Julian Julien – Terre II

0

couvTerreII(45:00, Download, Eigenverlag/A Bout De Son, 2015)
Julian Julien ist ein äußerst umtriebiger Künstler aus Frankreich, der neben der Arbeit an Film- und Bühnenproduktionen oder der Mitgliedschaft in einer Jazzformation nun auch sein bereits fünftes Solowerk vorlegt. Das mit “Terre II” betitelte Album erklingt ausgesprochen atmosphärisch und fast ausschließlich instrumental. Dabei erzeugt es eine bisweilen mystische und beschwörende Stimmung. In jedem Fall ist es ein Album für ruhige Stunden.

Mitunter erinnert das Werk an instrumentale Alben von David Sylvian oder Mick Karn. Auch ein Eric Satie mag als Inspirationsquelle gedient haben. Julian Julien selbst gibt Fotographie als seine Inspirationsquelle an. Dabei steht für ihn die Beziehung zwischen Foto-Linse und der Foto-Entwicklung im Fokus.

Musikalisch stehen oft Solo-Instrumente wie Flöte, Kornett oder Saxophon im Mittelpunkt, die dabei auf einem Unterbau aus Jazz, Weltmusik und Avantgarde treffen. So zum Beispiel in den ersten beiden Titeln ‘Prélude’ und ‘Terre II’. In den ‘Iris I bis VI’ betitelten Stücken wandert Julian Julien in Ambient-Gefilde ab. Diese zum Teil recht kurzen Stücke sind oft recht freie Klangkollagen. Einzig im Titel ‘Un Attente’ steht textfreier weiblicher Gesang im Mittelpunkt. Den Abschluss des Albums bildet eine Homage an den englischen Filmmusik-Komponisten John Barry. ‘Mr. John Barry’ erinnert dabei ein wenig an die Titelmelodie der Fernsehserie “The Persuaders”, im deutschen Fernsehen als “Die Zwei” bekannt. Obwohl der Titel als solcher sicher gelungen ist, wirkt er im Album-Kontext etwas deplatziert. Die Qualität des Albums leidet darunter jedoch nicht.

“Terre II” ist insgesamt ein entspanntes, gelungenes Werk, das Freunde von Jazz-Fusion, Avantgarde- und Ambient-Klängen sicher begeistern wird. Darüber hinaus kann es auch mit gelungenen Instrumenten Soli punkten.
Bewertung 11/15

Surftipps zu JJ:
Facebook
LinkedIn
YouTube

image_pdfArtikel als PDF herunterladenimage_printArtikel drucken
Teilen.

Über den Autor

Dass der Prog-Virus hoch infektiös ist, musste ich bereits in meiner frühen Kindheit erfahren. Während meine Schulfreunde noch sorglos Ilja Richters Disco mit The Sweet und den Bay City Rollers schauen konnten, hatte mich mein älterer Bruder bereits in den frühen Siebzigern mit ELP und Yes verkorkst. Mein erster Radiorekorder und die LP-Hitparade von SWF3 gaben mir mit Genesis und Eloy dann den Rest.

Antworten

Hinweis: Mit dem Absenden deines Kommentars werden Benutzername, E-Mail-Adresse sowie zur Vermeidung von Missbrauch für 7 Tage die dazugehörige IP-Adresse, die deinem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, in unserer Datenbank gespeichert. E-Mail-Adresse und die IP-Adresse werden selbstverständlich nicht veröffentlicht oder an Dritte weitergegeben. Du hast die Option, Kommentare für diesen Beitrag per E-Mail zu abonnieren - in diesem Fall erhältst du eine E-Mail, in der du das Abonnement bestätigen kannst. Mehr Informationen finden sich in unserer Datenschutzerklärung.

Julian Julien – Terre II

von Daaty Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
0