Autor: Detlev Schmidt

Die Konzeptalben „Wanted“ (2014) und „Beyond Man And Time“ (2012) gelten weithin als bisherige Höhepunkte in der mehr als ein Dutzend Platten umfassenden Diskografie der deutschen Artrocker RPWL. Pünktlich zu ihrem 20. Geburtstag bringt die Band jetzt ihren lange angekündigten Konzertfilm „A New Dawn“ heraus. Er zeigt die letzte Show der „Wanted“-Tour, die die Bayern im Oktober 2015 in ihrer Heimatstadt Freising als spektakulär inszenierte Mischung aus Rockkonzert, Multimedia-Event und Theateraufführung zum ersten und einzigen Mal in dieser Form auf die Bühne brachten. Beteiligt waren daran neben den Musikern selbst rund 50 Schauspieler und Komparsen. Der Film „A New Dawn“…

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Einen starken Bezug zu klassischer Musik hatte Ian Anderson schon immer: Bereits auf Jethro Tulls zweitem Alben “Stand up” von 1969 interpretierte er Johann Sebastian Bachs ‘Bourée’ unvergleichlich gut – Fans des Pied Pipers muss man das nicht groß in Erinnerung rufen, schließlich pfeifen die Spatzen diesen unkaputtbaren Dauerbrenner bis heute von den Dächern. Viele Jahre später folgte das Album “A Classic Case – The London Symphony Orchestra Plays The Music Of Jethro Tull” (1985), wofür der einstige Tull-Keyboarder David Palmer – inzwischen übrigens zu Mrs. Dee Palmer mutiert – die Arrangements besorgte. Und auch eine Liveplatte Andersons mit klassischem…

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(2CD/1DVD Deluxe Edition, Medienbuch, Chrysalis /Warner Music, 1969/2016) As time goes by – mit Riesenschritten nähern wir uns dem 50. Geburtstag von Jethro Tull, 2018 ist es soweit. Wenn Ian Anderson und sein Remix-Bediensteter Steven Wilson die bisherige Schlagzahl beibehalten, werden bis dahin alle essenziellen Tull-Alben in diesen wundervollen Mediabuch-Editionen vorliegen, die uns regelmäßig Freudentränen in die Augen treiben. An der Reihe ist jetzt „Stand Up“. Vor und nach der Veröffentlichung dieser zweiten Tull-Scheibe 1969 geriet bei der Band einiges in Bewegung. Die Besetzung: Gitarrist und Gründungsmitglied Mick Abrahams wollte nach dem Debütalbum „This Was“ weiterhin den Blues. Bald darauf…

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Schmetternde Synthie-Fanfaren, perlende Pianoläufe, Chor und Orchester satt – alles echt, nicht aus der Dose, herrlich. Sir Lancelot und Sir Galahad, der Schwarze Ritter und Zauberer Merlin, klirrende Schwerter, die schöne Lady Guinevere mittendrin, und die Sachsen auf dem Sprung das frühmittelalterliche England zu erobern – alles in allem ein mordsmäßiges Prog-Spektakel: “The Myths and Legends of King Arthur and the Knights of the Round Table”. Bombast ohne Ende, Romantik, tolle Melodien. Schwulst? Oh ja, ein bisschen. Kitsch? Na klar, aber schön! Neulich mal wieder die Nadel in der Rille, lange nicht gehört, fast verdrängt wie gut es ist. Rick Wakeman mag…

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(2CD/2DVD, Medienbuch, Chrysalis Records/Warner Music, 1971/2016) Tusch und Vorhang auf für die nächste Veröffentlichung im Zuge der famosen und vermutlich endgültigen Reissue-Reihe klassischer Jethro-Tull-Alben als Medienbücher, unter anderem mit kompletten Remix-Versionen von Steven Wilson. Ein Rückblick: Bisher verlief das Ganze wunderbar chronologisch geordnet, analog zur Reihenfolge der einstigen Erstveröffentlichungen: Auf „Thick as a Brick“ (von 1972) folgten „A Passion Play“ (1973), „Warchild“ (1974), „Minstrel in the Gallery“ (1975) und zuletzt „Too Old to Rock ’n’ Roll: Too Young to Die!“ (1976). Der rezensierende Tull-Junkie rieb die Hände und leckte sich voller Vorfreude die Lippen: Jetzt also müsste – endlich! –…

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9.5
Reviews

(78:08, CD, Sireena, 2015) Wenn sich in den für Progfans seligen 1970er-Jahren eine Band in Trio-Formation mit Keyboards, Bass und Schlagzeug in Stellung brachte und den Tasteninstrumenten in ihrem Klangbild breiten Raum einräumte, geriet sie rasch in den Ruch sich an Emerson, Lake & Palmer zu orientieren, die seinerzeit voll im Saft standen. In Deutschland haftete dieses Etikett sowohl Triumvirat als auch Tritonus an. Bei beiden trifft es zu, allerdings haben die flotten Dreier daraus in jeweils häufig wechselnder Besetzung recht Unterschiedliches gemacht. Triumvirat um den Kölner Keyboarder Jürgen Fritz waren über die gesamte Dekade präsent. Die Gruppe deckte eine Spannbreite von…

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Steter Wandel kennzeichnet den bisherigen Weg der 2004 gegründeten britischen Progressive-Rocker Crippled Black Phoenix. Dies betrifft die Besetzung der Band aus Bristol, und auch die Plattenlabels, auf der sie ihre Musik unters Volk bringt – darunter famose Alben wie “200 Tons Of Bad Luck” (2009), “I, Vigilante” (2010) , Live Poznan (2013) “No Sadness Or Farewell” (2013) und vor allem “(Mankind) The Crafty Ape” (2012), mit denen sie den Geschmack von New-Artrock-Fans ebenso trifft, wie jenen gestandener Pink-Floyd-Afficionados. Letztere mussten sich Anfang dieses Jahres sputen, um ein Exemplar des Floyd-Coveralbums “Oh’Ech-oes” zu ergattern, das nur 500 Mal auf CD und angeblich genau…

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