(76:49, CD, Digital, Lynx Music/Just for Kicks, 2021)
Wie so viele polnische Bands, gehört auch The Adekaem zu denen, die sich vom Progressive und Psychedelic Rock der 1980er Jahre, aber auch der späten 60er und 70er Jahre haben beeinflussen lassen. Daher finden sich wie selbstverständlich Anleihen aus Hard und Classic Rock, aber auch jazzige sowie progressive, experimentelle, elektronische und nicht zuletzt viele songorientierte, melodische Elemente in den Kompositionen der Polen wieder. 2015 veröffentlichte The Adekaem ihr gleichnamiges Debütalbum, dem 2017 das zweite Album mit dem Titel „Sound Coloring“ folgte. Die EP „Exile“ aus dem Jahr 2020 kann man als Zwischenstation der Polen verstehen, welches die Zeit bis zum vorliegenden Album „The Great Lie“ überbrückte.
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Im Gegensatz zu den vielen polnischen Vertretern des Neo Progs gehen The Adekaem einen etwas anderen Weg. Sie verarbeiten zwar ebenfalls atmosphärische und vor allem sehr schöne melodische Passagen, doch vermeiden sie es, allzu einheitlich und vorhersehbar zu erscheinen. Ständige Wechsel in andere musikalische Gefilde bestimmen „The Great Lie“ und bringen einen besonderen Touch in die Gehörgänge, Überraschungsmomente nicht ausgeschlossen. Für diese Vielfalt sorgt nicht ausschließlich, das seit dem letzten Album zum Duo (Andrzej Bielas & Krzysztof Wala) geschrumpfte Ensemble. Namhafte Unterstützung, wie z.B. der Moonrise Sänger Marcin Staszek oder Milleniums´s Bassist Krzysztof Wyrwa sind eine hörbare Bereicherung. Gemeinsam bilden die Musiker, mit ihrem musikalischem Hintergrund, die Basis für diesen, durch die unterschiedlichsten Elemente gefärbten Progressive Rock. Welche besondere Bedeutung Vorbilder hinterlassen, zeigt sich auf „The Great Lie“ vor allem daran, dass besonders die emotionalen E- Gitarren-Soli Erinnerungen an die Großen des Rockgeschehens wecken. Die Schlussfolgerung, dass David Gilmour oder Steve Rothery einfach kopiert werden, trifft aber bei The Adekaem nicht zu, sie haben eindeutig eigenes Profil.
Im wesentlichen besteht ihre Mischung aus 70s Symphonic Rock, Neo-Prog und nicht zuletzt aus Psychedelic Rock, damit schaffen sie eine Bandbreite die zwischen den ursprünglichen Pink Floyd, Camel und Pendragon zu variieren scheint. Die neun Songs des Albums (zwischen 5 und 14 Minuten) zeigen mal mehr mal weniger ihre melodische bis symphonische, dann aber auch die düstere bis melancholische Seite. The Adekaem legt großen Wert darauf mit diesem Wechselspiel für eine anhaltende Atmosphäre zu sorgen, was ihnen in der Regel auch ganz gut gelingt.
https://www.youtube.com/watch?v=wDy4d6J9h_g
Eine große Lüge ist es nicht, The Adekaem gelingt es mit einer gehörigen Portion Kreativität auf ihrer aktuellen CD „The Great Lie“ für Spannung und vor allem Abwechslung auf einem durchweg anspruchsvollen Niveau zu sorgen. Damit sollten die Polen nicht nur ihre Fans erfreuen können, sondern noch eine Menge neuer Freunde dazugewinnen.
Bewertung: 9/15 Punkten
Line-up / Musiker: The Adekaem
Andrzej Bielas – Keyboards, Synths, Vocal Track 5 part 1
Krzysztof Wala – Guitars, Guitar Synth, Synths, Voice Track 5 part 2
Gastmusiker:
Jakub Basoń – Flute (Track 2), Words.
Tomasz Holewa (Chlopcy z Placu Broni) – Drums (Track 1-9)
Marcin Staszek (Moonrise) – Vocals (Track 2,3,4,8,9)
Krzysztof Wyrwa (Millenium) – Bass Guitar ( Track 1-5, 7-9)
Martyna Zygadło (Voice of Poland) – Vocals (on 6,8)
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Abbildungen: The Adekaem