(63:50, CD, Digital, Eigenveröffentlichung, 2021)
Mick Paul kennt man vor allem als Bassisten und Sänger in der David Cross Band. Doch der englische Musiker ist bereits seit den 70er aktiv und spielte in unzähligen Bands und Projekten, wurde aber vor allem als Sessionmusiker in sehr unterschiedlichen Genres engagiert. Mit “Parallel Lives” legt er nun sein erstes Soloalbum vor, bei dem er nicht nur auf namhafte Gäste (u.a. ex-King Crimson David Cross und ex-Van der Graaf Generator David Jackson) bauen konnte, sondern sich gleichfalls jede Menge Erfahrung und kompositorisches Feingefühl in seinen Songs widerspiegelt.
Bereits der Opener ‘Your Days’ erinnert vom Gesang, vom Arrangement und der allgemeinen Atmosphäre frappierend an Jakko M. Jakszyk letztes Solowerk “Secret & Lies“. Denn Sänger Jinian Wilde verfügt nicht nur über ein ähnliches Timbre, sondern auch der stilistische Ansatz ist tief im modernen Art / Progressive Rock angesiedelt. Es ist vor allem die King-Crimson-Verbindung, die durch Mick Pauls langjährige Tätigkeit bei ex-King-Crimson-Geiger David Cross sehr markant auch in seinem eigenem Material Niederschlag findet. Dabei geht der Musiker trotzdem seinen ganz eigenen progressiven Weg, der zwar deutliche Einflüsse erkennen lässt, aber trotzdem eine sehr persönliche Note enthält.
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Neben Mick Paul (Bass, Gitarre, Backing Vocals) waren bei den Aufnahmen noch Sheila Maloney (Piano, Keyboards), Ondes Martinet (Gesang, Synthesizer), Steve Roberts (Schlagzeug), Craig Blundell (Schlagzeug), Jinian Wilde (Gesang), Paul Clark (Gitarre), Dennis Mahon (Gesang), Geoff Winkworth (Gitarre) sowie die bereits zuvor erwähnten David Cross (Violine) und David Jackson (Flöte) beteiligt.
Die 14 Titel auf “Parallel Lives” überzeugen vor allem durch ihre geschmackvoll austarierten Arrangements und die stimmige Atmosphäre. Die Soloparts wirken niemals zu dominant, setzen dennoch prägnante Duftmarken. Das Material wirkt gleichzeitig locker und anspruchsvoll, ohne zu offensichtlich auf Komplexität zu setzen. Hinzu kommen nachdenkliche Texte, bei denen u.a. Mick Paul bei seinen Kindern Parallelen zu sich und seinen Eltern erkennt und wie diese die Dinge sahen und auf Ereignisse reagierten – und wie dies über die Generationen hinweg weitergeht.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: Mick Paul