Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

11.0
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(37:43, CD, Vinyl, Digital, La Rubia Producciones, 7.4.2023) Healthyliving? Die Band muss es ja wissen. Die "Songs Of Abundance, Psalms Of Grief" offerieren auf jeden Fall Myriaden an Schmerz und Pein. Und, um ehrlich zu sein, können wir überhaupt nicht genug davon bekommen. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit hatte ich das erste Mal bei einem Album wie "Garlands" der Cocteau Twins. Und das ist mittlerweile nun auch schon vierzig Jahre gereift. Sicherlich sind Healthyliving harscher, rougher und fühlen sich eher dem Noise denn dem Wave zugetan. Aber Sängerin Amaya López-Carromero (Maud the Moth) hat eine ähnliche Ausstrahlung und einen ähnlichen Leidensdruck…

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7.0
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(41:01, CD, Vinyl, Digital, Pelagic Records/Soulfood, 2023) Da knallen uns LO! (beziehungsweise Look And Behold!) wieder ein Machwerk um die Ohren, dass es eine helle (oder dunkle) Freude ist. Die Liebhaber geschmackvollen Post-Hardcores kommen mit "The Gleaner" wieder voll auf ihre Kosten. Nebenbei bestätigen die Australier, dass sie dann wohl immer noch das Extremste sind, was das sich mittlerweile in Postrock-Bereichen tummelnde Berliner Label Pelagic Records zu bieten hat. Sänger Sam Dillon malträtiert sich und uns, und das von Anbeginn dieser mit dezentem Ohrenbluten bedachten Tortur. 'Our Fouling Larder' ist schon einmal eine kurze und präzise Dampframme, weil gerade einmal…

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9.0
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(31:39, CD, Vinyl, Digital, TBC Records, 2023) Irgendwie war hier nicht nur ein Bier schlecht. Hör Blues uff? Nicht ganz. Zwar machen Odin & Bjørn Berge schon irgendwie Blues, aber irgendwie auch wieder nicht. Um auf der sicheren Seite zu sein nennen die beiden norwegischen Weirdos ihren Sud aus allem, was bei zehn nicht auf dem Baum ist, dann vorsichtshalber "Club-Blues". Und um bei Puristen bloß nicht anzuecken. Weil - "Club" ist das große Zauberwort, mit dem sich dann auch (fast) alles rechtfertigen lässt. Mithin bewegen sich die beiden Musiker, die sich von ihrer gemeinsamen Zeit bei Vamp her kennen,…

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11.0
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(60:03, CDr, Digital, Sound in Silence, 20.02.2022) Gletscherfördernder Post’n Shoegaze von Künstlern, die es wissen müssen. Island hat sicher eine Menge zu bieten. Im Vergleich zur Einwohnerzahl ist der musikalische Output des Inselstaates jedenfalls verhältnismäßig hoch. Nun sind Ruxpin als Soloartist und Stafrænn Hákon als Band von Ólafur Josephsson hier eben keine Unbekannten, fielen beide in Reykjavík beheimateten Unternehmungen doch bezüglich ihrer atmosphärischen Soundexkursionen positiv auf. Meet Me In Forever by Ruxpin & Stafrænn Hákon Zeit also für eine Kollaboration, die wiederum alle atmosphärischen Eigenschaften der Beteiligten vereint. Der sanft blubbernde, durch Electronics voran getriebene Postrock ist ideal für Enthusiasten,…

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10.0
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(63:00, CD, Digital, Eigenproduktion/Just For Kicks Music, 2023) Hier jemand aber gleich einmal ALLES! "Their mains influences are going from Porcupine Tree to Tool, Dream Theater to Peter Gabriel". Hoch gestapelt ist manchmal schon die halbe Miete und Manchem sein Ganzes. Aber, wenn man schon irgendwelche Schubladen mit Macht aus den wurmstichigen Vintage-Mobiliar des Progressive Rock heraushebeln möchte, dann kann man einmal Gnade vor Recht ergehen lassen und beipflichten – ja, Anasazi sind durchaus auf dem richtigen Weg. Reichlich komplexe Rhythmusstrukturen prallen auf Progressive infizierte Arrangements, ohne jedoch, und das ist das Gute, in Dream Theater’sche Hybris zu verfallen. cause…

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10.0
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(66:19, Digital, iapetus Media, 2023) Ist das schon Jazz oder kann das weg? Mit der Überrepräsentation des freien Klarinettenspiels von David Rothenberg besitzt "Homayoun" nicht nur einen Ansatz, sondern eine deutliche Ausrichtung in Richtung Jazz. Aber, ein David Rothenberg darf das, ist der Musiker doch eben nicht nur Professor für Philosophie und Musik am New Jersey Institute Of Technology sowie Autor diverser Bücher (u. a. "Why Birds Sing", "Stadt der Nachtigallen"), sondern nebenbei noch auf Alben von Peter Gabriel, Hamid Drake, Scanner, Lewis Porter oder Suzanne Vega anzutreffen. Zusammen mit den beiden Soundtüftlern und -findern Ali Sayah (Bass, Tar) und…

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(44:29, Vinyl, Digital, Clostridium Records, 21.03.23) Da mahnt der Titel aber schon vehement, in welche Richtung es gehen soll. Als Electric Acid-Nachfolger zeigten die Wolves Of Saturn schon in erster Instanz mit ihren "The Bunker Tapes", dass es auch hier, im Keller, ganz schön bunt sein kann. Mit Lavalampen-Atmo und jeder Menge Feedback befindet der Dresdener Dreier um Gitarrist Richard Schwertner auf Kollisionskurs mit der nächsten Dimension und katapultiert uns via "The Deserts Echo And The Peyote Delusion" ins Zentrum eben genau dieser. the deserts echo and the peyote delusion by Wolves Of Saturn Da in dieser Dimension Zeit keine…

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8.5
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(40:41, Vinyl, Digital, Krakenduft Records/Broken Silence, 2023) Ceebra Is A Punkrocker. Eben das passt hier auf jeden Fall. Aus den Dresdnern =Cee= entstand unter Mithilfe von Tourdeforce, den Nice Guys, NGFO und GT dann letztendlich Ceebra, wobei hier alle Eigenschaften der Vorgänger zu einem Großen, Ganzen gebündelt wurden. Sicher erlangt der Punkrock des Öfteren die Oberhand – schneller, höher, weiter ist auch hier die Devise, dennoch schimmert hier und da noch mehr als nur ein Quäntchen Stoner hervor. Und dieser gibt sich riffoffensiv, was auf Tracks wie 'Mosquito' und 'Game Over' zu erleben ist. Das klingt schon alles verdammt nach…

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(66:18, CD, Vinyl Digital, Alchemy Recordings/BMG/Warner, 2023) Das ist schon ein wenig verwirrend, handelt es sich bei "Existential Reckoning" doch "erst" um das vierte offizielle Album des Sidekicks von Tool-Frontmann Maynard James Keenan (dem die Herabstufung als 'Sidekick' wohl überhaupt nicht gefallen dürfte, räumt er Puscifer doch in etwa die gleiche Priorität ein). Verwirrend deshalb, kommen die Downbeater inklusive Live- und Remix-Alben sowie EP’s auf knapp 20 Veröffentlichungen. Vor allem die Remix-Alben sind aus der Puscifer-Diskographie schon essentiell, legt man die Intentionen nach jedem offiziellen Release doch auf dieses Format. So folgte auf das 2007er Debüt "‘V‘ Is For Vagina"…

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9.0
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(32:37, CD, Vinyl, Digital, Interstellar Smoke Records, 24.02.2023) Die Finnen haben eigentlich für jede gute Sache ein entsprechendes Wort. So bedeutet Kalsarikännit beispielsweise nichts anderes als ‚sich in Unterhosen daheim alleine betrinken‘. So kurz, so bündig. Was uns gleich zu Mutautu bringt. Ganz so dramatisch ist es bei dem Trio aus Helsinki dann zwar nicht (Mutautu bedeutet so viel wie Schlammnebel, aber immerhin), trotzdem lässt es sich zu der hier gefahrenen Musik dann eben ganz entspannt Kalsarikännit zelebrieren. Fuzzbeladen ackert sich „Graveyard Of Giants“ dann auch durch den tiefsten und zähesten Schlamm, wobei die Heavyness dafür sorgt, hier auch unbeschadet…

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11.0
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(40:07, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Soulfood, 24.03.2023) Das ist doch schon einmal eine Maßnahme, eine Platte gleich mit einem Zwanzigminüter anzufangen. Zwar kennt man solche Ausmaße von den Frankfurtern, war doch schon ihre Debüt-EP mit ausnahmslos langrilligen Soundgut bestückt, aber gleich solch einen Brocken wie 'Kill The Sun And The Moon And The Stars' als Opener des ersten Fulltimers ist schon eine Herausforderung. Nun wälzen sich The Black Cat’s Eye hier in floydiger Nonchalance, alles, vom Gitarrenriffing bis hin zur transzendenten Aura erinnert dann auch auf ganzer Linie an "Echoes". Bis man eigentlich nur noch auf das Sonar-Pling wartet. Hybris,…

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9.0
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(39:04, CD, Vinyl, Digital, Season Of Mist, 24.02.023) Da werden die Lederjacken wieder übergestreift und die Sonnenbrillen gegen das flackernde Stroboskoplicht aktiviert. Irgendwo fanden Naut dann auch noch den Bruder von Dr. Avalanche und kündigten daraufhin ihrem Schlagzeuger. Wenn Klischee, dann aber richtig! Obwohl man aus Bristol kommt, hat das nichts zu sagen. Naut waten tief im Zwielicht der Nebelmaschinen und setzen dort an, wo die Sisters Of Mercy mit „First And Last And Always“ aufhörten. Mit stoischem Drumbeat, flirrend dramatischen Gitarren und den pathetisch dunklen Vocals von Sänger Gavin Laubscher schert man sich nicht um Kompromisse und schon gar…

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9.0
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(42:48, CD, Digital, Cuneiform Records, 28.10.2022) Ich hätte wetten können, dass wir es hier wieder mit Franzosen zu tun hätten. Wenn nicht sogar mit unseren Experten und Pappenheimern aus dem Umfeld von PoiL, Nil und PinioL. Umso überraschter ist man, wenn es sich herausstellt, dass Zeitgenossen wie Miriodor tatsächlich von woanders her, in diesem Fall aus dem kanadischen Quebec kommen. Noch überraschender, das Trio wurde schon 1984 gegründet, hat also auch schon knapp vierzig Jahre auf dem sicherlich schon altersschwachen Buckel und präsentiert mit "Elements" dann auch schon das zehnte Album seiner Karriere. Elements by Miriodor Zwischen Jazz und Progressive…

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11.0
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(39:50, CD, Vinyl, Digital, Trepanation Recordings/ Vinyltroll Records , 17.03.2023) Die Helden der gepflegten Abendunterhaltung empfehlen sich hier mit einem neuen Album, ihrem fünften, was so eine große Leistung nicht ist, existiert des Quintett aus dem dänischen Hovedstaden doch auch schon seit 2006 und hatte somit viel Zeit zur Tiefengründung seines Sounds, was auch angebracht ist, wiegt dieser doch Tonnen-schwer. Der pathetisch-atmosphärische Post Metal erreicht dann auf "V: Bones Of Extinct" seinen definitiven Höhepunkt, da er mit einer kaum aushaltbaren Power und Suspense daher kommt. V: Bones of the Extinct by Late Night Venture Sänger Michael Falk (und nebenbei einer…

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9.0
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(36:02, CD, Vinyl, Digital, CH!MP Records, 17.03.2023) Unser herzallerliebster Garage Punk from Down Under beehrt uns einmal wieder mit einem neuen Album als Dez Dare. Gut, Darren Smallman, so der gutbürgerliche Name des nebenbei noch in diversen Bands und Institutionen beheimateten Krawallos, lebt eigentlich seit einiger Zeit im englischen Brighton. Aber Brighton macht sich nun einmal nicht so gut, um mit dem Sound, den Smallman mit Dez Dare für gut befindet, irgendwelche Parallelen zu ziehen. Da kommt das australische Geelong schon besser. In der für ihre Punkszene bekannten australischen Küstenstadt starte der Musiker dann seine Selbstfindung und war seither, d.h.…

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The DeKconstruction Of Prog Ein wahrer Malstrom aus Prog, Doom, Jazz, Metal und Crimso erreichte uns mit dem neuen (und sechsten) Album "Kosmonautic Pilgrimage" (2023) der hinsichtlich dieser Konstellation schon als Supergroup zu bezeichnenden Formation Anchor & Burden. Mit den beiden Touch Guitar®-eros Markus Reuter (Stick Men) und Alexander Paul Dowerk, dem Redundant Rocker Bernhard Wöstheinrich (Centrozoon, Ornah Mental) sowie dem Schlagzeuger und Neuzugang Asaf Sirkis (Soft Machine, kam für Shawn Crowder) besitzt man dann auch gute Voraussetzungen für die Dinge, die dann noch kommen sollen. Und die kommen mächtig, gewaltig. Oder, in einer uns allen geläufigen Sprache – Vroooom…

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9.0
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49:12, CD, Vinyl, Digital, BMC Records, 20.01.2023) Warum müssen dementsprechende Unternehmungen mit Saxophonen deren Aggressionspotential immer so verdammt hochhalten? Das der Saxophone, wohlgemerkt. So wirkt auch "Gueule De Boa", das neue Werk des Toulouser Dreiers, auf lange Strecken wie der auf fünfzig Minuten gestreckte Mittelteil des '21st Century Schizoid Man'. Das hat natürlich was, ist auf die Dauer dann aber mit dem Slogan versehen – sind sie zu stark, bist du zu schwach. Aber eben das möchte man sich dann nicht anmerken lassen und empfindet Dankbarkeit bezüglich der doch hin und wieder absolvierten weniger überambitionierten Parts, in denen Keyboarder Bastien…

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11.0
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(35:44, CD, Vinyl, Digital, Blues Funeral Recordings, 17.02.2023) Jack Harlons Tim Coutts-Smith spricht im Zusammenhang mit "Hail To The Underground" von der ‚Harlon-ifizierung‘ ausgewählter Undergroundsongs. Beim Covern des einen oder anderen Lieblingssongs wurde schnell klar, dass diese dann ihren ganz speziellen Jack Harlon & The Dead Crows-Twist auferlegt bekamen. So startete man schnell eine Umfrage bei Fans, welche Songs man gerne von den australischen Underground-Heroen gecovert sehen (beziehungsweise hören) würde wollen. Schneller lässt sich dann ein Album sicher nicht füllen als von hochmotiviert nachgespielten Klassikern des Undergrounds, die sich in den Händen von Jack Harlon & The Dead Crows in…

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9.0
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(41:33, CD, Vinyl, Digital, Ripple Music, 10.03.2023) Ein Zusammentreffen von Cro-Magnon-Mensch und Neandertaler war sicherlich nicht von brüderlicher Hingabe gezeichnet. Hier wurden mit Sicherheit Federn gelassen, da das Fremde schon immer eine Gefahr darstellte (‚Cro-Magnon vs Neanderthal‘). Bei dem „Ultraritual“ der Osloer Håndgemeng, übrigens deren erstes Fulltimer-Album nach einer Reihe EPs, werden auch Federn gelassen, da die Band um die beiden Brüder Martin und Filip Wennberg vor allem in vocalakrobatischer Hinsicht reichlich überambitioniert zu Werke geht. Tief im Morast von Doom, Stoner und Psychrock schleppt sich der Sound von Track zu Track, wobei hier schon einige psychoaktive Rauchbomben gezündet werden…

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6.5
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(48:04, Digital, CD, Vinyl, Apollon Records, 2023) Dobbeltgjenger spielen mit ihrem aktuellen und vierten Album guter Zwilling, böser Zwilling. Und diese Zweifaltigkeit findet sich nicht nur im Konzept von "The Twins" sondern auch in den Songs selbst, die einmal mehr von mächtigem Eighties’n Nineties-Powerpop inspiriert wurden. Da fragt man sich schon, warum man bei Stampeden wie 'Rocket Shoes' oder 'Pink' an einen Michael Hutchence denken muss oder bei 'Like a Crocodile' an einen Dave Gahan. Songwriter Vegard Wiknes scheint so seine Impulse von allen, komplett für gut befundenen Seiten zu bekommen. The Twins by Dobbeltgjenger Was bedeutet, dass es auf…

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