Sammary – Monochrome

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(42:59, CD, Digital, Progressive Promotion Records, 2022)
Welch ein Glück, dass es noch einige kleine aber aktive Labels gibt, wie z.B. Progressive Promotion Records von Oliver Wenzler. Damit haben auch sogenannte Underdogs der Musikszene eine realistische Chance in ihrer Arbeit unterstützt zu werden. Bei so manchem hat es am Ende zu mehr oder minder großem Erfolg geführt, der ohne diesen Beistand kaum möglich gewesen wäre. Ein weiteres Beispiel könnte nun die aus dem Frankfurter Raum stammende Indie-Artrock-Band Sammary des jungen Multiinstrumentalisten und Songwriters Sammy Wahlandt werden. Was ursprünglich als Studioprojekt begann, bei dem der Künstler und Komponist noch alle Instrumente selbst spielte, hat sich in der Zwischenzeit als eine Live-Band entwickelt. Bis auf eine Gastmusikerin und die Sängerinnen Stella Inderwiesen, Larissa Pipertzis, sowie Marie Stenger hat Sammy Wahlandt sein Debüt allerdings erst einmal weitestgehend alleine eingespielt.

Es mag sein, dass sich dieses bei weiteren Veröffentlichungen ja ändern mag. Bislang dürfte Wahlandt und seine Unterstützerinnen, sowie das gesamte Projekt nur wenigen Eingeweihten ein Begriff sein. Damit sich das von nun an ändert, steht 2022 die Hardware des Debütalbums „Monochrome“ in den Verkaufsregalen und wartet auf eine größere Fangemeinde. „Monochrome“, ein Konzeptalbum, beschäftigt sich mit der Thematik Menschsein und setzt sich darüber hinaus mit den Trieben der Menschheit auseinander.

Bei Sammary handelt es sich nicht um eine der zahlreichen neuen Neo Prog oder Retro Prog Bands, die ebenfalls ins Rampenlicht drängen. Das Spektrum der musikalischen Einflüsse des jungen Musikers Wahlandt sind groß und reichen u.a. von den Beatles über Radiohead, bis hin zu Kraftwerk. Glatte und bereits zu häufig gehörte und allzu harmonische, gar liebliche Melodiebögen sind dem Komponisten allerdings eher fremd. So bevorzugt Wahlandt auf diesem Album eindeutig raue, härtere Riffs und komplexere Strukturen, vergisst dabei aber nicht das erforderliche Maß an Eingängigkeit, um jederzeit einen Zugang zur Musik sicherzustellen. Neben den bereits erwähnten härteren Elementen überrascht Sammary zudem mit gefühlvollen Pianoballaden. Die enge Zusammenarbeit mit den drei unterschiedlichen Sängerinnen gibt dem Album zusätzlich eine besondere Ausstrahlung und jugendliche Frische.

Mit Sammary und „Monochrome“ liefert Progressive Promotion Records einmal mehr frischen Wind in die Wohnzimmer. Das Album ist zwar hier und da etwas komplexer als Vergleichbares, aber zugleich doch eingängig, lebendig und vielseitig. Wer diese moderne Indie/Artrock-Variante mag, sollte mal genau beobachten, was da aus Hessen noch zukünftig kommen mag.
Bewertung: 10/15 Punkten

Sammary ist:
Sammy Wahlandt – All Instruments

Gastmusikerinnen:
Stella Inderwiesen– Vocals
Larissa Pipertzis – Vocals
Marie Stenger – Vocals
Eleanna Pitsikaki – Kanun (vergleichbar einer orientalischen Zither)

Surftipps zu Sammary:
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Progressive Promotion Records

Abbildungen: Sammary/ PPR

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Über den Autor

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

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Sammary – Monochrome

von Horst-Werner Riedel Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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