Autor: flohfish

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

Post Hardcore mit ganz unterschiedlichen Vorzeichen Thrice und Coheed And Cambria auf Double-Headliner-Tour durch Europa und dabei mit Touché Amoré im Schlepptau. Drei Bands, die ihre Wurzeln allesamt im Post Hardcore haben, doch im Jahre 2022 so unterschiedlich klingen wie man es sich nur vorstellen kann. Ein hochkarätiges Programm nicht nur für Anhänger des Post Hardcore, sondern, im Falle von Coheed And Cambria und Thrice, auch für alle Freunde von progressiven und experimentellen Tönen. Man durfte also gespannt sein. Touché Amoré Im Oktober 2019 sind Touché Amoré letztmals in Mülheim am Rhein aufgetreten. Damals zusammen mit Deafheaven und zwar als…

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20 Jahre sind vergangen, seit Sigur Rós mit “()” ihr drittes Studio-Album veröffentlicht haben. Eine Aufnahme, mit der sie nicht nur einen würdigen Nachfolger für “Ágætis byrjun” präsentierten, dem Album, mit dem die Band aus Reykjavik 1999 ihren Durchbruch gefeiert hatte. Sondern mit dem sie nach Meinung vieler Fans und Kritiker dieses sogar noch übertrumpfen konnte. Neun Jahre nach ihrem letzten regulären Album, dem 2013er “Kveikur”, sind Sigur Rós nun endlich wieder aus der Versenkung aufgetaucht, um u.a. das Jubiläum des 2002er Post’n’Art Rock Klassikers gebührend zu feiern. Auch wieder mit dabei: Keyboarder und Multi-Instrumentalist Kjartan Sveinsson, der 1998 zu…

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12.0
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(47:16; Vinyl, CD, Digital; Candlelight Records, 11.11.2022) “Sacred Cargo”, das Debütalbum des italienisch-US-amerikanischen Trios MMXX sollte eine Wonne für alle Freunde von Doom und Doom Metal sein. Auch wenn Wonne vielleicht keine Vokabel ist, die man mit diesen Genres assoziiert. Denn MMXX machen nicht nur das, was man bei den beteiligten Musikern erwarten könnte, nämlich den Sound ihrer Stamm- bzw. Ex-Bands Daylight Dies und The Foreshadowing miteinander zu kombinieren. Andrea Chiodetti, Egan O’Rourke und Jesse Haff haben darüber hinaus eine reiche Schar von insgesamt acht Gastsängern für “Sacred Cargo” gewinnen können, darunter so illustre Namen wie Swallow The Suns Mikko…

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11.0
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(47:32; Vinyl, CD, Digital; Pelagic Records/Soulfood, 18.11.2022) Heavy Psychedelic Post Rock. So oder so ähnlich kann man wohl die Instrumental-Musik bezeichnen, die uns Astrosaur auf “Portals” präsentieren. Im Mittelpunkt des dritten Albums der Formation aus Oslo stehen dabei schwere Gitarrenriffs, die in ihren leicht matschigen wie düsteren Klangfarben mit Sludge und Doom Metal flirten. Der Titel “Portals” beruht dabei auf der Faszination, die die drei Bandmitglieder dem Konzept von Zeit und den Theorien von Multiversen entgegenbringen. Was auch musikalisch prima umgesetzt worden ist. Denn “Portals” erscheint weit in himmlische Sphären entrückt aber gleichzeitig auch felsenfest geerdet. Wie zwei Welten die…

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Welcome Back! To The Stage Manchmal verliert man über die Jahre eine Band aus den Augen. Oft hängt dies mit einer Besetzungsveränderung bzw. einer stilistischen Neu-Ausrichtung zusammen. Für den Autor kamen im Falle von Arena, der englischen Neo-Prog-Institution um Clive Nolan (u.a. Pendragon) und Mick Pointer (Ex-Marillion), beide Faktoren zusammen, als Paul Manzi (mittlerweile bei The Sweet [!]) im Jahre 2010 als bereits vierter Lead-Sänger (nach John Carson, Paul Wrightson & Rob Sowden) das Mikrofon übernahm und Arena kurz darauf, mit ihrem siebenten Studio-Album, “The Seventh Degree Of Separation” (2011), in Richtung belanglosem Hard Rock und AOR wegrutschten. Da konnten…

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Die Zukunft Cave Ins stand nach dem plötzlichen Unfalltod ihres Bassisten Caleb Scofield im Frühjahr 2018 lange Zeit in den Sternen. Nach dem 2019er Album “Final Transmission”, auf dem die verbliebenen Bandmitglieder ihre Trauer verarbeiteten, war lange fraglich, ob es mit Cave In überhaupt noch weitergehen würde. Dass Cave In in diesem Jahr dann wirklich noch einmal ein Album herausbrachten, war daher mehr als erfreulich. Dass es aber solch ein Paukenschlag werden würde, wie es “Heavy Pendulum” einer geworden ist, das hätten wohl nur die wenigsten erwartet. Umso erfreulicher war es dann, als Steven Brodsky, Adam McGrath und John-Robert Conners…

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(48:48; Vinyl, Vinyl (7″-Abobox), CD Digital; Grand Hotel Van Cleef/Indigo/The Orchard, 11.11.2022) FJØRT? Ist das nicht diese Post Hardcore Band? Die aus Aachen mit gesellschaftskritischen deutschsprachigen Texten? Brauchen wir DIE jetzt wirklich auch noch auf einer Seite für progressive Musik? Die Antwort ist einfach: Ja, ja und ja! Denn spätestens seit Coheed And Cambria, …And You Will Know Us By The Trail Of Dead und Thrice wissen wir, dass eine echte Abgrenzung zwischen Prog, Art Rock und Post Rock einerseits und Post Hardcore andererseits nicht immer so einfach ist. Und so ist auch “nichts” bzw. “[nɪçt͡s]”, wie der Titel des…

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10.5
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(43:26; Vinyl, CD, Digital; Fantasy Records/Concord/Universal Music, 11.11.2022) Wenn einen die Information ereilt, dass Travis Stever, der Gitarrist von Coheed And Cambria, mit einem neuen Projekt am Start ist, dann kann man als Progressive-Rock-Fan gespannt sein, was da auf einen zukommt. Denn obwohl Coheed And Cambria gewöhnlich dem Progressive Rock zugerechnet werden, hat die New Yorker Band Teile ihrer Wurzeln in der Emo- und Post-Hardcore-Szene. Schaut man sich die Liste der weiteren beteiligten Personen an L.S. Dunes an, so wird dann auch recht schnell klar, in welche Richtung “Past Lives”, das Debüt dieser All-Star-Truppe tendieren könnte. https://www.youtube.com/watch?v=b00u9ba1EwE Denn neben dem…

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10.0
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(21:19; Vinyl, Digital; Salvaged Records, 11.11.2022) Der Presse-Text zu Orbiters “Head Wounds” weckt Erwartungen, die die EP nicht halten kann. Denn, was aus den Lautsprechern erklingt, das ist weder der angepriesene Post Rock noch Post Metal. Jedenfalls nicht so wie man ihn kennt. Die Informationen, die man auf der bandeigenen Bandcamp-Seite über die Band finden kann, treffen den Nagel schon weiter eher auf den Kopf. Denn das Quartett aus Gainesville im Sunshine State Florida, das seine Karriere ursprünglich unter dem Namen “The Yams” begonnen hatte, wird dort als “Sabbath Worship” bezeichnet. Obwohl das auf “Head Wounds” auch nur bedingt zutrifft.…

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12.0
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(12:36; Digital; InsideOut/Sony Music, 10.11.2022) Wer Wheels bisherige Karriere ein wenig verfolgt hat, der wird bezeugen können, dass sich die Band nicht nur immer mehr von Tool, mit denen sie anfänglich verglichen worden waren, emanzipiert haben, sondern sie sich mittlerweile auch als sehens- und hörenswerte Live-Performer etabliert haben. Denn das ausgiebige Touren der letzten Jahre, u.a. im Vorprogramm von Soen, Katatonia und Leprous, verhalf der finnisch-englischen Band nicht nur zur nötigen Routine, sondern auch immer mehr zur Perfektion. Ein Umstand, den Wheel auch im Frühjahr 2023 wieder werden beweisen können, denn Apocalyptica und Epica werden das Quartett auf eine zweimonatige…

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