(41:30; CD, Digital, Vinyl; Eigenveröffentlichung; 16.05.2025)
Die deutsche Antwort auf Grateful Dead, CCR, Allman Brothers oder den feinen Solo-Alben eines Chris Robinson von den Black Crowes? Fakt ist, Mars Mushrooms aus dem Frankenlande gibt es auch schon mittlerweile seit dem Ende der Neunziger. Jam Kraut als Festival (27.-28.05.25, präsentiert von BetreutesProggen) kennen die Live-Freunde von trippigen Rock-Klängen und “Begräbnisse und Karneval“ erzählt erneut einige schräge Anekdoten, lässt in ‚Clap Your Hands (and worship Satan‘) samt Chören einiges an dunklem Humor aufblitzen. Der stets melodische Jam-Rock hat so viele Facetten, ist handwerklich on Top, integriert so einiges an kosmischer Atmosphäre und bleibt aber immer mit einem Auge im klassischen Song verhaftet. Melodie und Eingängigkeit stehen hier immer an erster Stelle, auch wenn man gern mal wie im fast zehnminütigen Opener ‚Cabin‘ die Ruder los lässt und sich aufs offene Meer treiben lässt. Das liebe ich und die Jungs machen dies auch mit allen guten und wertigen Retroreferenzen, einer spürbaren Spielfreude und Leidenschaft, dass man sich die Platte immer wieder gern zu Gemüte führen möchte.
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Das oben bereits erwähnte ‚Clap..‘ ist lässig, Folk, Gospel und Soul finden ihren Weg wie von allein in diese Ballade. Schöne Pianotöne und eine tief entspannte Atmo nebst gemütlichem Chor tun hier ihr Übriges. ‚Soil‘ bekommt mit ebenfalls knapp zehn Minuten seinen Raum und Zeit, nutzt dies mit einem frechen Maß an relaxten Stimmungen, Bläsern und geilen Soli. Zeit wird dann irgendwie relativ und ich fühle mich immer wieder positiv an so manch Solo-Album vom Black-Crowes-Frontmann Chris Robinson erinnert, bei dem ebenfalls gerade der kosmisch entspannte Country/Psych Flow so unverkrampft positiv und jenseits irgendwelcher Genre-Zugehörigkeiten einfach seinen Jam findet mit tollen Sonnenuntergangsmelodien. Dass dies schwer in die alten Zeiten der späten Sixties/frühen Seventies schielt, muss man wahrscheinlich nicht wirklich erwähnen. Vintage-Freunde mit Hang zu Jams werden es lieben, aber wieviel Country-Einflüsse man zumutbar findet, wird eine Ballade wie ‚Whiskey and Tears‘ zeigen. Hier ist dann ob der Psych-freien Melodik schon fast von lupenreiner Bar-Atmosphäre zu sprechen – ist mir dann in jedem Fall doch zu sehr Country.
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Der Titelsong macht den kleinen Ausreißer mit umso mehr Stimmung und kosmischen Bildern wieder wett, hat Groove und trippy Moves en masse und schießt den Freund von Kraut und Space wie von allein durch den Orbit. Das holt mich komplett ab und weiß einfach gute Laune zu entfachen, wenn man dann im weiteren Verlauf wieder in die sommerlichen Bilder funky tänzelt, der Bass lächelt, die Gitarre kreativ funkelt und die Synths frech grinsen ob ihrer Strahlkraft.
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Mit dem letzten Song ‚Arkansas‘ wird es nochmal so richtig schön amerikanisch weit. Folk, Gospel, Americana, Blues, Road Movie Cinematic-Breitwand, flirrender Psych-Sound finden ihre harmonischen Allianzen und spazieren mit einer aufreizend entspannten Grandezza in den Sonnenuntergang. Tolles Album, der Einsatz von Cello, Geige und Pedal Steel dank vielseitig unterstützenden Gastmusikern, welches einfach hervorragend ob seiner optimistischen Stimmungen viel gute Laune verbreitet, handwerklich und musikalisch harmonisch die Genre-Grenzen sprengt und sicher nicht das letzte Mal diesen Sommer rotieren wird.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Starkult Promotion zur Verfügung gestellt.