(68:15, CD, digital, OtherSide Records, 24.01.2025)
Premiere bei Betreutes Proggen, denn dies ist das erste Mal, dass ein auf dem noch jungen Label OtherSide Records erschienenes Album besprochen wird. Ein interessantes Label aus den USA, das einen lobenswerten Ansatz fährt – vielleicht wird dies in Zukunft mal separat vorgestellt. Ihre bisherigen Veröffentlichungen haben gemeinsam, dass die Verpackungen nicht im üblichen Format daherkommen, sondern in großformatiger DVD Dimension (also 14,0 mal 18,6 cm). Die wenigen bisherigen Veröffentlichungen zeigen schon, dass man nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt ist, sondern sich diesbezüglich offenbar recht breit aufstellen möchte.
Der nordkalifornische Musiker Craig Padilla ist bereits seit vielen Jahren im Bereich Elektronische Musik unterwegs. Dementsprechend kann er auf eine Vielzahl an Soloalben zurückblicken, aber auch auf diverse Zusammenarbeiten mit anderen Elektronikmusikern wie zum Beispiel Howard Givens, Marvin Allen, Skip Murphy, Zero Ohms oder Paul Ellis (meist in Duo Variante). Inklusive dieser Kooperation beläuft es sich mittlerweile auf über 40 Veröffentlichungen.
„The Pulse of Life“ ist nun das aktuelle Werk, diesmal wieder im Alleingang eingespielt, alles aufgenommen ausschließlich mit von George C. Mattson hergestellten modularen Synthesizern. Selbiger gilt als „Synthesizer Inventor“, er ist beispielsweise Erfinder des Syntar, der ersten „Keytar“.
Die fünf Tracks bringen es auf eine Gesamtlaufzeit von knapp 70 Minuten, die spannende Elektronische Musik präsentieren und zeigen, dass Padilla diverse Spielarten des Genres perfekt beherrscht. Sei es die typische Art Berliner Schule beeinflusster Elektronischer Musik wie unter anderem im 18-minütigen Opener ‚Riding the Cosmic Rails‘ oder auch breitflächig angelegte spacige Synthesizerflächen wie im darauffolgenden achtminütigen ‚Stardust Harmonies‘.
Das 13-minütige ‚Reflections‘ wiederum ist eine wunderschöne ruhige Ambientnummer mit beinahe hypnotischer Wirkung. Demgegenüber stehen die zwei abschließenden Nummern ‚Particles in Radiance‘ sowie der (aus Rezensentensicht etwas zu lang geratene) Longtrack ‚Pulse of Life‘ (20:41), die größtenteils sehr lebhaft und pulsierend daherkommen und gerade dem Fan der sequenzerbetonten Elektronischen Musik gefallen sollten.
Wer nun starkes Interesse an diesem Album hat, sollte bedenken, dass die Auflage auf gerade einmal 250 Exemplare limitiert ist. Im europäischen Raum macht es Sinn, sich im Falle einer Bestellung an Burning Shed zu wenden.
Wer spacige Elektronische Musik mag, in die auch für die Berliner Schule typische Elemente integriert werden, liegt hier genau richtig!
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Craig Padilla – modular synthesizers
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Abbildungen: Craig Padilla