Phew – New Decade

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Phew – New Decade (mute, 22.10.21)(34:04, Vinyl/CD/Digital, mute, 2021)
Phew ist das Pseudonym der in Osaka geborenen Künstlerin Hiromi Moritani. Bekannt geworden als Mode-Ikone und Sängerin der Punk-Band Aunt Sally im Japan der 70er Jahre, wandelt die Künstlerin seit 1981 auf Solopfaden und beschreitet dabei auch immer wieder sehr extravagante avantgardistische Pfade, wobei sie mit deutschen Musikern wie u.a. Holger Czukay und Jaki Liebezeit der Kölner Krautrock-Band Can, Chrislo Haas von Deutsch Amerikanische Freundschaft, Alexander Hacke von Einstürzende Neubauten aber auch internationalen Künstlern wie Bootsy Collins, Buckethead, Bill Laswell oder auch PiLs Jah Wobble zusammenarbeitete.

“New Decade”, das aktuelle Werk der Japanerin kommt jedoch fast gänzlich ohne Gastmusiker aus und ist ein Solo-Album im herkömmlichen Sinne. Musikalische beschränkt sich die Küntlerin dabei lediglich auf ihre Stimme, Synthesizer und Drum-Computer. Einzige Ausnahme bilden dabei Gitarrist Seiichi Yamamoto sowie Sound Designer Hiroyuki Nagashima.

“New Decade” kann dabei als analoges Synthesizer-Werk zusammengefasst werden, bei dem Effekte und Klangspielereien im Mittelpunkt stehen. Songs im herkömmlichen Sinne sucht man auf “New Decade” größtenteils vergebens. Vielmehr klingen die einzelnen Stücke wie verlängerte Intros, die sich auch wunderbar auf Alben von Pink Floyd gemacht hätten.

Die Stimmung die mit diesen Klanggebilden, vor allem aber auch durch Frau Moritanis Stimme erzeugt wird, erscheint dabei vor allem bedrohlich und beklemmend. Insbesondere dann, wenn markerschütternde Störgeräusche auftauchen, wie beim ansonsten recht songorientierten Abschlusstrack ‘Doing Nothing’.

Ein durch und durch experimentelles Werk, das nicht zum Nebenbeihören taugt, sondern in dessen verstörenden Klangkosmos es aktiv einzutauchen gilt.
Bewertung: 8/15 Punkte

Tracklist:
1. ‘Snow and Pollen’ (5:08)
2. ‘Days Nights’ (4:15)
3. ‘Into the Stream’ (7:15)
4. ‘Feedback Tuning’ (6:04)
5. ‘Flashforward’ (4:55)
6. ‘Doing Nothing’ (6:27)

Besetzung:
Hiromi Moritani

Gastmusiker:
Seiichi Yamamoto (Gitarre)
Hiroyuki Nagashima (Sound Design)

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von mute zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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Phew – New Decade

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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