Infinite Spectrum – Haunter Of The Dark

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13000102_1084924678232125_2969095090649244228_n (58:10, CD, Sensory/Al!ve, 2016)
Drei Jahre sind seit Erscheinen des Debütalbums von Infinite Spectrum vergangen. “Misguided” war nach deren eigenen Worten nur der Anfang, nun haben sie ihr ambitioniertes Zweitwerk vorgelegt. Die Band aus Brooklyn kombiniert theatralische Elemente mit metallischen Einwürfen, sie erzählt mit ihrer Musik Geschichten, manchmal fast wie ein Hörspiel, das  man gebannt mitverfolgt. Als Grundlage für das dynamisch und kraftvoll vertonte “Haunter Of The Dark” diente die gleichnamige Kurzgeschichte des legendären Horrorautors H. P. Lovecraft.

Das Album beginnt mit einem gesprochenen Monolog, ‘Providence, Winter 1934’. ‘Federal Hill’ startet mit akustischen Gitarren und mittelalterlich angehauchten Klängen. ‘The Calling’ lässt die Einflüsse Prog-Größen wie Rush und Dream Theater durchscheinen, auch Symphony X lassen grüßen. Es ist nicht das letzte Mal, dass man dies auf dem Album heraushört. Die Gitarrenarbeit hat oft etwas von Steve Vai und vieles erinnert an die verschiedenen Projekte von Neal Morse.

Wie es sich nun mal für eine echte Progrock Band gehört, gibt es mit dem 19-Minüter ‘The Church’ auf dem Album eine Suite, sie besteht aus vier Teilen. Das ruhige, eingängige ‘The Stranger Things I’ve Learned’ ist neben dem Intro und dem Outro der kürzeste richtige Song, das folgende Titelstück ein weiteres neunminütiges Epos. Überhaupt sind die Längen fast aller Songs Prog-typisch. Es folgen das harte, vetrackte ‘Fear’ (“I’m powerless against this fear of the dark …”), das melodiöse ‘All That We See’ und der Abschluss mit ‘2:12 AM’, dass ebenfalls die Zehnminutenmarke knackt. Trotz allem wirkt das Album nicht überfüllt oder gebläht, und es endet wie es begonnen hat, mit dem Epilog ‘Providence, Summer 1935’.

Die Songs sind allesamt gut durchdacht und zusammengesetzt, das Spiel der Musiker ist virtuos, das Konzept geht auf. Nicht erst beim Durchhören des Albums werden Erinnerungen an The Alan Parsons Project mit Edgar Allan Poes “Tales Of Mystery And Imagination” wach. Auch die Aufmachung erinnert stark daran – sie beschwört Bilder und Motive aus Lovecrafts Geschichte herauf. Produziert hat “Haunter Of The Dark” wieder Chris Theis. Er schafft es, den atmosphärischen Sound der Band einzufangen. Infinite Spectrum nimmt die Hörer auf eine melodische fantastische Reise mit, die sowohl alte als auch neue Progfans begeistern wird.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 8, PR 9)

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Infinite Spectrum – Haunter Of The Dark

von Philipp Roettgers Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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