Schon Philip K. Dick fragte einst, vor Jahrzehnten, “Do Robots Dream Of Electric Sheep?” und war der Zeit hier schon um eben jene Zeitspanne voraus. Es geht dabei um jene „Electric Sheep“ und die mittlerweile allseits anzutreffende KI, die bei Toby Marks eines der Traumata darstellt, welche die Themen zum neuen Album, übrigens dem ersten seit dem 2016er Longplayer “The 9th Of Nine Hearts”, darstellen.
The creation of the album was informed by both family and global issues: declining health in both my parents was overshadowed by ongoing wars around the world, inducing trauma in millions of people (be they defender, aggressor, or innocent) while the growing environmental crisis inflicts damage on the very world we inhabit, cracking the fabric of our survival systems.
Es scheint, dass der Musiker hier eine Art Bewältigung dieser Traumata betreibt, da “Trauma” tatsächlich als Kur zu verstehen ist. Banco de Gaia vollführen hier einen Brückenschlag zu den Alben der Anfangszeit wie “Maya”, “Last Train To Lhasa” und “Big Men Cry”, Anfang bis Mitte der Neunziger, als die elektronische Musik gerade mit Acts wie Aphex Twin, The Future Sound Of London, Underworld und eben Banco de Gaia einen gewaltigen Popularitätsschub erlangte. Das lag bei Toby Marks vor allem daran, weil er aus der Progressiven Musik kam (früherer Haus- und Hofsaxophonist bei BdG war Pink Floyds Dick Parry, auf seinem Album “Memories, Dreams, Reflections” coverte er einfach einmal Acts wie Hawkwind, King Crimson und Pink Floyd), was seinen floydig-flächigen Sound dann auch für diese Klientel kompatibel machte.
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Hier nun greift er wieder tief in die Trickkiste Banco de Gaia’scher Sounds und kreierte ambiente (‘Mir’, ‘The Dying Light’), worldbeatige (‘A Bee Song’) sowie reichlich progressive elektronische Tunes (‘Draig Ddu’, ‘Endure’), wobei in jedem der hier angerissenen Themen (auf ‘Draig Ddu’ sind das Verlust und Trauer, in einem Song wie ‘My Little Country’ geht es um Gier und Machtmissbrauch) Toby Marks ein Trauma verarbeitet. In dem intensiven, überaus Dancefloor-tauglichen ‘War’ geht es um die essentielle Frage “What’s the question? War!”, wobei genau hier gewisse Parallelen zu dem gleichnamigen Song von Ryuichi Sakamoto auszumachen sind. Trotz allem ist “Trauma” gerade auch wegen einiger ruhiger Töne in den ambienten Tracks, eben kein nachdenkliches, sondern ein aufrüttelndes, ja, fast schon zorniges Album geworden.
Nietzsche wrote “What doesn’t kill me, makes me stronger”. Perhaps that is what truly makes us human?
Dann wird ja alles gut!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Gastmusiker:
Matthew Jenkins – Soprano saxophone on ‘Mir’
Jennifer Folker – Chorus and end vocals on ‘War’
Neil Sleat – Narration on ‘My Little Country’
Riffusion AI – Voices on ‘Electric Sheep’
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Abbildungen: Banco de Gaia