(50:57, CD, digital, Tigermoth Productions/Just for Kicks, 30.8.2024)
Kaum hat man über ein neues Rob Reed Album aus der “Sanctuary” Reihe etwas geschrieben, schon gibt es ein weiteres Werk aus dieser Reihe um die Ohren. “Sanctuary ǀ covered” heißt es – und was bedeutet das? Gibt es jetzt etwa schon Coverversionen der verschiedenen “Sanctuary” Longtracks?! Nein, ganz im Gegenteil. Weder covered Reed sich selbst, noch handelt es sich um Longtracks im “Tubular Bells”-Stil. Vielmehr hören wir insgesamt 13 Songs, die sich der Multiinstrumentalist hier vorgenommen hat. Nicht ohne Grund, denn sie gehörten zu der Art Musik, die ihn schon in der Jugend geprägt haben.
Dazu gehören ganz offensichtlich neben Mike Oldfield auch einige Mitstreiter aus dessen Umfeld, namentlich Tom Newman, David Bedford und Pekka Pohjola. Aber auch Filmmusik von Ennio Morricone, die er in der Jugend rauf und runter gehört hat. Von Mike Oldfield selbst hat sich der Protagonist lediglich einen (allerdings wunderschönen) Teil von “Tubular Bells” für dieses Album ausgesucht. Zu weiteren Highlights zählt der Titelsong von Pekka Pohjolas”Mathematician’s Air Display”-Album, das seinerzeit auch Mike und Sally Oldfield zu den Gästen zählte und in diversen Editionen und auch Titeln erhältlich ist.
Dass der Folk-Anteil auf diesem Werk relativ hoch ist, liegt auch an den diversen Traditionals, die hier präsentiert werden. Dazu noch Filmmusiken wie ‘Chi Mai’ des oben erwähnten Signore Morricone oder ‘Willow’s Song’ aus dem Soundtrack zum Film ‘The Wicker Man’. Stark sind auch die Interpretationen der Bedford.Titel wie ‘King Aeolus’ (mit Terry Oldfield an der Flöte) sowie der Ohrwurm ‘Rio Grande’.
Es dürfte kaum überraschen, dass Les Penning und Tom Newman wieder mit am Werk sind. Und auch die exzellente Sängerin Angharad Brinn ist – wie schon auf dem eingangs erwähnten Live-Album – wieder dabei und sorgt mit ihrem engelsgleichen Gesang für gelungene Interpretationen. Ihre Stimme könnte man sich auch gut bei Iona vorstellen. Der letzte Song, den Reed für dieses Album auswählte, ist ‘Telstar’ von Joe Meek. Sagte dem Schreiberling zunächst nichts – einmal kurz recherchiert, und – na klar – hat man auch mal irgendwann diesen gehört.
Mal eine etwas andere Art von “Sanctuary”-Album. Ein gewisses Faible für Traditionals und Folkiges oder auch Filmmusiken älteren Datums wäre wohl von Vorteil, um dieses Album wirklich zu mögen. Es hat einige gute Momente, ist aber mit den herkömmlichen “Sanctuary”-Alben eher nicht zu vergleichen. Ein Antesten macht also auch für den Reed-Fan durchaus Sinn.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Abbildungen: Robert Reed / Tigermoth Productions