United Progressive Fraternity – Planetary Overload Part I: Loss

(74:55 + 39:15, Doppel-CD, Download, Giant Electric Pea, 2019)
Ex-Unitopia Mitbegründer und – mitglied Mark Trueack bewegt sich, seit der Auflösung der erfolgreichen australischen Band im Jahr 2014,  auf Solopfaden. Seinem Hang nach großen Besetzungen und dem Begehren, eine Schar zum Teil namhafter Musiker um sich zu versammeln, kommt er gemeinsam mit seinem Mitstreiter Steve Unruh auch auf dem neuesten Werk „Planetary Overload Part 1: Loss“ nach. Die am Ende des Reviews angehängte Auflistung liest sich wie das Who’s who der Progszene. Keine Geringeren wie Steve Hackett (Genesis), Jerry Marotta (u.a. Hall & Oates, Stackridge, Peter Gabriel), Nick Magnus (u.a. The Enid, John & Steve Hackett), Hasse Fröberg (Spellbound, The Flower Kings), Colin Edwin (u.a. Porcupine Tree, O.R.k.) und Marek Arnold (u.a. Toxic Smile, Cyril, Seven Steps To The Green Door, Damanek), sowie viele andere mehr geben sich hier die Ehre.

So groß wie die Anzahl der eingesetzten Musiker, so vielfältig sind auch die verwendeten Anleihen aus Melodic Rock, AOR, Neo Prog, Worldmusic, Ethno, Folk, Jazz und Progressive Rock. Wie bereits auf dem Vorgängeralbum „Fall in Love with the World“, schöpft Trueack und seine Gefolgschaft erneut aus dem Vollen und zieht sämtliche Register, um die Fans zu überzeugen. Dies mag zum Einen thematisch und zum Anderen sicherlich auch musikalisch beabsichtigt sein. Während auf dem Vorgängeralbum noch das Schöne der Welt beschrieben wurde, so sind es diesmal die Gefahren und drängenden Probleme unserer immer zerbrechlicheren Gegenwart. Musikalisch setzen Mark Trueack und Steve Unruh die Akzente. Sie sind derzeit die kreativen Kräfte von United Progressive Fraternity. Ähnlich wie das erneut von Ed Unitsky auffallend bunt gestaltete Artwork, erscheint auch die Musik äußerst farbenfroh und lebendig. Meist bleibt es symphonisch konzertant, ohne störendes Gefrickel. Die Musiker legen dabei großen Wert auf viel Atmosphäre, Stimmungen und Spannungsbögen, gewohntermaßen natürlich bestens verpackt in eingängigen Melodien. Besonders die Balladen mit den teils jazzigen Soloeinlagen, wie bei ‘Cruel Times’ wissen zu gefallen.

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Bei dieser großen Anzahl von Musikern besteht schnell die Gefahr einer ungewollten Überfrachtung des Songmaterials. Die Künstler umfahren diese aber geschickt, indem sie, bevor es zu pathetisch wird, ihre Bodenständigkeit rechtzeitig wiederfinden. Auch stellt sich die Frage, ob es unbedingt nötig war, das aktuelle Werk mit einer Bonus Scheibe aufzustocken, da sie keine sonderlichen Überraschungen bietet und weitestgehend gelöst vom Konzeptalbum zu betrachten ist. Mit diversen alternativen Versionen oder Remixen von früheren Aufnahmen, sowie unveröffentlichtem Material, kann man die Bonus-CD weitestgehend als freundliche Zugabe betrachten, nicht mehr und nicht weniger.

Freunde der leider viel zu früh aufgelösten Band Unitopia werden sich auch hier wohlfühlen, an den Songs erfreuen und sich bestimmt mitreißen lassen. Nach Part 1 heißt es ab sofort warten auf Part 2, um hoffentlich eine weitere Steigerung erfahren zu dürfen.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10, HR 10, KS 8)

Line-up / United Progressive Fraternity:
Mark Trueack (Unitopia) / Vocals
Steve Unruh (Resistor, The Samurai of Prog) / Violin, Guitars, Flute, Vocals
Christophe Lebled / Keyboards
Cornel Wilczek / Guitars, Keys, Programing, Orchestration
Daniel Mash (The Tangent, Maschine) / Bass
Matthew Atherton / Keys, Acoustic Guitar, Vocals
Marek Arnold (Stern Combo Meissen, Toxic Smile, Seven Steps to The Green Door, Cyril, Manuel Schmidt) / Sax
Joe Toscano / Drums, Vocals
Mark Franco / Bass, Vocals

Gastmusiker:
Michel St-Père (Mystery, Huis) / Guitar
Claire Vezina / Backing Vocals
Jon Davison (Glass Hammer, Yes) / Background Vocals, Chorus
Angelo Racz  / Music & Melodies and Keyboards (3)
Nick Magnus (Steve Hackett) / Keyboards
Michelle Young (Glass Hammer) / Vocals
Jesús Gancedo García / Drums
Hasse Fröberg (The Flower Kings) / Vocals
Guillermo Cides / Chapman Stick
Grace Bawden / Choir, Soprano Vocals
Lisa Wetton / Drums, Background Vocals, Choir
Charlie Cawood (Knifeworld) / Oud, Bağlama Saz, Bouzouki, Hammered Dulcimer, Zither, Pipa, Zhongruan, Liuqin, 12-String Acoustic Guitar, Electric Guitar, Bass VI
Steve Hackett (Genesis) / Acoustic Guitars
Raf Azaria / Piano, Guitar, Bass Guitar, Violin, Mandolin, Accordion
Clive Hodson / Alto Sax, Valve Trombone, Trumpet, Flugal, Oboe
Jerry Marotta / Drums
Angus Keay / Guitar
Colin Edwin (Porcupine Tree, O.R.k.) / Bass
Hans Jörg Schmitz (King of Agogik) / Drums
Phill Sokha / Drums
Brendon Darby / Trumpet, Flugal, Digital Trumpet
George Perdikis / Guitar
Matt Williams (Unitopia) / Electric und Acoustic Guitars & Backing Vocals (7)
Valentin Halembakov aka Val Hal / Guitar
Little Brodie Byrne / Spoken Word (9)
Marc Papeghin / French Horn
– ‘Ghost Girls’ / Haunting Voices (9)
David Hopgood (ex-Unitopia) / Drums (7)
Dr. James E. Hansen / Narration (1,2)
Mark Maslin / Narration (1,7)
Dr. Cary Fowler / Introduction (11)
Sir David Attenborough / Narration (1,5)
Dr. Jane Goodall / Narration (1,10)
James Lovelock / Narration (8)
David Suzuki / Narration (7)
Alanna Mitchell / Narration (6)
Satish Kumar / Narration (1)
Ettore Salati / Arrangements und Electric & Acoustic Guitars (3)
Alex Grata (Voices of Babylon) / Vocals, Piano, Synthesizers, Loops, Electric und Acoustic Guitars (9)
Gordo Bennett (GorMusik) / Keyboards (11)
– Fraternity Symphonic Orchestra, conducted by Cornel Wilczek (11)

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