(52:33; CD, digital; Progrock.com’s Essentials/Just for Kicks; 23.05.2025)
Imaginaerium ist eines der vielen Projekte des umtriebigen Keyboarders Clive Nolan, bestens bekannt durch sein Wirken bei Pendragon und Arena, aber auch durch einige Soloalben oder Zusammenarbeiten beispielsweise mit Oliver Wakeman, oder Caamora, das Projekt mit der polnischen Sängerin Agnieszka Świta, nicht zu vergessen Shadowland und Strangers on a Train mit der leider verstorbenen Tracy Hitchings. Das Arbeiten mit Sängerinnen ist also nichts Neues für ihn.
Imaginaerium ist ähnlich konzipiert, hier heißt seine musikalische Partnerin Laura Piazzai, mit der er bereits 2019 ein Album mit dem Titel „From the Outside In“ und unter dem Namen Imaginaerium das pompöse Album „The Rise of Medici“ aufnahm. Trotz des Todes von Mitgründer Eric Bouillette (Nine Skies) geht es nun drei Jahre später gemeinsam mit Piazzai in die nächste Runde mit Imaginaerium, resultierend in „Siege“.
Die beiden werden hier unterstützt durch Sonus Umbra Bassist, Gitarrist und Drummer Mikro Sangrigoli , sowie die weiteren Gitarristen Simone Milliava und Noa Drezner (spanische Gitarre auf ‚Footprints‘).
Frontfrau Laura Piazzai weiß mit starker Stimme zu überzeugen, sie gibt den Songs mit ihrer kräftigen Stimme einen besonderen, bisweilen leichten musicalhaften Touch. Nicht unbedingt immer dem Geschmack des Schreiberlings entsprechend, aber stets tonsicher und ausdrucksstark. Gerade in Momenten, wo auch die Gitarren ein gewichtiges Wörtchen mitreden, kann man sich die powervollen Passagen auch als Arena Songs vorstellen.
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Doch insgesamt geht Imaginaerium einen ganz eigenen Weg, das ist nicht nur Neo Prog, sondern auch Symphonic Prog meets Musical. ‚When My Eyes Are Closed‘ ist ein Musterbeispiel für eine kraftvolle Ballade mit Wiedererkennungswert, das darauffolgende ‚To the Victor Go the Spoils‘ kommt sehr mächtig aus den Boxen und verknüpft spanische Gitarre mit Orchestralem und lautmalerischem Gesang. Bombast pur. Auch ‚Never Burn the Cakes‘ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Hier teilen sich die beiden Gitarristen ihre Parts an der akustischen Gitarre und die beiden Hauptprotagonisten ergänzen sich prima mit ihren Gesangsparts, die ebenfalls fast schon Ohrwurmqualität besitzen.
‚Deep‘ ist eine ruhige Nummer, lediglich mit Keyboards und Gesang bestritten, anschließend endet das Album mit einem eher untypischen Song, denn es wirkt anfangs eher wie ein Shanty, was Nolan hier mit partieller Begleitung von Piazzai singt, erst am Ende wird plötzlich das Tempo angezogen und in typischer Neo Prog Manier mächtig in die Saiten gegriffen.
Das Album gibt es übrigens in verschiedenen Varianten, nämlich als einzelne CD, Doppel-CD oder Doppel-CD+DVD Earbook. Übrigens demnächst auch live auf der Bühne.
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung:
Clive Nolan – keyboards / orchestration / lead and backing vocals
Laura Piazzai – lead and backing vocals
Mikro Sangrigoli – drums / electric guitars / rhythm guitar / acoustic guitar
Luis Nasser – bass
Simone Milliava – electric and acoustic guitars
Noa Drezner – Spanish guitar
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Abbildungen: Imaginaerium