(64:38, CD, Eigenproduktion, 2019)
Cheeto’s Magazine – klingt das nach einer Prog Band? Wohl eher nicht. Aber schon die ersten Takte des neuen Albums der Spanier reichen aus, um vom Gegenteil zu überzeugen. Aber hallo, und ob das Prog ist! Bester moderner, schmissiger Prog – und, wie man später merkt, mit beeindruckendem Ideenreichtum und durchaus auch mit einigen Ohrwürmern versehen! Wer ihr Debütalbum „Boiling Fowls“ aus dem Jahr 2014 kennt, weiß natürlich bereits, was diese hochtalentierte Formation zu bieten hat. In der Zwischenzeit ist es zu Umbesetzungen gekommen, was die Rhythmustruppe betrifft, und so sind hier folgende Musiker zu hören:
Esteban Navarro – vocals / keyboards
Manel Orella – guitars / sitar
Matias Lizana – keyboards / percussion
Alex Marquès – bass
Gerard Sala – drums / percussion
Als Gäste wirken mit:
Paula Ribó – vocals
Pep Tarradas – trumpet
Pau Vidal – tenor sax
Albert Costa – trombone.
Die Spanier starten gleich mit einem Highlight des Albums, dem fast siebenminütigen ‘Chili Guillermo’, eine wahrhaft scharfe Nummer. Dieser Song zeigt mustergültig, was der Hörer von den Spaniern zu erwarten hat, nämlich humorvollen Gute-Laune-Prog von höchster Qualität. Man muss gleich an (frühe) Spock’s Beard denken, die gelegentlichen vokalen Verrücktheiten lassen einen schmunzeln. Bisweilen erinnern die (übrigens englischsprachigen) Gesänge auch an Queen.
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Dem ausgesprochen spritzigen Opener folgt mit ‚Cheese Cheater‘ keinesfalls Käse, sondern eine ebenso quirlige Nummer, die in eine ähnliche Kerbe schlägt wie der Auftaktsong. Der Spaß, den die Protagonisten an ihrer Musik ganz offensichtlich haben, ist ansteckend. Und das zieht sich durch das gesamte Album. Ob ‚Outflow‘, ‚Ready to Rumble‘, das ruhige ‚Close Your Eyes‘, ‚Scum‘ oder das lustige ‚A.W.K.W.A.R.D.‘ , all diese Nummern haben ihren eigenen Charme. Und so ganz nebenbei setzen sie dann auch noch mit ‚Big Boy‘ einen fantastischen 25-Minuten Longtrack ans Ende. Tolle Keyboardarbeit, spritzige Gitarre, souveräne Rhythmustruppe – alles vorhanden.
Die Veröffentlichung von „Amazingous“ liegt schon ein paar Monate zurück. Direkt zugelegt, hat das Album beim Autor sofort gezündet und regelrechte Euphorie ausgelöst. Danach wurde sie erst einmal zugunsten neuerer Veröffentlichungen beiseitegelegt. Nun wieder aufgelegt, ist der Spaß an der Scheibe ungebrochen. Also Test bestanden – und somit locker 13 (wenn nicht sogar 14) Punkte wert. Wäre schön, die Band mal live erleben zu können – wie wäre es denn z.B. mit dem Night of the Prog Festival 2020?!
Bewertung: 13/15 Punkten (JM 13, KR 12)
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