonnen hat.
Bewertung: 10/15 Punkten

Surftipps zu Lee Abraham:
Facebook
Twitter
Progarchives
Spotify
last.fm
Deezer
Qobuz
Apple Music
Homepage Galahad
Wikipedia Galahad

image_pdfArtikel als PDF herunterladenimage_printArtikel drucken
Teilen.

Über den Autor

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

Antworten

Hinweis: Mit dem Absenden deines Kommentars werden Benutzername, E-Mail-Adresse sowie zur Vermeidung von Missbrauch für 7 Tage die dazugehörige IP-Adresse, die deinem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, in unserer Datenbank gespeichert. E-Mail-Adresse und die IP-Adresse werden selbstverständlich nicht veröffentlicht oder an Dritte weitergegeben. Du hast die Option, Kommentare für diesen Beitrag per E-Mail zu abonnieren - in diesem Fall erhältst du eine E-Mail, in der du das Abonnement bestätigen kannst. Mehr Informationen finden sich in unserer Datenschutzerklärung.

Lee Abraham – Comatose

von Horst-Werner Riedel Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
0