Autor: flohfish

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

Liveforms: An Evening With Haken(2:47:00; 3CD + Blu-ray, Digital; InsideOut Music/Sony Music, 09.05.2025) „An Evening With Haken“ war der Name der letztjährigen Tournee der Londoner Prog-Metal-Veteranen, über die wir ausführlich in Form eines Berichtes zum Gastspiel im luxemburgischen Esch berichteten. Noch heute, knapp ein Dreivierteljahr später, ist mir dieser Abend in bester Erinnerung, denn der nahezu dreistündige Auftritt war der überragendste von Haken, dem ich jemals beigewohnt habe. Da „L-1ve“, das einzige Livedokument der bereits 2007 gegründeten Formation, mittlerweile auch schon wieder neun Jahre alt ist, war es somit nur logisch und konsequent, einen Mitschnitt dieser Konzertreise zu veröffentlichen. Dieser…

Weiterlesen
8.0
Reviews

(21:30; Vinyl, Digital; Pelagic Records, 17.01.2025) Dass es mit Mourir ein Black-Metal-Act in den Roster von Pelagic Records geschafft hat ist ungewöhnlich, denn das Gros der Bands, die beim Berliner Label unter Vertrag stehen, kann im weitesten Sinne dem Post Metal zugeordnet werden. Da die Franzosen allerdings keinen lupenreinen Death Metal spielen, sondern sich einer dissonanten Variante dieses Genres verschrieben haben, passt die Sache dann aber doch wieder irgendwie, denn all die Pelagic-Bands, die nicht dem Post Metal zugerechnet werden können, haben zumindest etwas Experimentelles an sich. Als Subscriber der Pelagic-Flatrate ist mir dabei in den letzten Jahren kaum eine…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(49:36; Vinyl (2LP), CD, Digital; Clouds Hill, 11.04.2025) Vor drei Jahren war es endlich so weit: Mit ihrem selbstbetitelten Album beendeten The Mars Volta einen zehnjährigen Hiatus und das lange Warten ihrer Fans auf neue Musik. „The Mars Volta“ allerdings bedeutete für viele eine böse Überraschung, denn mit ihrem siebten Album waren The Mars Volta, wie man sie kannte, verschwunden. Vorbei waren die Zeiten des hyperaktiven Wahnsinns, denn anstatt mit einem wahnwitzigen Crossover aus Post Hardcore, Psychedelic, Prog und lateinamerikanischen Rhythmen sah man sich plötzlich mit einem „weichgespülten“ Art-Pop-Album konfrontiert. Es war eine Entwicklung, die in der Wahrnehmung mancher Fans…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(42:00; Vinyl, CD, Digital; (Century Media/Sony Music, 07.03.2025) Kaum zu glauben, dass „Celestial Death“ von der gleichen Band stammen soll, die wir 2024 beim Prognosis Festival gesehen haben. Denn vom progressiven Thrash Metal, der noch auf dem Debütalbum „Bionic Swarm“ zu hören war, hat man sich mit diesem Zweitling weit entfernt. Zwar sind auf „Celestial Death“ mit Marco Prijs Blastbeat-Drumming und Laurens Houvasts Vocals im Thrash-Metal-Stil zwei markante Trademarks der Niederländer beibehalten worden, doch sind es dichte, atmosphärische Synthies von Frank te Riet (‚Motionless Balance‘!!!), die nunmehr das Soundbild von Cryptosis, vor allem der ersten Hälfte dieser Platte, bestimmen. Zudem…

Weiterlesen

(41:42; Vinyl, CD, Digital; Metal Blade Records 11.04.2025) Was ist denn jetzt los? Habe ich gerade aus Versehen eine neue Platte von Gggolddd aufgelegt? Nochmal nachgeschaut… Nein. Das hier ist tatsächlich die Neue von Messa. Schon das letzte Album der italienischen Kult-Band hatte ich aufgrund seiner homogenen Melange aus Rock, Prog, Blues, Jazz, Ambient und natürlich Doom in höchsten Tönen gelobt. Und doch setzen Messa mit „The Spin“ noch einen auf das 2022er „Close“ und seine beiden Vorgänger drauf. Denn obwohl der Begriff Doom Metal für Messa schon immer viel zu eng gefasst war, erweitert das Quartett aus Citadella seinen…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(54:00; Vinyl, CD, Digital; InsideOut Music/Sony Music, 14.03.2025) Tikta…., Tiktaalika…. War da nicht was? Hieß so nicht das Solo-Debüt des Haken-Gitarristen Charlie Griffiths? Mit diesem tollen progtypischen Roger-Dean-Gedächtnis-Artwork? Stimmt! Allerdings ist Tiktaalika in diesem Falle ein Bandname, und was die Coverkunst angeht, so schreit hier alles nach 80er Jahre Thrash-Metal. Und trotzdem hängt das alles irgendwie zusammen. Denn hinter Tiktaalikas Album „Gods Of Pangaea“ steckt tatsächlich niemand anderes als Charlie Griffiths, der den Namen seines Soloalbums nun als Projektnamen für sein zweites Solowerk weiterverwendet. Ein interessanter Zug, hinter dem sich sogar ein Konzept verstecken könnte, was dann offensichtlich würde, wenn…

Weiterlesen

(45:34; Vinyl, CD, Digital; M-Theory Audio, 04.04.2025) Zu Beginn ihrer Karriere, auf der 2015er Debüt-EP „Boundaries of Reality“ sowie auf dem zwei Jahre später folgenden Album „Engram Of Devine“, konnte man Fractal Universe noch ohne mit der Wimper zu zucken dem Progressive Death bzw. dem Extreme Tech Metal zurechnen. Über die Jahre allerdings sind Stilelemente aus klassischem Prog immer dominanter bei den Franzosen geworden. „The Great Filters“ ist nun das mittlerweile vierte Album der Band aus Lothringen, und sie bleibt mit diesem weiterhin auf dem gleichen Weg, den sie mit ihren beiden letzten Alben „Rhizomes Of Insanity“ (2019) und „The…

Weiterlesen

Die Unnahbarkeit der Perfektion Bereits im Frühjahr 2024 waren The Pineapple Thief im Rahmen ihrer „It Leads To This“-Tour in deutschen Landen unterwegs und legten dabei gleich mehrere Stopps im Südwesten ein: im Aschaffenburger Colos-Saal, im Kölner Carlswerk Victoria sowie in der Neuen Gebläsehalle im saarländischen Neunkirchen – alles Orte, die von meiner Heimat an der Mosel etwa zwei Autostunden entfernt liegen. Dass Bruce Soord, Gavin Harrison, Steve Kitch, Jon Sykes und Tour-Gitarrist Beren Matthews ein gutes Jahr später erneut für gleich zwei Stopps (in Frankfurt am Main und in Esch) in die Großregion zurückkehren würden, war zwar überraschend, aber…

Weiterlesen

(1:02:00; Vinyl (2LP), CD, Digital; Roadrunner Records/Warner Music, 28.03.2025) Mit „Infinite Granite“ legte die US-amerikanische Band Deafheaven vor vier Jahren ein fast lupenreines Shoegaze-Album vor und entfernte sich damit so stark von ihrem charakteristischen Blackgaze-Sound wie noch nie. Die Betonung allerdings liegt auf dem Wörtchen „fast“, denn unter der Oberfläche aus unschuldig anmutenden Dreamscapes schien ein furchterregendes Monster nur darauf zu warten, aus seinem Versteck zu springen und zuzuschlagen. Auf „Lonely People With Power“ ist diese Kreatur nun aus ihrem Schattenreich gekrochen. Das zuletzt kaum wahrnehmbare Monster ist plötzlich allgegenwärtig, fletscht seine Zähne und offenbart sein furchterregendes Antlitz. Aus einer…

Weiterlesen

Erop Ferdhast Heilung zählen zu jenen Formationen, von denen gesagt wird, dass deren Musik nur eine Facette ihres künstlerischen Schaffens darstellt. Denn bei kaum einer anderen Gruppierung sollen die Live-Aufführungen – bei Heilung „Rituale“ genannt – ein solch integraler Bestandteil des Gesamtkonzeptes sein, wie bei diesem multinationalen Nordic-Folk-Ensemble um die Norwegerin Maria Franz, den Deutschen Kai Uwe Faust und den aus Dänemark stammenden Christopher Juul. Dass Heilung nichtsdestotrotz auch rein musikalisch überzeugen können, das hat die Gruppe zuletzt mit ihrem 2022er Studio-Album „Drif“ unter Beweis gestellt. Umso gespannter konnte man also darauf sein, ob sich das Erleben dieser mystisch-schamanischen Klänge…

Weiterlesen

Redefining Heaviness Über die Osterfeiertage wird es im niederländischen Tilburg ganz heiß zugehen, denn von Gründonnerstag bis Ostersonntag (17.04.-21.04.2025) findet dort wieder das alljährliche Roadburn Festival statt. Roadburn Festival ’25: Mit u.a. Altın Gün, Big Brave, Bo Ningen, Cave In, Chat Pile, CHVE, De Mannen Broeders, Doodsekader, Envy, Michael Gira & Kristof Hahn, Haunted Plasma, Messa, Oranssi Pazzuzu, Pothamus Comissioned: Throwing Bricks & Ontaard Warrington Runcorn New Town Development Plan Triennium Artist in Residence: Lane Shi Artists in Residence: Harvestman/Steve von Till Midwife Plus last but not least: das hoch geschätzte OFFROAD-Programm. Wir betreuen hoffentlich wie schon

Weiterlesen

Classic Albums Live: „Controlling Crowds“ & „Controlling Crowds IV“ Nachdem Archive bereits am Vortag ihre beiden, ursprünglich von Craig Walker eingesungenen Alben „You All Look The Same To Me“ und „Noise“ im belgischen Seraing zum Besten gegeben hatten, stand für den zweiten Abend nun die Aufführung von „Controlling Crowds“ auf dem Programm. Der Großteil der Stücke der ersten drei Teile, die allesamt auf dem Album „Controlling Crowds“ zu finden sind, war dabei schon im Programm des Auftritts in Esch zu finden gewesen. Bei diesem Konzert, bei dem zudem eine Auswahl von Stücken des Klassikers „You All Look The Same To…

Weiterlesen

Classic Albums Live: „You All Look The Same To Me“ & „Noise“ Nachdem wir Anfang Februar bereits bei der gekürzten Ein-Tages-Variante der „Classic Albums Live“-Tour in Esch mit dabei waren, hatten wir nur eine Woche später die Chance, im belgischen Seraing dem kompletten Zwei-Tages-Programm Archives beizuwohnen. Am ersten Tag standen dabei der 2002er Klassiker „You All Look The Same To Me“ und dessen Nachfolger „Noise“ aus dem Jahre 2004 auf dem Programm. Spannend war dabei vor allem die Frage, ob man an diesem Tag tatsächlich alle 21 Stücke der beiden Platten zu hören bekommen würde. So hatte es in Luxemburg…

Weiterlesen

(49:42; Vinyl, CD, Digital; Kscope/Edel, 21.03.2025) O.R.k.-Frontmann Lorenzo Esposito Fornasari hat mit seiner Stimme ja schon immer an den leider viel zu früh verstorbenen Chris Cornell erinnert, und spätestens mit ihrem vierten Studioalbum „Screamanism“ waren dann auch die musikalischen Einflüsse von Grunge und 90er-Alternative-Rock auf die Band unüberhörbar. Mit „Firehose Of Falsehood“ sind LEF und seine Mitstreiter, Colin Edwin, Pat Mastelotto und Carmelo Pipitone, allerdings noch einen Schritt weiter gegangen, denn die Querverweise und Reminiszenzen an Bands wie Foo Fighters, Soundgarden, Audioslave und auch Radiohead sind so omnipräsent, dass man hier von einem Grunge-Album sprechen könnte. Progressive Grunge wohlgemerkt, denn…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(57:31; Boxset, Vinyl (2LP); CD, Tape, Digital; Roadrunner, 14.03.2025) Mit ‚In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3‘ von ihrem gleichnamigen 2003er Zweitling und mit ‚Welcome Home‘ vom 2005er Album „Good Apollo I’m Burning Star IV Volume One: From Fear Through The Eyes Of Madness“ haben Coheed And Cambria Anfang des Jahrtausends zwei Hymnen für die Ewigkeit geschaffen. An die epische Strahlkraft dieser Tracks konnten die US-Amerikaner zwar nie wieder herangereichen, doch konnten sie mit ihren sechs folgenden Alben durchweg ein hohes bis sehr hohes musikalisches Niveau aufrechterhalten. So schafften es Claudio Sanchez und Konsorten mit ‚Shoulders‘, der Lead-Single ihres 2022er…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(42:53; Vinyl, MC, Digital; Napalm Records, 07.02.2025) Jinjer haben schon vor einiger Zeit zu ihrem ganz eigenen Stil gefunden, der sie zu einem einzigartigen Phänomen in der Metal-Szene macht. So treffen bei den Ukrainern technisch anspruchsvolle Instrumentalarbeit, fette Grooves und deftige Breakdowns auf progressive Strukturen, melodische Passagen und eine Frontfrau, die mit ihrer einzigartigen Stimme spielend leicht zwischen aggressiven Growls und emotionalem Gesang wechselt. Ein Stilmix, den ich selbst gerne als Progressive Groovecore bezeichne. Dass Jinjer auf ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum von ihrem erfolgreichen Trademark-Sound abweichen würden, war nicht zu erwarten gewesen. So verwundert es mitnichten, dass Frontfrau Tatiana Shmayluk,…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(50:33; Artbook, Vinyl, CD, Digital; InsideOut Music/Sony Music, 07.03.2025) Seit der Wiederbelebung von Jethro Tull scheint Ian Anderson einen zweiten Frühling der Produktivität zu erleben. So ist „Curious Ruminant“ bereits das dritte Studioalbum binnen vier Jahren. Leider gelingt es dem Schotten auch mit Tull-Album Nummer 23 nicht, an die Qualität von Klassikern wie „Thick As A Brick“ oder „Aqualung“ heranzureichen – aber das hatte wohl auch niemand mehr erwartet. Vergleicht man „Curious Ruminant“ allerdings mit den beiden letzten Werken „The Zealot Gene“ und „RökFlöte“, so muss man Anderson zugestehen, dass ihm hier das bisher beste Album der „neuen“ Jethro Tull…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(44:50; Vinyl, CD, Digital; Kscope/Edel, 28.02.2025) Dass mit „Mobula“ gerade das mittlerweile vierte Soloalbum Gleb Kolyadins erschienen ist, ist rückblickend keine Selbstverständlichkeit. Denn noch vor eineinhalb Jahren saß der aus Sankt Petersburg stammende Pianist in einem thailändischen Gefängnis und musste darum fürchten, gemeinsam mit seinen Kollegen der russischen Band Би-2, für die er als Session-Musiker unterwegs war, als Kritiker des Ukrainekrieges an Moskau ausgeliefert zu werden. Dass Kolyadin wieder sicher in seine Wahlheimat London zurückkehren konnte, lag hauptsächlich an den britischen Behörden, die sich auf diplomatischem Wege für den Iamthemorning-Musiker einsetzten – in Teilen aber auch an der Fanbasis von…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(52:10; Vinyl, CD, Digital, (Giant Electra Pea, 14.02.2025) Bei neuen Alben des ehemaligen Spock’s-Beard-Frontmanns Neal Morse wird ja häufig die Redewendung „Morse of the same“ verwendet. Ähnliches lässt sich auch über Alben von Pattern-Seeking Animals sagen, denn Ted Leonard, John Boegehold, Jimmy Keegan und Dave Meros verfolgen mit „Friend Of All Creatures“ die gleiche musikalische Formel wie auf dessen Vorgängern und präsentieren einmal mehr hochmelodiösen Symphonic Retro Prog, der weder aus dem Œuvre des Quartetts herauszustechen weiß noch qualitativ abfällt. Dass „Friend Of All Creatures“ dabei starke Parallelen zu Spock’s Beard aufweist, sollte niemanden verwundern, denn alle beteiligten Musiker gehören…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(36:16; Vinyl, CD, Digital; (Ipecac Recordings, 28.02.2025) Dave Lombardo dürfte den meisten als ehemaliger Schlagzeuger und Gründungsmitglied der Thrash-Metal-Legende Slayer ein Begriff sein. Aber auch im Umfeld von Faith-No-More-Frontmann Mike Patton war Lombardo immer wieder aktiv, sodass er auf verschiedenen Aufnahmen von Patton-Projekten wie Dead Cross, Mr. Bungle und Fantômas zu hören ist. Zudem spielte der auf Kuba geborene US-Amerikaner zeitweise bei Bands wie Grip Inc., Suicidal Tendencies, Voodoocult und den Misfits und half als Tour-Drummer bei Testament aus (nicht zu vergessen die phantastischen Philm, d. Schlussred.). Allesamt Gruppierungen, die im weitesten Sinne dem Metal zugerechnet werden können. Genau wie…

Weiterlesen