Mike Oldfield – The Best of: 1992 -2003

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Mike-Oldfield-The-Best-Of-1992-2003_CD_3e07f5964f_4bbf624900(02:28:35, 2 CD, Warner Music, 2015)
1992 bis 2003, die Jahre nach dem unrühmlichen Ende von Mike Oldfields Zeit bei Virgin Records. Alles sollte besser werden. Den Auftakt machte “Tubular Bells II” mit Trevor Horn als Produzenten. Ein kommerzieller Erfolg (wenngleich auch nicht allerorten durchweg positiv aufgenommen), der das Referenzwerk recht charmant und gekonnt zitierte, ohne als bloße Kopie oder zweiter Aufguss  wahrgenommen zu werden. Was danach folgte, war allerdings ein gerade zu beispielloser Ausverkauf einer einmal erfolgreichen Idee, die selbst noch im Film-Business ihres gleichen sucht. Es folgten “Tubular Bells III”, “Millennium Bells” und schließlich mit “Tubular Bells 2003” sogar eine Neuaufnahme des Originals. Dazwischen erschienen wenig beachtete Werke wie “Tres Lunas” (ein Album mit Chill-out-Musik), oder “Guitars”. Allenfalls “Voyager”, das keltischer Musik huldigte oder “Songs From A Distant Earth” konnten zumindest in Ansätzen überzeugen.

Die hier vorliegende Sammlung fasst diese Phase nun also in Auszügen chronologisch zusammen. Es sei vorweg genommen;  man könnte es kaum liebloser und beliebiger tun, als hier ausgeführt. Es reihen sich zahllose instrumentale Outtakes als Dreiminüter aneinander, teils in kruden Remixen, wahllos ein- und ausgeblendet. Dazwischen findet man Versuche ‘Moonlight shadow’ zu klonen, oder Michael Cretus unsägliche-Enigma Ergüsse noch zu unterbieten. Es ist ein Trauerspiel, das mit den Tiefpunkten ‘Introduction 2003’ und ‘Sailors Hornpipe 2003’ endet, die endgültig jegliches Leben aus den Originalen vermissen lassen.

Die zweite CD verstört insbesondere mit weiteren gewagten Remix-Experimenten, die weder bei Oldfield-Fans noch bei Dance-Music Publikum punkten können. Dazwischen versteckt sich die eine oder andere hörenswerte B-Seite und Rarität für die Komplettisten unter Mike Oldfield-Fans als einzigem Kaufanreiz.

Nein, vor dem Hintergrund, dass Mike Oldfield einst ein Prog-Schwergewicht war, kann man hier nur den Kopf schütteln. Mehr als 2-3 Pflichtpunkte für die wenigen hörenswerten Titel sind hier nicht zu vergeben.
Bewertung 3/15

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Über den Autor

Dass der Prog-Virus hoch infektiös ist, musste ich bereits in meiner frühen Kindheit erfahren. Während meine Schulfreunde noch sorglos Ilja Richters Disco mit The Sweet und den Bay City Rollers schauen konnten, hatte mich mein älterer Bruder bereits in den frühen Siebzigern mit ELP und Yes verkorkst. Mein erster Radiorekorder und die LP-Hitparade von SWF3 gaben mir mit Genesis und Eloy dann den Rest.

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Mike Oldfield – The Best of: 1992 -2003

von Daaty Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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