Flying Colors – Third Stage: Live In London

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Flying Colors - Third Stage: Live In London (Music Theories/Mascot/Rough Trade, 18.9.20)(01:51:00, 2CD, DVD, Music Theories Recordings / Mascot Label Group / Rough Trade, 2020)
Schon seit dem Debüt in 2012 weiß man, dass selbst Menschen mit einer ausgeprägten Neal-Morse-Allergie bei Flying Colors kaum Symptome zeigen. Anders als bei allen anderen Projekten, an denen der omnipräsente Ex-Bart beteiligt ist, verschont er diese All-Star-Truppe mit seiner kompletten heiligen Durchleuchtung. Auch kompositorisch bleibt dem Hörer der inzwischen oft schablonenhafte Gebrauchs-Prog seiner Solo-Alben erspart.

Auf der Bühne zeigt diese Formation gleich zu Beginn mit ‘Blue Ocean’, dass man gekommen ist um zu rocken. Die Stücke klingen deutlich rauer als auf den Studio Alben. Gerade in Sachen Keyboards kann das gut gefallen. Casey McPhersons Lead Gesang hat da und dort jedoch einen etwas angestrengten Unterton. Auch den Klang der Lead-Gitarre von Steve Morse hat man zuletzt bei Deep Purple deutlich voluminöser gehört. Andererseits möchte man auch kein glattpoliertes Pseudo-Live-Album hören. Also: “Deal with it, it’s live”

Im ersten Teil des Konzerts konzentriert man sich auf die kompakteren Songs, die mehr im AOR und Hard Rock angesiedelt sind. Durchhänger braucht man keine zu befürchten.

Im zweiten Teil sind, bis auf den Rausschmeißer “The Storm”, nur noch Epics auf der Setlist. Diesen Stücken drückt Neal Morse deutlicher stärker seinen Stempel auf. Die Reaktionen des Londoner Publikums bestätigen: Das sind die Fan-Favoriten. Textlich wird zum Cinemascope-Breitwand-Prog mehrmals ganz fest der Pathos-Button gedrückt. Man liebt es oder man liebt es nicht.

Auch über den VÖ-Rhythmus Studioalbum/Livealbum/Studioalbum/Livealbum/… lässt sich streiten. Doch möglicherweise gehört das heutzutage zur Überlebensstrategie von Rockbands. Der Spaßfaktor für Fans ist bei “Third Stage: Live In London” jedenfalls hoch, auch weil die beiliegende DVD den Zuschauer nahe an die Musiker und ihre Finger bringt. Bild und Ton sind “State-of-the-art”. Auch diesbezüglich geht der Daumen hoch.
Bewertung 11/15 Punkten (DH 11, KR 11)

Flying Colors sind:
Casey McPherson (Alpha Rev) – Gesang, Rhythmusgitarre
Neal Morse (Neal Morse Band, Ex-Spock’s Beard, Transatlantic) – Keyboards, Gesang
Steve Morse (Dixie Dregs, Ex–Kansas, Deep Purple, Steve Morse Band) – Leadgitarre
Mike Portnoy (Ex–Dream Theater, Transatlantic, The Winery Dogs, The Neal Morse Band) – Schlagzeug, Percussion, Gesang
Dave LaRue (Dixie Dregs, Planet X, Steve Morse Band) – Bass

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Über den Autor

Dass der Prog-Virus hoch infektiös ist, musste ich bereits in meiner frühen Kindheit erfahren. Während meine Schulfreunde noch sorglos Ilja Richters Disco mit The Sweet und den Bay City Rollers schauen konnten, hatte mich mein älterer Bruder bereits in den frühen Siebzigern mit ELP und Yes verkorkst. Mein erster Radiorekorder und die LP-Hitparade von SWF3 gaben mir mit Genesis und Eloy dann den Rest.

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Flying Colors – Third Stage: Live In London

von Daaty Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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