Elisa Montaldo – A Fistful of Planets Part II

(46:29, CD, Digital, Black Widow Records, 2021)
Ein mutiger Start ins Album, das muss man schon sagen! In welchem Jahrzehnt ist man denn hier gelandet? Ein Chanson, der uralt klingt und diverse Male das Gefühl hinterlässt, dass mit dem CD-Player etwas nicht in Ordnung ist – aber so soll es offenbar sein. Doch nach diesem relativ kurzen Intro folgt eine lupenreine Mischung aus Symphonic Prog, Art Pop und Folk.

Keyboarderin Elisa Montaldo ist bestens bekannt als der musikalische Kopf der hochklassigen Il Tempio Delle Clessidre und auch als gefragte Gastmusikerin (als Beispiel sei The Samurai of Prog genannt). Und dies ist auch nicht ihr erstes Soloalbum, wie sich unschwer am Titel ablesen lässt.

In manchen Songs sorgen Arrangements und eine betörende Stimme für besten (in Englisch vorgetragenen) Art Pop, andererseits ist aber auch der Progressive Rock Faktor nicht zu kurz gekommen, man beachte zum Beispiel das 12-minütige, teils sehr wuchtige ‚Feeling / Nothing / Into the black hole‘. Sie hat Unterstützung einer Vielzahl teils namhafter Gastmusiker bekommen, wobei – wenig überraschend – auch Namen ihrer oben genannten Band auftauchen. So zum Beispiel der an der Abmischung beteiligte Schwede Matthias Olsson am Schlagzeug, aber ebenso erwartungsgemäß am Mellotron. Auch der Ex-TDC Drummer Paolo Tixi ist beteiligt, ebenso u.a. Steve Unruh oder Rafael Pacha. Wichtige Beiträge auf diversen Songs liefert auch Hampus Nordgren Hemlin ab, der recht vielseitig eingesetzt wird, wie man in der Auflistung unten sieht. Dort erkennt man, dass der Mellotron-Fan hier sicherlich auf seine Kosten kommt. Am Ende des Albums kommt Elisa wieder auf das Eingangsthema zurück, diesmal in instrumentaler Form mit Klavier und Orchestrierung (plus hidden track).

Ihr ist mit „Fistful of Planets Part II“ eine tolle Zusammenstellung gelungen, das Album ist sehr abwechslungsreich geraten und wirkt trotzdem wie aus einem Guss, es ist nur leider nach rund 47 Minuten vorbei. Sehr schade, denn von dieser Art Musik darf es sehr gerne etwas mehr sein. Dann vielleicht auf Part III? Auf jeden Fall gilt eine klare Empfehlung! Dieses Album gibt es übrigens auch in einer exklusiven „Polisensorial Experience Box“.

Am Album sind beteiligt:

Elisa Montaldo – vocals / piano / electric piano / keyboards / effects / autoharp
Mattias Olsson – drums / percussion / drum machines / clap trap / mellotron / Casio Sk-5 / Ondes magnetique / Gizmotron bass / random tone generator / Mother modular system / Hohner bass 2 / Kaoss pad
Hampus Nordgren Hemlin – mellotron / bass / acoustic guitars / electric guitars / celeste / vibraphone / tubular bells / bass 2 Roland vocoder plus VP-330+ / kantele
Paolo Tixi – drums
Steve Unruh – flute / electric violin
Rafael Pacha – classical guitar
Ignazio Serventi – classical guitar / guitars
Diego Banchero – bass
Nina Uzelac – cello
David Keller – cello
Yuko Tomiyama – reciting vocals
Maite Castrillo – reciting vocals
Tiger Olsson – vocals
Stefano Guazzo – saxophone
Jose Manuel Medina – orchestral arrangement
Matteo Nahum – vintage orchestra arrangement
Bewertung: 12/15 Punkten