(50:36, CD, Blue Elan Records, 2020)
Die Stimme von Yes hat sich noch längst nicht zur Ruhe gesetzt. Neben dem Anderson-Wakeman-Rabin-Projekt und seiner Zusammenarbeit mit dem Ober-Blumenkönig Roine Stolt auf ”Invention of Knowledge” findet er auch noch Zeit für seine eigenen Soloprojekte. Wobei es im vorliegenden Fall schon sehr viel Zeit gebraucht hat, bis es zur finalen Veröffentlichung kam. Denn die Songs selbst waren zum Teil schon vor langer Zeit fertig.
Die gute Nachricht für den Schreiberling: 500 Musiker müssen in diesem Falle nicht aufgelistet werden, doch die Zahl der Beteiligten liegt doch tatsächlich im dreistelligen Bereich, was dann eine etwas andere Darstellung des Line-ups mit sich bringt. Auf geht’s:
Gitarren:
Larry Coryell, Tommy Calton, Steve Morse, Rick Derringer, Pat Travers, Bobby Koelble, Steve Howe, Christie Lenee
Bass:
Chris Squire, Tim Franklin, Stuart Hamm
Schlagzeug:
Billy Cobham, Alan White, Matt Brown, Carmine Appice
Tasteninstrumente:
Chick Corea, Michael Franklin, Jonathan Cain, Keith Heffner, Jeff Abbott, Brian Chatton, Antonio Exposito
Geige:
Jean Luc Ponty, Robby Steinhardt, Jerry Goodman, Charlie Bisharat, Olga Kopakova, Jason Thomas, Jocelyn Hsu
Cello:
Paul Fluery, Krisi Franzen
Perkussion:
Steady Joseph, Eddie Metz jr., Luis Conte
Steel Drums:
Pat Frost
Ukulele:
Tim Fanklin, Michael Franklin, Russel Chalk, Don Oriolo
Posaune:
Pat Gulotta, Pat Frost
Trompete:
Steve Walters, Billy Boyd, Brian Scanlon
Saxophon:
Brian Snapp, Charlie DeChant
Flöte:
Ian Anderson, Charlie DeChant, Brian Snapp
Akkordion:
Darius Grabowski
Banjo:
Mitch Corbin
Vocal FX:
Michael Winslow
Noch jemand da? Gut, dann zur Musik. Ähnlich wie bei seinen (ehemaligen) Bandkollegen hat er schon eine Vielzahl an Soloalben im Gepäck, von denen sicherlich einige dabei sind, die für den Prog-Hörer völlig ungeeignet sind. Aber man denke beispielsweise an seinen Erstling, als die damaligen Yes-Mitglieder allesamt an Solowerken arbeiteten, und er mit „Olias of Sunhillow“ ein faszinierendes, wegweisendes Album herausbrachte. Ähnliches kam danach nicht mehr, und das ist auch für dieses Album nicht zu erwarten. Doch bei Anderson weiß man nie so recht, wird es jetzt ein Pop-Machwerk oder World Musik oder noch etwas anderes? Nun, das vorliegende „1000 Hands“ kann den Rezensenten und alten Yes-Fan durchaus überzeugen.
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Es startet gleich wunderbar mit einer kurzen, aber eindringlichen Nummer namens ‚Now‘. Schöne Melodie und Andersons Stimme in Top-Form. Und es sollen noch viele schöne Songs folgen. Bemerkenswert ist beispielsweise das fast neunminütige ‚Activate‘, auf dem sein Namensvetter Ian Anderson sein unverkennbares Flötenspiel beisteuert. Dass die Lieder teils älteren Datums sind, zeigt auch dieser Song, auf dem, wie auch auf zwei anderen Titeln, Chris Squire am Bass zu hören ist. Ein weiterer bekannter Gast auf ‚Activate‘ ist Ex-Kansas Geiger Robby Steinhardt. Eine ausgesprochen abwechslungsreiche Nummer, die belegt, dass hier deutlich mehr als nur eingängiger Mainstream zu erwarten ist. Und, typisch Anderson, es folgt darauf gleich wieder eine völlig anders geartete Nummer mit der “Tower of Power”-Horn Section. ‚Makes me happy‘ heißt sie und genau so klingt sie auch. Ist schon irgendwie ansteckend, die hier verbreitete gute Laune. Und gleich danach wird die traumhafte Melodie von ‚Now‘ wieder aufgenommen und mit Streichern begleitet. Und der nächster Streich(er) folgt sogleich, denn im folgenden zuckersüßen ‚I found myself‘ geigt Jerry Goodman und Andersons Gattin Jane steuert Background Vocals bei. Und auch das nächste Stück wird mit Geige eröffnet, diesmal von Shadowfax-Geiger Charles Bisharat. Hier spielt dann auch mal ein Akkordeon eine wichtige Rolle.
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Auf ‚WDMCF‘ (where does music come from) wird er lediglich von Michael Franklin an den Keyboards begleitet, und auch dies erweist sich als klasse Song. Um die Liste der beteiligten Geiger komplett zu machen, ist – wenig überraschend – auf dem über achtminütigen Titelsong Jean-Luc Ponty zu hören, das einen leichten Jazz-Touch verpasst bekommt. Kein Wunder, sind hier doch unter anderem auch Pianist Chick Corea und Drummer Billy Cobham zu hören.
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Klasse Produktion, viele feine Songs! Wenn man bedenkt, wie lange es gedauert hat, bis dieses feine Album auf den Markt kam, muss man leichte Zweifel am Zustandekommen von Teil 2 haben, doch seien wir optimistisch. Und wie seine Initialen schon sagen, der Schreiberling sagt JA zu diesem Album. Yes!
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 11, JM 12, KR 12, KS 10)
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Abbildungen: Jon Anderson