(41:53; CD, digital; The Laser’s Edge; 09.05.2025)
Beinahe ein Jahrzehnt musste man auf das Nachfolgealbum des 2016 erschienenen "Years in the Garden of Years" warten, nun liegt das neue Werk der amerikanischen Formation Edensong vor. Die Band kann sich offenbar auf eine Aussage von Ian Anderson berufen, der einst sagte, dass diese Band ein hervorragendes Beispiel für modernen Progressive Rock Sound ist. Das macht natürlich stolz, wobei sich die ganze Band angesprochen fühlen sollte, denn es ist bei Edensong durchaus nicht so, dass der Flötist eine ähnliche Dominanz ausstrahlt wie besagter Herr Anderson bei Jethro Tull. Das Flötenspiel ist auf diesem Album zwar ein wichtiger Bestandteil aber bei weitem nicht so essentiell wie bei Jethro Tull.
Der kurze Opener 'Of Ascents' führt zunächst auf eine falsche Fährte. Sehr schönes Spiel auf der akustischen Gitarre und eine Atmosphäre wie auf frühen Amazing Blondel Alben – das sorgt schon mal für einen wohltuenenden Einstieg. Doch ohne jegliche Vorwarnung und sanfte Ausblendung bratzt plötzlich eine E-Gitarre hinein und wir sind schon beim zweiten Track 'The Illusion of Permanence' – der Gegensatz hätte kaum drastischer ausfallen können. Doch es handelt sich dabei nicht um eine heftige Progmetal Nummer, sondern um einen für Edensong fast typischen flotten Melodic Rock Song. Im nachfolgenden 'These Old Wounds' hat dann zum ersten Mal das Flötenspiel von Barry Seroff etwas mehr Gewicht.
Spätestens im vierten Song wird klar, dass Edensong gerade in puncto Lead- und Harmoniegesänge stark auftrumpfen können. Ihre Arrangements sind durchweg gelungen, 'Black Crow' schleicht sich unaufhaltsam in die Gehörgänge ein und hat das Potenzial für einen veritablen Radiohit. Auch 'Hall of Statues' ist ein gutes Beispiel für typische Edensong Musik. Hier steigert sich der Song zu einem furiosen Symphonic Prog Finale.
Das Thema des Openers wird in 'Of Ascents (Reprise)' noch einmal aufgegriffen, diesmal in Form eines Flötensolos. Der Höhepunkt des Albums findet sich allerdings erst ganz am Ende des Albums in Gestalt des knapp achtminütigen Titelsongs. Dieser entwickelt sich zu einer Art gewaltigen Hymne und beschließt das Album in beeindruckender Weise.
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Da lediglich ein Download zur Besprechung vorliegt, muss sich der Schreiberling auf die Informationen im Netz verlassen, die in der Besetzungsliste unten aufgelistet wird. Diese scheint jedoch unvollständig zu sein, denn es sind definitiv Keyboards zu hören (wie beispielsweise Mellotronsounds im Titelsong) und auch eine Geige spielt offensichtlich eine Rolle.
Das Album ist ein typisches Beispiel für ein Werk, das mit der Zeit wächst und zunehmend seine Stärken erkennen lässt und letztendlich zu einer entsprechend guten Punktebewertung führt.
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
James Byron Schoen - guitars / vocals
TD "Ben Ben" Towers - bass / vocals
Barry Seroff - flutes
Nick DiGregorio - drums / percussion
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Abbildungen: Edensong