t – Fragmentropy

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T- Fragmentropy(75:20, CD, Progressive Promotion Records, 2015)
Auf seinem mittlerweile fünften Soloalbum lotet “t” alias Thomas Thielen einmal mehr die dunklen, düsteren, mystischen Seiten der Seele aus. Wiederum komplett im Alleingang eingespielt und produziert, wurde hier eine dreiteilige, kunstvoll verschnörkelte Songsuite erschaffen, die mal episch, hoffnungsvoll, euphorisch aus den Boxen drängt, während man in anderen Teilen in die Tiefen der menschlichen Abgründe heruntergezogen wird. Die Qualität des musikalischen Einzelgängers wurde von Album zu Album immer mehr verfeinert, so dass auch “Fragmentropy” nicht nach einem Alleingang klingt, sondern musikalische Vielschichtigkeit und inhaltliche Abwechslung eine überaus ansprechende Individualität, abseits vom manischen Solotrip erreicht hat.

Die Musik hat zwar grundsätzlich einen sehr melancholischen Unterton, der Art Rock des Künstlers fußt aber dennoch nicht nur allein auf ständiger Traurigkeit und Weinerlichkeit. Wucht und Härte rütteln auf, genauso finden sich komplexe Passagen in den ausufernden Tracks. Zwar ist die Gitarre mit vielen stimmungsvollen Soli bestimmendes Instrument, doch ebenso sorgen kürzere Keyboardsequenzen für instrumentale Färbungen. In erster Linie ist die Musik auf “Fragmentropy” bestimmt von weit ausholenden Klängen, die zwischen Ambient, Soundscapes und etwas Avantgarde die Grundlage liefern. Ruhe und Dramatik wechseln sich ab, dennoch fußt hier alles auf ein melodisches Gesamtkonzept, das weniger offensichtlich, aber unterschwellig beeindruckend funktioniert. Dazu passt auch die immer etwas weinerlich wirkende, sehr intensive Stimme des Künstlers, die mal technisch verfremdet, mal zerbrechlich den gewissen Tiefgang bietet. Ein nicht alltägliches Artwork gehört inzwischen ebenfalls zum Markenzeichen von t-Produktionen.

Düster, dunkel, mystisch, faszinierend: “Fragmentropy”.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11, KS 11)

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Abbildungen: t / Progressive Promotion Records

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Über den Autor

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

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t – Fragmentropy

von Kristian Selm Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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