(35:50, CD, Vinyl, Digital, Bird’s Robe Records, 01.06.2023)
Der ’21st Century Schizoid Man’ scheint sich bei einigen Zeitgenossen zur Lebensformel entwickelt zu haben. Mit mächtig progmetallischen Gedöns und einem mitunter recht vordergründigen (und fordernden) Saxophon knallen uns Klidas auf ihrem ersten physischen Lebenszeichen wohlfeilen Progressive-Rock mit jazzigem Touch um die Löffel, dass es eine Freude ist. Bezeichnend, dass die italienische Band mit dem tschechischen Namen (Klidas bedeutet hier so viel wie Riese der Stille, was bezogen auf “No Harmony” bezogen eine klitzekleine Spur von Sarkasmus in sich trägt) auf einem australischen Label veröffentlicht. Und mit Manami Kunitomo einen Hauch Japan intus hat (‘Arrival’). Gemixt von sleepmakeswaves’ Alex Wilson erlangt der Sound speziell des Prologs ‘Shores’ sowie des Epilogs ‘The Trees Are Misery’ dann auch ein dezentes Post-Rock-Gefühl. Wobei Tunes wie ‘Circular’ zum Jazzrock mit reichlich überambitionierter Note geraten.
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Die Riesen der gar nicht einmal so stillen Stille schwelgen in halsbrecherischen Breaks und Wendungen – vom Progressive Rock zum Jazz-, Post- und Experimental Rock und über diverse Umwege und Möbiusbänder wieder zurück, wobei hinter allem getreu dem oben erwähnten Motto eine kleine Spur von Wahnsinn versteckt ist.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: Klidas