Soledad – XIII

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Soledad - XIII (Eigenveröffentlichung, 15.04.2022)

Credit: Lola Damblant-Soler

(55:00; CD, Digital; Tour Vie/Bandcamp, 15.04.2022)
“XIII” ist bereits das zweite Album der lothringischen Musikerin Lola Damblant-Soler unter der Namen Soledad. Zwar gab es im Jahre 2019er mit “Catharsis” schon ein Vorgängeralbum, doch firmierte dies noch unter dem Namen Soledad, a Solo Project. Inzwischen konnte die aus Metz stammende Künstlerin jedoch gleichgesinnte Mitmusiker um sich versammeln, sodass Soledad zu einer echten Band herangewachsen ist.

Doch nicht nur personell ist Soledad gewachsen, auch musikalisch stellt das Album “XIII” eine echte Entwicklung dar. Denn Lola Damblant-Solers Zweitling gestaltet sich um einiges abwechslungsreicher als noch sein Vorgänger.
Hat man beim Opener ‘Hanging Over Me’ noch das Gefühl, einem Crossover aus Dream Theaters “The Astonishing”, Major Parkinson, Disney-Soundtracks und kitschigen Alan Parsons Project zu lauschen, geht es im anschließenden ‘Hex’ mit gesanglicher Unterstützung der Archetype-Frontfrau Suzie Lou schon in djentige Haken-Gefilde, nur um einen Song weiter, bei ‘Migraine’, mit Industrial-Einflüssen im Stile Marily Mansons und einem großartigen Solo vom Ange-Gitarristen Hassan Hajdi überrascht zu werden.

Es folgen Ausflüge in klassische und symphonische Gefilde, Theatralik à la Queen und auch bombastische Melodien wie man sie gerne von Muse präsentiert bekommt. Das alles aber wohlgemerkt vor einem sich durchziehenden Hintergrund aud modernem Progressive Metal.
So ist ein Konzept-Opus entstanden, das zwischenzeitlich mehrmals droht, in den Schwulst abzudriften, es aber immer wieder schafft, noch rechtzeitig die Kurve zu bekommen. Ganz Im Gegenteil zu dem schon eingangs erwähnten “The Astonishing”. Denn “XIII” kann immer wieder in jenen Momenten überraschen, in denen man kurz davor ist, wegen Fremdschämens das Zimmer zu verlassen. So bleiben Soledad auf ihrem ersten Band-Album abwechslungsreich, spannend und auch unvorhersehbar. Prädikate, die dem als Einfluss aufgeführten Neal Morse auf seinen letzten Alben abhanden gekommen sind.
Bewertung: 10/15 Punkten

Soledad - XIII (Eigenveröffentlichung, 15.04.2022)
Besetzung:
Lola Damblant-Soler (singing, guitar, keys)
Théo Pinte (guitar)
Matthieu Colas (guitar)
Emmanuel Abdul (bass)
Julien Giet (drums)

Gastmusiker:
Suzie Lou (vocals – track 2)
Hassan Hajdi (guitar – track 3)
Jeremy Bares (guitar – track 5)

Diskografie (Studioalben):
“Catharsis” (2019)
“XIII” (2022)

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Soledad zur Verfügung gestellt.
Frontcover Artwork: Lola Damblant-Soler

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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Soledad – XIII

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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