(57:35, Digital, Bi-Za-Records, 02.01.2024)
Hargest Darken ist der Richard Wahnfried des Hagen von Bergen. Der sich hier in die aus elektronischer Musik, Dark Ambient und Ethno gebildeten Grenzgebiete zeitgenössischer Musik begibt. Die Trennung in Hagen von Bergen auf der einen und Hargest Darken auf der anderen Seite macht durchaus Sinn, gibt es doch, obwohl man sich hier auch durchaus verwöhnen lassen kann (und das nicht nur vom titelgebenden Wind), eben nicht nur anheimelndes Soundgut und einschmeichelndes Traumfutter. Der 'Zipfelzapfen', der hier gleich in zwei Varianten enthalten ist, nämlich dem 'Völkinger Wasser Mix‘' sowie dem gleich mal sechszehneinhalb Minuten schweren, rituellen 'HvB Mützen Mix', gibt sich zwar anfangs wie ein spektakulärer Sonnenaufgang. Geht dann später aber den lässigen Weg ambienten Selbstvergessens.
'Vom Winde verwöhnt' und 'On Fire' huschen, ehe man es sich versieht, an einem vorbei, bevor es uns mit 'Dr. Grinsebacke' in die Hochgebirge des Himalaya verschlägt, wo tibetanische Mönche in einem verschneiten Kloster ihre Andacht zelebrieren. 'Augen zu, gleich wird es eh dunkel' macht dann letztendlich seinem Namen alle Ehre. Denn bevor hier tatsächlich die Lichter ausgehen, ergeht sich Hargest Darken in verstörendem industriellem Gebaren, ehe es dann doch noch halbwegs versöhnlich und spirituell wird.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Hagen von Bergen
