(57:43; CD, Digital, Vinyl; Napalm Records, 06.09.2024)
Die Iren gehören seit über 20 Jahren zum Besten, was das Genre Post Rock zu bieten hat. Ständige Live-Präsenz und regelmäßige Veröffentlichungen in hoher Qualität tun hier ihr Übriges. Das letzte reguläre Album “Somnia” aus dem Jahre 2022 war erstaunlich ruhig, mehr eine ambiente Variante ihres sonst doch sehr dynamischen Sounds. Mich erinnerte es an die filmischen Klänge von Hammock, was ausschließlich als Kompliment zu verstehen ist. Dass auch diese Seite ausnahmslos funktioniert, war somit nachdrücklich unter Beweis gestellt.
“Embers” ist wieder im typischen Bandsound angekommen, soll heißen, es fließt, treibt und rockt auch gelegentlich in hymnische Sphären. Die omnipräsente Sehnsucht und Melancholie erkennt man sofort. Die Iren sind auf ihre ganz spezielle Weise eben Meister ihrer Gattung. Ein Stück wie ‘Realms’ feat. Jo Quail hat einen enormen Tiefgang. Filmische Epik und breit aufgestellter Ambient lassen Bilder fluten – die majestätischen Hammock grüßen auch hier. Typische Tracks wie das fließend melancholische ‘Falling Leaves’ werden jeden Fan zu Glückstränen rühren, da die Iren einfach die passenden Farben benutzen. Der Dreier musiziert immer etwas herbstlich im Stimmungsbild. Diese mal positive, mal schmerzhafte Melancholie setzt stets auf hohen emotionalen Wiedererkennungswert. ‘Heart Of Roots- erschafft mit tröpfelndem Piano so manche Räume, feine Electronica und wehmütige Gitarren sind erneut auf den Punkt geträumt.
Im sphärisch-rockigen Titelsong zeigt man die metallisch-progressive Kante, die schon immer auch elementarer Bestandteil des Bandounds war. Dies sorgt regelmäßig, besonders während ihrer energetischen Live-Auftritte, für ordentlich freigesetzte Energie. Das fiebrig-schleppende, aber kraftvolle ‘Oscillation’ vermag noch einmal Dramatik zu erzeugen, während ‘Hourglass’ einen cinematisch ruhigen Abgang in die stille Nacht findet. Das abwechslungsreiche “Embers” ist erneut ein hochwertiges Release. Ohne viel Leerlauf wird über knapp eine Stunde mit perlenden Gitarren und sphärischen Synth-Melodien mit allen prägnanten Zutaten des Bandsounds aufgezeigt, warum die Iren zur Speerspitze des Genres gehören.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Torsten Kinsella – Guitar, Piano, Synths, Backing Vocals
Niels Kinsella – Bass
Lloyd Hanney – Drums
Performing Guests:
Jo Quail – Cello Tracks 1-9
Dara O’Brien – Sitar, Shamanic Drum, Bowed Psaltery, Chimes, Tanpura Tracks 1,2,3,5,8
Additional Musicians:
Jimmy Scanlon – Guitar on Tracks: 1 & 7
Sean Coleman – Zither, Tape Echo Effects Track 2
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Rezensionen:
“Ghost Tapes #10” (2021)
Festivalbericht:
18.-05.23, Gent (BE), Viernulvier, Dunk!Festival 2023
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Napalm Records zur Verfügung gestellt.