(456 Seiten; Buch; Hirnkost, 27.03.2025)
Hier steppt das pralle und vor allem auch farbenfrohe Leben. Pünktlich zu seinem 85. Geburtstag erschien „Colours & Sounds“, die ultimative Wenske-Bibel. Berühmt-berüchtigt lebte der Jack Of (wirklich!) All Trades Helmut Wenske ein Leben auf der Überholspur – als Grafiker (u.a. für Pornos), Maler, Rock’n’Roller und Schriftsteller, wobei er mit Letzterem Betätigungsfeld unter dem Pseudonym Chris Hyde einem Bukowski alle Ehre machte. Legendär seine Bücher „Rock’n’Roll Tripper“, „Rock’n’Roll Tripper 2“ und „Scheiß drauf“ sowie seine Hommage auf den Indorock der Sixties in seiner Heimatstadt Hanau – „Black Eyes. Indonesier-Bands in Germany“. Mit seinen Plattencovern zu Alben von u.a. Nektar, Karthago oder Jeronimo und seinen Illustrationen zu Science-Fiction-Romanen machte sich Wenske vor allem in den Siebzigern einen Namen hinsichtlich abgefahrener Psychedelic’n’Pop-Art. Anfang der 2000er kam der „Tripper“ als Hörbuch, gelesen von keinem Geringeren als Ralf Richter, und es erscheinen auch wieder Platten von Acts wie Fantasyy Factoryy oder Cliffsight mit aus der Versenkung ausgemotteter Cover-Art des Künstlers. „Colours & Sounds“ enthält all das und zwar groß und in Farbe: alle Cover, Künstlerporträts und Schnappschüsse aus über sechzig Jahren Rock’n’Roll, garniert mit herrlich schnoddrig erzählten Anekdoten und Storys. Und man braucht auch nicht unbedingt druff zu sein, um auf die psychoaktiven Motive des Künstlers richtig druff zu kommen…
Bewertung: 15/15 Punkten
Surftipps zu Helmut Wenske:
Wikipedia
Discogs
Abbildungen: Helmut Wenske