Autor: Rajko Baers

75er Jahrgang...Musik-Junkie seit ich denken kann-die Nischen zwischen Post/Prog/Athmo/Metal/Shoegaze sind´s irgendwie!

11.0
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(35:33; Vinyl, CD, Digital; Full Time Hobby, 08.11.2024) Es geht um die flüchtige Energie um uns herum und in uns, die zwischen uns ausgetauscht wird, und um die unendlichen Möglichkeiten, die davon abhängen, wo man seine Energie einsetzt. Es ist wie eine Kraft, die größer ist als wir, die wir uns zunutze machen und in coole Dinge wie eine Skulptur, einen Song oder sogar einen Braten umwandeln können. Es ist die 'Kraft', von der Yoda spricht. ... sinniert Schlagzeuger Jimi Gregg. Chemie, Spiritualität, Magie, Leidenschaft und die Momentaufnahme einfangen – all das wollten die Australier mit ihrem zweiten Album zelebrieren,…

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11.0
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(46:59; Vinyl, CD, Digital; These Hands Melt, 08.11.2024) Mit Drownship kommt norddeutsche Katharsis in Sachen leidenschaftlichem, düsterem Post-Metal in dein Wohnzimmer. Musiker der Extrem-Metaller von Ophis, Todtgelichter und den Post-Metallern von Caleya haben sich 2018 zusammengetan, 2021 eine EP veröffentlicht und wollen es nun mit der Unterstützung von Nikita Kamprad (Der Weg einer Freiheit) im Mastering-Bereich auf diesem Debüt ernsthaft wissen. "Tidal Passages" drückt, kämpft und wühlt sich durch einen Berg von Emotionen – so viel vorweg. Die aktuelle Welt ist düster, manchmal wundervoll, undurchsichtig, uneindeutig, toxisch und voller Abgründe. Drownship ist ein Abbild dessen: Sie verarbeiten diese Dunkelheit emotional,…

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11.5
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(36:30; CD, Digital, Vinyl; Crazysane Records, 08.11.2024) "Painkiller No.1" in der Doppelbetreuung Teil 1: Rajko Baers Schmerzkiller Nr.1 ? Ja, diese Platte könnte ein Therapeutikum darstellen, definitiv! Butterweicher Post Punk, New Order-Bassläufe, chilliger Elektronik Pop, monotone Krautrock-Allüren und in Hall getauchte Shoegaze Vocals mit ganz viel Hypnotik sind die Zutaten, aus denen sich der Schmerztöter speist. Zugegebenermaßen, die Vorgänger kenne ich nicht, das muss nachgeholt werden. Album Nummer Drei ist wie am Faden gezogen, ein wunderbarer Flow ist mit dem ersten Durchgang bereits durchschaut. Jeder Song greift in den nächsten und die dichte Produktion ist das Sahnehäubchen. Die flirrenden Synths…

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11.0
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(34:40; CD, Digital; Through Love Records, 08.11.2024) Musiker von Casper, Earth Ship und Ård verbergen sich hinter dem Berliner Post-Rock-/Metal-Outfit neànder. Wer die Band wie ich bereits mehrfach live erleben durfte, weiß um die sympathische und energetische Gangart der Jungs. Mit nicht mal knapp 35 Minuten wird hier, wie bereits auf den Vorgängern, nicht gerade geklotzt. Elemente aus Doom, Grunge, Stoner, Post Rock, Black Metal und alternativem Folk finden sich auf “III" wieder. Mit dem kraftvoll melancholischen 'Ultra' findet man einen guten Einstieg. Die hymnische Melodie hat ein wenig was von den Briten Crippled Black Phoenix, was natürlich ausschließlich als…

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8.0
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(38:30; Vinyl, Digital; Eigenveröffentlichung, 08.11.2024) Der Italiener Enzo Pepi steckt hinter dem Solo-Projekt Daydream Three, hatte selbst einige Jahre musikalische Vorgeschichte in verschiedenen Band-Konstellationen innerhalb der sizilianischen Szene und versucht sein Glück nun mit einer unausgegorenen Melange aus Indie Rock, Grunge und Alternative. Mit lässigem Charme eröffnet 'Death Makes Fun Of Us' den Reigen. Der etwas nölige Gesang gesellt sich zu rockig entspannten Grunge-Moves, schrammeligen Gitarren und sommerlicher Atmosphäre. 'Meat Sauce' hat gelungene, in die Weite spielende Gitarren-Akkorde, die aber von dem etwas neben der Melodie speisendem Gesang nicht vorteilhaft unterstützt werden. Auch 'We Are Not Guilty' treibt schroff und…

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12.0
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(42:20; CD, Digital, Vinyl; Pelagic Records, 08.11.2024) Die Franzosen Klone sind mit regelmäßigen Veröffentlichungen am Start, die Qualität ist ähnlich wie bei Artverwandten wie The Pineapple Thief immer zwischen sehr gut und herausragend. "The Unseen" reiht sich perfekt in die Diskografie der Franzosen ein, so viel vorweg. Ein noch Mehr an Atmosphäre, an Melancholie, was natürlich fast zwangsläufig die Kanten und metallischen Anflüge fast gänzlich aus dem Sound verschwinden lässt. Das alles passiert bei Klone letztlich fließend. Die großen Brüche zu den Vorgänger-Alben fühlen sich trotzdem nicht eklatant an, da der Fokus eh auf der markanten Stimme von Sänger Yann…

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10.0
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(34:58; CD, Digital, Vinyl; Electric Valley Records, 01.11.2024) Fuzziger Stoner Rock aus deutschem Lande, genauer gesagt aus Oldenburg. Ursprünglich mit französischem Sänger gestartet, wechselte nach dessen Ausstieg Drummer Patrick an die zweite Gitarre und Gesang. Nach einer EP folgt nun mit „The Last Odyssey" ein zeitlich straff formuliertes Debüt. Trockener, angenehm Garage Rock-affiner Sound bestimmt die Szenerie. Die Band weiß mit vielen detailverliebten Gitarren auf wundervolle Weise psychedelisch zu wabern, siehe das fast neunminütige 'Ape's Odyssey'. Genauso rockt es aber auch mal unverhohlen nach vorne wie im kurzen 'City Of Life'. Da sind die Klassiker wie MC5 oder The Stooges…

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12.0
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(50:54; Vinyl, CD, Digital; Season Of Mist, 25.10.2024) Mit "Mirage" aus dem Jahre 2022 gehörten die Portugiesen von Gaerea zu den Highlights und Senkrechtstartern in Sachen modernem Black Metal. Verdichtet durch ein mysteriöses optisches Image als Maskenträger, das aber sehr stylisch wirkt, fand die Band mit erfolgreicher Tournee, guten Festival-Slots und schlussendlich einem bärenstarken Release wohlverdienten Anklang in der Extreme-Metal-Szene. Nicht ganz unerwartet legt man mit "Coma" stilsicher nach. Alles, was schreit und nicht nach 90er Rehearsal und S/W-Fotos im Wald klingt, gilt heutzutage im Normalfall längst als Post-Black-Metal. Das darf man für die Portugiesen natürlich gelten lassen, denn ihr…

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12.0
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(49:25; CD, Digital, Vinyl; Century Media/Sony Music, 18.10.2024) Swallow The Sun haben sich längst - dank vieler starker Alben, Tourneen und Chart-Erfolge - neben Amorphis und Insomnium in die Führungsetage finnischer Metal-Bands gespielt. Mit "Moonflowers" hat man im Jahre 2021 ein tiefgründiges, sehr von traumatischen Ereignissen (Bandkopf Juha Raivio verlor die Lebensgefährtin Aleah Stanbridge an Krebs) inspiriertes Album aufgenommen. Was in vielerlei Hinsicht, musikalisch wie textlich, nachhallte. Diese Tiefe, diese konsequente Dunkelheit der letzten Platte, so viel vorweg, ist auf "Shining" einer partiell offeneren, leichteren Gangart gewichen. Swallow The Sun (bereits Grammy-nominiert) haben sich zur neuen Platte mit dem ebenfalls…

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11.0
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(45:11; Vinyl, CD, Digital; Profound Lore Records, 18.10.2024) "Das Amulett des Mangels, der Abwesenheit", so lautet die ungefähre Übersetzung des Albumtitels. Und führt so den Hörer perfekt in die triste Welt der Band aus Indianapolis ein. Ist man mit "Brave Murder Day" von Katatonia Mitte der Neunziger zu Bett gegangen, hat man all das Schaffen und die Projekte eines Dan Swanö (Edge Of Sanity) gefeiert, dann wird einem der Zugang zu den US-amerikanischen Doomstern sicherlich leicht fallen. Mit viel Charme und Inbrunst lebt die Band in einer Dreiviertelstunde ihre Leidenschaft für diese Art Sound aus, die seinerzeit viele Metal-Klassiker aus…

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10.0
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(49:25; CD, Digital, Vinyl; Klonosphere Records, 18.10.2024) Eine wilde Abfahrt, ein sich im Sekundentakt stetig häutendes Chameleon sind die jungen Franzosen von Seeds Of Mary. Man hat den Eindruck, Marylin Manson, Slipknot, Soilwork, Alice In Chains, Machine Head und Baroness werden durch den Mixer gedreht. Und brutaler, melodisch und wahlweise psychedelisch progressiver Wahnwitz wird im permanenten Wechsel durch die Kanäle gejagt. Das ist maximal fordernd, gelegentlich überfordernd, gar anstrengend. Produziert ist das alles mit dicker Hose, der moderne Metal Sound lässt grundsätzlich keine Wünsche offen. Chaos, Dissonanzen, Härte und ständige Sprünge zwischen den Stühlen wollen ausgehalten werden. Orchestral, zwischen Prog…

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12.0
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(44:00; CD, Digital; Vinyl; Dunk! Records, 18.10.2024) "Angelm" in der Doppel-Betreuung Teil 1: Rajko Baers Konzipiert als proto-astrale Kollision von Pangea und tektonischen Platten beschäftigt sich das vierte Album der Neuseeländer aus Auckland mit den Kontinenten. Von den eisigen Weiten der Antarktis über die unbarmherzige Tundra bis hin zu den unendlichen Weiten des pazifischen Horizonts - für ein instrumentales, jederzeit experimentelles Post-Rock-Album keine schlechte Themenwahl. Kerretta sind seit Jahren mit ihren Alben immer ein wenig verrückter und störrischer als all die anderen Vertreter. Verstörende, dunkle, wilde Sounds und ein gesundes Maß an Experimentierfreude findest Du jederzeit bei den Auckländern. "Angelm"…

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11.0
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(39:59; CD, Digital, Vinyl; Small Stone Records, 18.10.2024) Fuzzigen und bluesig angehauchten Psychedelic Rock präsentieren Black Elephant aus Italy nach ihrem wohlwollend aufgenommenen “Cosmic Blues" aus dem Jahre 2018. Das Kommen und Gehen großer Zivilisationen, exemplarisch die Maya oder Azteken, bestimmt hier inhaltlich das Thema des neuen Albums. Schmissig und mit allerlei temporären Einflüssen aus Stoner Rock, Neo-Psychedelia und Shoegaze wird der stimmig organische Fuzz Rock in Szene gesetzt. Eines vorneweg, das Album macht richtig Laune, ist extrem auf dem Punkt in seiner Kurzweiligkeit.  Mit dem sich langsam, aber stetig auftürmenden, fast wühlenden Opener 'Mother Of The Sun Part One'…

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14.0
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(43:02; Vinyl, CD, Digital; Prophecy Productions, 18.10.2024) Die Besetzung dieses Projektes hat es schonmal in sich. Mit Wardruna-Sängerin Linda-Fay Hella und Gaahl, dem berüchtigten Frontmann der Black Metaller von Gorgoroth und Gaahl's Wyrd, stehen hier zwei charismatische Stimmen im Fokus. Gitarrist Ronny Stavestrand (Trelldom), der treibende musikalische Teil hinter Whispering Void, und Iver Sandøy von Enslaved machen dieses norwegische Westküsten-Outfit komplett. In vielen nordischen Mythen verfügen Stimmen über magische Kräfte. Diese alten Traditionen erforschen Whispering Void mit ihrem Debüt "At The Sound Of The Heart" und finden sich musikalisch tief in der Mitte der Neunziger Jahre wieder. Seinerzeit kreative Bands…

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(44:58; CD, Digital, Vinyl; Relapse Records, 11.10.2024) Dieses Album will gehört werden, mehr noch verdaut werden. Es ist die erste Zusammenarbeit zwischen Colin van Eeckhout (Frontmann der Post-Metaller von AMENRA aus Kortrijk, Belgien) und Tonnie „Broeder“ Dieleman, einer im Zeeuws-Dialekt singenden niederländischen Folk-Ikone aus der Provinz Zeeland. Tonnie ist mit seiner Musik ganz klar in der ländlichen, sehr religiösen Kultur verhaftet, hat selbst sogar schon mit den angesagten Folk-Musikern Baby Dee und Bonnie Prince Billy zusammengearbeitet. Als Colin und er sich nun begegneten, fühlten sie sofort eine Verbindung und wussten, das muss sich in einer musikalischen Kollaboration kanalisieren. Beide Musiker…

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10.5
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(42:09; CD, Digital, Vinyl; Moment Of Collapse Records, 11.10.2024) Ein bittersüßes Sehnsuchts-Klingen Das Cello lamentiert empor Ein Schrei aus Groll, Gitarren singen Erst zart, dann wütend-wild bevor Es still wird, leer und leis und innig Der Raum gefüllt mit schwerem Mut Erhebt die Stimmen eigensinnig! Singt uns von eiseskalter Glut! Vom Werden und vom Werden-Wollen Vom Seien und vom Seien-Sollen Bis es pulsiert, die Rhythmen fachen Das Feuer bis zum höchsten Punkt Und plötzlich - wund im Licht erwachen Den Quell erschöpft bis auf den Grund. Durch Poesie und Klang entsteht Ein Raum zum Wüten und Verzeih‘n Der doch -…

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11.0
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(62:07; CD, Digital, Vinyl; Stickman Records, 23.08.2024) Das Projekt des Wahl-Berliners Nicholas DiSalvo (Elder, Weite) hat schon einige Wochen Freigang, es sollte trotzdem nicht unerwähnt bleiben auf dieser Seite. Über knapp eine Stunde tobt sich Nicholas gehörig aus in Sachen instrumentaler Rockmusik. Einflüsse aus Space/Psychedelic, klassischem Prog, Stoner und viel analoger Elektronik (Berliner Schule lässt grüßen) werden in allerlei ausufernden Graustufen dem geneigten Fan dieser Stilistik gut dosiert zubereitet. Nimm exemplarisch einen fast vierzehnminütigen Song wie 'Zodiac'. Hier findest Du zwischen Heavy Parts und fast kompletter ambienter Stille die volle Bandbreite. Schicht um Schicht groovt der Track hypnotisch vor sich…

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11.0
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(40:50; CD, Digital, Vinyl; Cyclic Law, 11.10.2024) Für Freunde von Dead Can Dance, Loreena McKennitt, Anna von Hausswolff und Diamanda Galas präsentiert die Multi-Instrumentalistin ihr neues fünftes Album. Musikalisch vielfach involviert in unzähligen Bands und Projekten (Amber Asylum, Hammers Of Misfortune, Vastum, Cardinal Wyrm uvm.) schuf Leila fast im Alleingang dieses Album. Sie nahm alles vom Gesang bis zu den Drums, Trompete, Synths selbst auf, erhielt im Mix Unterstützung von Sammy Fielding (Ancient Owl Audio), der im richtigen Moment sicherstellen konnte, dass jede Schicht aus Syntheziser, Horn, Trommel, Chor und Streichquartett ihren wohlverdienten Platz im Sound der Künstlerin erhält. Darüber hinaus…

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12.0
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(40:55; Vinyl, CD, Digital; Stickman Records, 11.10.2024) "Ad Undas" in der Doppel-Betreuung Teil 1: Rajko Baers Luftig und verspielt und jederzeit hypnotisch performen diese Norweger ihre Art von Retro Prog. Schöne, prägnante Vintage-Rock-Riffs empfangen den Hörer im etwas jazzig angehauchten Opener 'Neophobia'. Als würden Motorpsycho im Proberaum mit alten Prog-Veteranen wie Camel oder Jefferson Airplane zusammen jammen, kreiert man mit verspielten Rhythmen und Melodien eine positive, ausgelassene Stimmung, die natürlich die nordische Melancholie nie ganz außen vor lässt. Die letzte, wesentlich leichtere, Kadavar-Platte hatte einen ähnlichen Sound. Die Heavyness sonstiger Stoner-Vertreter will hier gar nicht erst aufkommen. Immer wieder werden…

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13.0
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(44:01; Vinyl, CD, Digital; XL Recordings/Beggars Group, 04.10.2024) Nach zwei hervorragenden Alben mit The Smile und offensichtlich ohne den Druck, die nächste große Radiohead-Platte schaffen zu müssen, schiebt man mal eben einige Monate nach "Wall Of Eyes" dessen Zwilling "Cutouts" hinterher. Déjà Vu? Klar, dies gab es seinerzeit zwischen der "Kid A" und der "Amnesiac" genauso und es funktionierte auch hervorragend. Man hat mit diesem Projekt einfach das Gefühl, Greenwood und Yorke spielten mit Unterstützung von Tom Skinner befreiter, schrieben Radiohead-Alben ohne sie so nennen zu müssen. Wenn man die Musiker dazu aktuell live aufspielen sieht, bestätigt sich diese Lust…

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