Autor: Henrik Kropp

Alles wird gut, solange du progressiv bleibst!

(53:44 und 72:11, 2 CDs, English Electric Recordings, 2016) Der große, große Zug rollt ein letztes Mal für 2016 ein. Nach der Doku-Blu-ray “Stone & Steel” und dem mehr als überzeugenden “Folkore” haben Big Big Train aber noch nicht fertig, und liefern quasi als Schmankerl zum Jahresausklang noch ein Live-Album ab. Die Frage, was aus den unveröffentlichten Tracks der 2015er Konzertreihe im Kings Palace geworden ist, wird hier mehr als umfänglich beantwortet. Zwei CDs randvoll mit BBT-Perlen erwarten den Hörer. Die Band hat sich ja mittlerweile umfangreich verstärt, hier sogar mit Bläsersatz, Streichern und jeder Menge Background-Gesang. Das tut der…

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10.5
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(63:06, CD, Frontiers Music/Soulfood, 2016) Das neue Bandprojekt einfach mal nach der erfolgreichsten Scheibe seiner alten Band bennenen? Geoff Tate gefällt das! Mit neuen Mitstreitern meldet sich der ehemalige Queensrÿche-Sänger in der Progwelt zurück. Der neue Output Teil einer Trilogie, “The Key” ist bereits 2015 erschienen, mit “Resurrection” liegt nun die Fortsetzung vor. Der Einstieg gestaltet sich höchst atmospährisch, allerdings auch arg stereotyp. Viele Soundspielereien und Effekthascherei sollen Spannung aufbauen, was aber leider nur leidlich gelingt. Die ersten vier Tracks verkommen so quasi zu einem überlangen Intro, bis dann mit ‘Left For Dead’ der erste konventionelle Titel des Albums zu hören…

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9.0
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(55:10, CD, Eigenvertrieb, 2016) Holloway aus den USA geben auf ihrem neuen Release “The Feeble Hearts Of Man” mit ‘A Nameless Fear’ gleich den Takt fürs ganze Album vor: Progressive Metal mit gehörigen Anteilen aus Heavy, Rock und sogar Alternative bis hin zu leicht poppigen Parts. Also ein ziemliche bunter Strauß an Einflüssen, die aber stets den progressiven Anteilen untergeordnet werden. Dabei gehen die Musiker sehr professionell zur Sache, einzig der etwas farblose Gesang trübt das Gesamtbild. Neben allerlei Genre-typischen Drum- und Gitarrengewittern haben sich mit ‘Spirits Of The Depths’ und ‘Spirit Of The Void’ auch zwei ruhigere Stücke aufs Album…

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10.0
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(52:10, 54:07, 2 CDs, Radiant Records/Metal Blade /Sony Music, 2016) Im Vorfeld der Veröffentlichung des neuen Albums der Neal Morse Band wurden die größten Erwartungen geschürt. Drummer Mike Portnoy ging gar soweit, es zu dem Album seiner Karriere zu erklären. Vergleiche zu Meisterwerken wie “Tommy” von The Who oder “The Wall” von Pink Floyd wurden gezogen. Ziemlich starker Tobak also, und so viel sei gesagt – dem wird “The Similitude Of A Dream” leider in keiner Weise gerecht. Geht man aber ganz neutral an die Sache heran, bekommt man ein durchaus abwechslungsreiches Prog-Album aufgetischt. Auf die Texte von Neal Morse sollte man als vernunftbegabter…

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12.0
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(38:54, CD, 4AD, 2016) Existierte ein Wettbewerb um den dämlichsten Künstlernamen, gewänne ihn der Australier Oliver Hugh Perry wohl mit weitem Abstand. Wenn man sich davon allerdings abschrecken lässt, verpasst man eines der spannendsten Alben des Jahres. 2013 gab D.D Dumbo schon ein Lebenszeichen in Form einer leider wenig beachteten EP, “Utopia Defeated” ist sein erster Longplayer. Mit nur knapp 39 Minuten Laufzeit fällt er angenehm überschaubar aus, was an frühere Zeiten erinnert. Welche Art Musik macht nun D.D Dumbo? Im Netz liest man viele Vergleiche zu Sting (Stimme) oder auch zu Paul Simon (Songwriting) – sie greifen hier ins Leere, keiner trifft es hundertprozentig. D.D Dumbo erschafft etwas wirklich Erfrischendes und selten Gehörtes.…

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8.5
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(71:04, CD, Sensory/Al!ve, 2016) Es gibt diese Alben, die bringen auf dem Papier alle Zutaten für ein gestandenens Progrock-Opus mit: eine gute Produktion, abwechslungsreiche Instrumentierung und komplexe Arrangements. Trotzdem zünden manche dieser Alben nicht richtig. Hierzu zählt leider auch “Years In The Garden Of Years”, der zweite Output der aus New York stammenden Band Edensong. Edensong beschreiben ihre Musik mit Attributen wie episch, progressiv und orchestral, auf CD bleibt davon allerdings herzlich wenig übrig. Vor allem lässt sie Eigenständigkeit vermissen, was unter anderem am Gesang ohne jeglichen Esprit und Wiedererkennbarkeit liegt. Prominent ist dafür in jedem Titel die Querflöte vertreten, was natürlich Assoziationen an  Jethro…

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(68:02, CD, earMUSIC, 2016) Vier Jahre nach “Sounds That Can’t Be Made” veröffentlichen Marillion mit “F.E.A.R.” ihr 18. Studioalbum. Erneut wurde das Projekt mit Hilfe der Fans vorfinanziert, mittlerweile eine gute Tradition. Mitte der Neunzigerjahre befanden sich Marillion auf einem kreativem Hoch – Alben wie “Brave” und “Afraid of Sunlight” dürften zu den am meisten geschätzten Werken bei den Fans gehören. Gleichzeitig blieb leider der kommerzielle Erfolg aus. In den folgenden Jahren machte sich die Band mit Hilfe ihrer Fans unabhängig von Labels und Vorgaben. Allerdings produzierten die Jungs um Steve Hogarth in dieser Zeit auch einige eher durchschnittliche Alben, und selbst…

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11.0
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(59:23, CD, Eigenverlag, 2016) Cosmograf ist eine Projektband des britischen Multiinstrumentalisten Robin Armstrong. Auf dem fünften Studio- und Konzeptalbum geht es um die existentielle Fragen des Lebens, des Universums, und unserer Rolle darin. Die Story basiert auf einem Essay des französischen Schriftstellers Albert Camus. Amstrong schart eine erhebliche Menge an Gastmusikern um sich, darunter zehn verschiedene Sänger und Sängerinnen sowie weitere Größen des Genres wie Nick D’Virgilio (Schlagzeug), Nick Beggs (Bass), Dave Meros (Bass) und Rachael Hawnt (vocals). Das weckt hohe Erwartungen. Soviel vorweg: Diese kann “The Unreasonable Silence” leider nicht immer ganz erfüllen. Auf jeden Fall hört man hier ein klassisches Konzeptalbum,…

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4.0
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(59:20, CD, Eigenpressung, 2016) Ganze 16 Jahre lang war die niederländische Band Triangle in der Versenkung verschwunden. Größere Spuren hat sie nicht hinterlassen, an diesem Umstand ändert auch das nun vorliegende Werk “Alert & Alive” wenig. Das Album poltert in schlechtester Soundqualität mit dem Opener ‘Alert’ los, die Hi-Hat nervt hier nach spätestens 30 Sekunden und erschwert einem das Weiterhören. Versucht man den üblen Sound auszublenden, bleibt leider auch nicht viel mehr übrig. Monotone Gesangslinien ergänzen sich mit selten uninspirierten Gitarren und Keyboardparts. Auch die nachfolgenden Songs ändern wenig am negativem Gesamteindruck. Das instrumentale ‘Reunion’ würde gerne ein wenig wie Rush…

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10.0
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(47:42, CD, LP, Stickman Records/Soulfood, 2016) Das aus Italien stammende Trio There Will Be Blood präsentiert auf “Horns” treibenden Bluesrock im Geiste der Black Keys und der Queens Of The Stone Age. Allerdings geht es in den meisten Songs noch ein gutes Stückchen weiter, was sich unter anderem in einer ausgefallenen Instrumentierung widerspiegelt. So gibt es neben den klassischen Dreiklang aus Bass, Gitarre und Schlagzeug noch Trompeten, Saxophone, Posaunen, Chöre, Harfe und vieles mehr zu hören. Bemerkenswert, dass sich die Band auch auf weniger ausgetretene Pfade jenseits des Bluesrocks wagt – so erklingen etwa in ‘Blind Wandering’ Gospelgesänge. Exemplarisch für die Bluesrock-Wurzeln stehen dafür Titel wie…

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