Cosmograf – Mind Over Depth

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Cosmograf - Mind Over Depth (2019)(45:29, CD, Digital, LP, Cosmograf Music/Plane Groovy (LP), Just For Kicks, 2019)
Mit seinem Projekt Cosmograf hat der britische Multi-Instrumentalist Robin Armstrong bereits einige – um genau zu sein. sieben -progressive Studioalben veröffentlicht. Nach dem er auch das Ende seiner Aktivitäten bei der britischen Band Big Big Train bekannt gegeben hat, möchte er sich verstärkt wieder seinen eigenen Projekten widmen. Das vorliegende Album „Mind Over Depth“ wurde bereits im vergangenen Jahr veröffentlicht und bekommt nun auch bei Betreutes Proggen etwas verspätet, die verdiente Beachtung. Wohlgemerkt die Verzögerung hängt keineswegs mit mangelnder Qualität zusammen, so kann man den eigentlichen Grund eher an der großen Anzahl der veröffentlichten Alben in der Vergangenheit festmachen, da bleibt dann schon einmal das ein oder andere liegen.

Wie bereits erwähnt, gehört Robin Armstrong zu den fleißigen seiner Zunft, seit seinem 2008er Demo „Freed from the Anguish“ und dem im Jahr 2009 veröffentlichten „End of Ecclesia“ bis zu seinem aktuellen Werk aus 2019 ist er sich musikalisch im wesentlichen stets treu geblieben. So zeigt er fortwährend seine Vorliebe für symphonisch, melodiösen Prog begleitet durch gelegentlich härtere Gitarrenriffs, ohne dabei in Gefahr zu geraten, allzu sehr dem Prog Metal zu verfallen. Eine gesunde Härte, die für ausreichend Dynamik und Schwung in die Kompositionen sorgt, so könnte man es umschreiben. Das gilt auch für die fünf Titel von „Mind Over Depth“. Vereint mit den fast episch atmosphärischen Passagen entstehen daraus treibende, dann aber auch teils schwebende Songs, die für eine Menge musikalische Abwechslung sorgen. Kurze und prägnante Gitarrensoli, eingestreute elektronische Sounds und sanftere Keyboardteppiche sorgen ebenso für eine angenehme Variantenvielfalt.

Unterstützung erfährt der Cosmograf-Erfinder durch seinen langjährigen Wegbegleiter und Arrival-Drummer Kyle Fenton, sowie – auf zwei Titeln – vom Ex-Porcupine Tree und O.R.k.-Bassisten Colin Edwin. Zwei erfahrene Musiker, die dem Ganzen die richtige Würze verleihen. Trotz der üblichen rockigen Vorbilder, die auch ein Armstrong nicht verleugnet, hat man nicht das Gefühl, dass zu irgendeinem Zeitpunkt schamlos kopiert wird. Irgendwie schafft es der Multiinstrumentalist auf seinen Alben einen eigenen Charme und Charakter zu kreieren. Zumeist orientiert sich Armstrong an Mustern des Neo- bzw. Retro Progs und streift dabei ebenso den New Art Rock, ohne dabei auf Einflüsse des modernem Progressive Metal, Electronica und klassischem Heavy Metal zu verzichten. Die Kombination aus guter Produktion und ordentlichen Songs ergibt am Ende ein Werk, welches mehr als ein Schattendasein verdient hat.

Auch wenn „Mind Over Depth“ zeitweise eine etwas härtere Gangart an den Tag legt und dieses nicht jedermanns Geschmack sein mag, ist Cosmograf mit diesem Opus ein gefälliges, gut hörbares Album gelungen. Grund genug, um sich dieses Album einmal zu Gemüte zu führen.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 12, HR 11)

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Über den Autor

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

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Cosmograf – Mind Over Depth

von Horst-Werner Riedel Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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