(25:35; Digital, Vinyl; Federal Prisoner, 25.07.2025)
Back in the early Nineties oder so ähnlich. Ja, auch ich hatte Phasen, wo mich Ministry, Godflesh, Nine Inch Nails und Skrew so richtig derb mit ihren apokalyptischen Grooves begeisterten, dieser seinerzeit angesagte Move zwischen Metal und Industrial sehr angesagt war und sogar hoch frequent über die damals populären Musik-TV-Kanäle wie MTV ihre Rotation erlebten. Dies ist lange her, der große Hype blieb im Industrial Metal aus, Nine Inch Nails wurden irgendwann ihre eigene Liga im alternativen Metier und Ministry waren – so sind wir mal ehrlich – nie wieder so auf den Punkt wie zu „Psalm 69"-Zeiten. Mit ihrem dritten Album werden Black Magnet gerne als der große Revival-Move in Sachen Industrial Metal gepusht und klar, die Eckdaten verführen.
Das Album wurde im Earth Analogue Studio aufgenommen, erneut von Sanford Parker (Voivod, Yob, Rwake) gemischt und gemastert. Das Mastering kam von Vlado Meller (Johnny Cash, Prince, Beastie Boys) und das Artwork/Design stammen von Jesse Draxler (Kendrick Lamar, Emma Ruth Rundle, Full Of Hell), der zusammen mit Greg Puciato (The Dillinger Escape Plan, Better Lovers) das neue Label von Black Magnet, Federal Prisoner, mitbegründete. Somit steht ein Fundament, auf dem es sich als Band durchstarten lässt. Die Stilistik, der aggressive Tune ist gefällig, Themen wie Trauma, innere wie äußere Desillusionierung, ein genereller Systemabsturz bieten natürlich den inhaltlichen Background, um diese immer etwas kaputte bis kranke Tinktur aus verzerrtem Gesang, agressiven Riffs und mechanisch kalter Dystopie zu kredenzen.
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'Endless' springt Dir direkt in den Nacken, ist kurz und verbittert, während 'Better Than Love' irgendwie funky groovt trotz seiner fetten Riffs und den Galle speienden Vocals. Eingängig ist es trotzdem, irgendwo zwischen verzerrtem Lärm und Alternative Rock der guten alten Neunziger. 'Splitting Glass' klingt auch so, tobt und rifft straight in your face, kann aber eine gewisse Eingängigkeit unter all dem elektronischen Noise nicht verbergen. In jedem Fall liegt die Kürze in der Würze, gehen die meisten Songs nicht länger als knapp drei Minuten.
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Schmutzige Elektronik, NIN-Sample Gitarren, angepisster Gesang in 'Coming Back Again' münden im dunkel driftenden Refrain – lassen immer wieder temporär symphonische Melodien, Post Punk-affine Gitarren-Schleifen Akzente setzen. Die Band sieht sich beeinflusst von den wichtigen Vertretern der alternativen Musikkultur wie Godflesh, NIN, den Deftones oder Alice In Chains und mit fleißigem Touring hat man sich in den letzten Jahren einen Namen erspielt. Auch wenn es nicht der klassische Zielgruppen-Sound für diese Seite ist, hat man mit "Megamantra" ein kleines Frust-Paket geschnürt, um die nächste Generation mit fiesen, dreckigen kleinen Wut/Hass-Brocken zu bespaßen. Ich selbst halte es dann doch lieber mit den alten Helden von NIN, Red Harvest oder Ministry, spreche den Amis aber nicht ihre Qualität ab und mit "Megamantra" darf man der jungen Generation gerne so richtig in den Hintern treten.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Line-Up:
James Hammontree – Vocals, Guitar
Ryne Bratcher – Guitar
Jared Branson – Drums
Eric Gorman – Synth, Vocals
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Earsplit PR zur Verfügung gestellt.