Autor: Michael Büttgen

Geschmacklich bin ich eigentlich schlecht in irgendeine Schublade einzuordnen. Ich mag sehr viele verschieden Arten von Musik, solange sie für mich einen gewissen Anspruch hat, mich interessiert, fesselt und vor allem berührt.

10.0
Reviews

(59:01; Vinyl, CD, Digital; Eigenveröffentlichung, 20.04.2024) Diese Franzosen sind bereits seit 2007 mit ihrem Progressive Melodic Death unterwegs und haben sich damit im Underground eine Fanbase erspielt, die sich gern im Umfeld von Bands wie Omnium Gatherum, Insomnium, Be’lakor und vielleicht auch Scar Symmetry aufhält. Nun gibt es nach sechs Jahren Album Numero Zwölf auf die Vier, bzw. andersherum: Das vierte Album auf die Zwölf. In Eigenregie und technisch hochwertig, legen die Fünf auf “One with Dawn” in der Tat recht ansprechenden, allerdings nur leicht progressiven Melodic Death aufs Bangerparkett. Nach wie vor hält man sich auch an die eigenen…

Weiterlesen

(49:42; Vinyl, CD, Digital; Prophecy Productions, 19.04.2024) Die recht junge Band DOOL aus den Niederlanden wurde 2015 von Raven van Dorst und Mitgliedern der leider nicht mehr existierenden Band The Devil’s Blood gegründet. Dabei haben sie es in kurzer Zeit geschafft, nach ihrem großartigen Debüt “Here Now, There Then” und dem nicht minder hervorragenden, aber anspruchsvolleren “Summerland” aus allen Ecken und völlig zu Recht eine Lobeshymne nach der anderen einzufahren. Und immer wenn man glaubt, dass nun die vermutete “Flaute” einsetzen würde, lädt die Band auch mit ihrem neuen und erst dritten Album “The Shape of Fluidity” erneut zum Staunen…

Weiterlesen
11.5
Reviews

(1:05:00; Vinyl, CD, Digital; Avant Night, 23.02.2024) Momente für die Ewigkeit. Momente, an die man immer wieder vergnügt zurückdenkt. So ein Moment ereignete sich für den Schreibenden anno 2007 in Würzburg, auf dem berühmten und berüchtigten Freakshow Art Rock Festival, eine kulturell hochwertige Underground-Veranstaltung des legendären Szene-Urgesteins Charlie Heidenreich. Es spielten auf: Moon Safari (nette Blümchenhemden), Yugen (beeindruckender Kammer-Prog), Indukti (kraftvoll), Schizofrantik (alle Besucher mussten gleichzeitig auf die Toilette oder an die Bar…), Panzerballett (“Wo sind unsere CDs?” – Jan Zehrfeld, als er schauen wollte, wieviel Tonträger am Merch-Stand verkauft wurden), Sebkha-Chott (gute, aber sehr gruselige Band) und Sleepytime Gorilla…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(37:14; Vinyl, CD, Digital; Season of Mist, 15.03.2024) David Vincent, Sänger der legendären Morbid Angel, kann mit dem kleinen Finger Wasser zum Kochen bringen. Außerdem eckt er öfter – möglicherweise unfreiwillig – mit dünnbehirnten Aussagen an, die ihm in der Vergangenheit auch schon mal den ein oder anderen Rausschmiss (u.a. bei Morbid Angel) eingebracht haben. Ob er nun altersmilde geworden ist, steht noch zur Debatte, aber wenigstens sind ihm “Stärke” und “Ehre” immer noch sehr wichtig, wie es dem Infozettel zur Veröffentlichung des zweiten Albums von Vltimas zu entnehmen ist… Aber gut, es gibt bei dieser sogenannten Death Metal Supergroup…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(40:19; CD, Digital; Cloudchamber Recordings, 01.03.2024) “Ich ist ein anderer”, lautet ein Ausspruch des französischen Dichters Arthur Rimbaud, mit der er seine Sehnsucht nach kompletter Entgrenzung unterstrich. Für Surrealisten und Expressionisten war er durch seine kompromisslose Vereinigung von Kunst und Leben ein Star. Dass Dylan Desmond bereits mit seiner Funeral Doom Band Bell Witch keine Kompromisse eingeht, müsste jedem, der das letzte, 83 minütige Gänsehautwerk zu schätzen weiß, mittlerweile klar sein. Und auch sein Solo-Projekt, das er nach dem Ausspruch von Rimbaud benannt hat, fordert unbedarften Reinhörern einiges ab. Auf “Future’s Shadow Part 1: The Clandestine Gate” arbeitete der eigentlich…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(42:08; Vinyl, CD, Digital; Ván Records, 09.02.2024) Die Kölner Band Chapel Of Disease befindet sich seit ihrem Debüt aus dem Jahre 2012 permanent in einem beeindruckenden Entwicklungsprozess, der in ihrem nun vierten Album einen neuen Höhepunkt erreicht. Spielte man auf “Summoning Black Gods” noch Morbid-Angel-lastigen Death Metal, entwickelte man sich mit dem Nachfolger “The Mysterious Ways Of Repetitive Art” in Sachen Songwriting schon zuhörend anspruchsvoller. Auf “…And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye” geriet dann schließlich der Death Metal immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen wagte man diverse Experimente und bediente sich stellenweise recht entspannt…

Weiterlesen
9,5
Reviews

(50:18; CD, Digital; Wormhole Death Records, 16.02.2024) Sogenannte Ein-Mann-Bands sind speziell im Black Metal nichts Besonderes mehr. Auch Eddy Jaber ist seit 2021 mit seinem “Schändlichen Brei” bereits auf Sendung und veröffentlichte sein Debüt “In Memory of Your Hopes” ein Jahr später digital als Eigenproduktion bei Bandcamp. Nun haben sich Wormhole Death Records des jungen Franzosen angenommen und bringen das Album nochmal im CD-Format unter die blasse Black Metal-Meute. Allerdings werden Freunde der reinen Black-Metal-Lehre schwer enttäuscht werden, ob der starken experimentellen Schlagseite, die weder reines Geschepper noch weniger als drei Akkorde bietet. Vielmehr setzt Eddy Jaber auf harmonische Dissonanz,…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(94:13; Vinyl, CD, Tape, Digital; Vendetta Records, 02.02.2024) Das für epischen und atmosphärischen Schwarzmetall bekannte Label Vendetta Records hat nun auch die Kopenhagener Band Solbrud in ihr umfangreiches Portfolio aufgenommen. Eine Zusammenarbeit, die durchaus Sinn macht, sind doch einige Mitglieder der Band ebenso bei diversen Labelkollegen unterwegs. Sänger Ole Luk zum Beispiel, verließ Solbrud 2021 nach einem gemeinsamen Abschiedskonzert, um sich seinem Soloprojekt Afsky zu widmen, nicht ohne aber auf dem aktuellen Album “IIII” seiner Ex-Band noch einen großen Input zu hinterlassen. David Hernan, der ursprünglich aus dem Death Metal stammt, übernahm schließlich 2022 Gitarre und Gesang. Dessen ungeachtet, haben…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(45:44; Vinyl, CD, Digital; Napalm Records, 26.01.2024) Die deutsche Melodic-Death Metal-Formation Hiraes entstand 2020, nach dem Split der Osnabrücker Band Dawn Of Disease, wobei beinahe alle ehemaligen Mitglieder, bis auf Ex-Sänger Tomasz Wisniewski, wieder dabei sind. Verfeinert wurde das Line-up, damals wie heute, mit dem Einstieg von Britta Görtz, ihres Zeichens Sängerin von Critical Mess und ehemals auch als “Elchkuh” bei den Thrashern von Cripper bekannt. Das Debütalbum “Solitary” aus dem Jahr 2021 hinterließ beinahe durchweg eher mittelprächtige Reaktionen, wobei die Hauptkritikpunkte darin bestanden, dass vieles im Stile schwedischer Vorbilder, wie u.a. Arch Enemy, zu vorhersehbar und wenig eigener Charakter…

Weiterlesen

(43:30; Vinyl, CD, Digital; Season of Mist, 26.01.2024) “Die Exocrine dient einzig und allein als Transportbestie für die mit ihrem Fleisch verwachsene bioplasmatische Kanone, eine gigantische Waffe, die einen riesigen Energieball oder mehrere gezielte Todesstrahlen aus ihren Läufen abfeuern kann.” Wenn man nach der Bedeutung des Bandnamens dieser im französischen Bordeaux entsprungenen Death Metal Band googelt, stößt man zuerst auf eine solche Beschreibung, die wohl eher der Gamer-Szene entstammt. Aber so ganz falsch ist die Beschreibung nicht. Eigentlich passt sie sogar sehr gut. Gegründet 2013 vom Gitarrenvirtuosen Sylvain Octor-Perez, legt diese “Transportbestie” in regelmäßigen Abständen mit einer ziemlich großen bioplasmatischen…

Weiterlesen