Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

11.0
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(43:27, Vinyl Digital; Sulatron Records/Broken Silence, 26.1.2024) Hier wird gebügelt. Und das großflächig. Mit der Betonung auf "flächig"! Weil Minerall (kein Schreibfehler!) endlose Flächen und - später - Räume erschaffen, in denenman sich restlos verirrt. Und das ist Berufung als auch Intention bei diesem Trio, das sich getroffen und musikalisch soweit für gut befunden hat, dass man gemeinsam jammte und aus diesen Jams nun das Debütalbum zurechtgebügelt wurde. Mit Dave Schmidt (aka Sula Bassana, Zone Six), Marcel Cultrera (Speck) sowie Thomas Handschick (Kombynat Яobotron) sind in die Sache Eingeweihte am Werk, die hier ihre Leidenschaft für Session-Stuff ausleben, der in…

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11.0
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(50:49, Vinyl, Digital; Eigenvertrieb, 26.01.2024) Wenn man es krachen lässt, dann aber richtig. Nake erscheinen mit einem Doppelwumms in Form ihres Debüt-Albums. Die Kopenhagener werfen dabei alles in die Waagschale, dessen sie habhaft werden können - angefangen bei extensivem Tool-Riffing, das uns schon beim Opener 'Offering' aus den Socken haut bis hin zu Dream Theater-Georgel, womit alles auf Progressive Rock, Progressive Metal und Postmetal gebürstet wird. Die insgesamt acht ein- bis zehnminütigen überambitionierten Ovationen an diese Genres kommen dann auch komplett instrumental, auf dass sich der geneigte Hörer komplett in dieser Musik verlieren kann und sich sein eigenes Kopfkino zimmere.…

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12.0
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(42:25, Vinyl, Digital; Mas-Kina Recordings, 29.09.2023) Heidewitzka, geht "Resilient" zur Sache. Sechs Jahre brauchten Kambodsja für ihr neues Album, wiewohl die lange Zeit auch sicher kein 'Holiday in Cambodia' für die Band war. Das Machwerk ist auf jeden Fall ein Indiz für beeindruckende Spielfreude und instrumentale Fertigkeiten. Aufgenommen im ehemaligen Wohnhaus des norwegischen Nationaldichters Herman Wildenvey fand man die Ruhe, um gepflegt zu lärmen. Aber das mit Anspruch und einem deutlichen Hang zum Progressiven - 'Shade To The Sun' knallen uns die Norweger beispielsweise in siebeneinhalb Minuten um die Ohren. Resilient by Kambodsja Zwischen The Mars Volta, Animal As Leaders,…

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11.5
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(46:10; Vinyl, CD, MC, Digital; Abraxan Hymns/ADA, 15.09.2023) Nach "Red" (2007), "Blue" (2009), "Yellow & Green" (2012), "Purple" (2015) und "Gold & Grey" (2019) bekommt das Farbkontinuum nun tatsächlich einen Riss. Denn das aktuelle Album der Baroness beendet die bandeigene Farbenlehre und nennt sich pragmatisch "Stone". Was nicht unbedingt eine Zäsur darstellt, denn die gab es bereits mit der Gitarristin Gina Gleason, die auf dem letzten Album als Neuzugang vorgestellt wurde. Nur, was damals eben eine sorgfältige Annährung an die neuen Gegebenheiten war, was auf der Länge von "Gold & Grey" nicht immer funktionierte, zeigt sich jetzt auf "Stone" ausgereifter,…

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…on the road again Nach der Pflicht die Kür. Denn so werden Livealben auch gern mal bezeichnet. Immerhin befindet sich in der Discographie jeder gestandenen Band mindestens eine Live-Veröffentlichung. Und nach drei Studioalben und immerhin schon vierzehn Jahre Bandgeschichte, darf man das schon einmal – nämlich ein Live-Album veröffentlichen, das von eben diesen Qualitäten der Band zeugt. Die Plauener Progressive-Rocker von Polis veröffentlichten vor kurzem mit "Unterwegs" ihr erstes Live-Statement, über das es von Sänger Christian Roscher eine ganze Menge zu berichten gibt… Nun ist es raus, "Unterwegs", euer erstes Live-Album. Kann man das bei euch, wie bei anderen Bands,…

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11.0
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(37:40, CD, Vinyl, Digital; Totem Cat Records, 27.10.2023) Lucid Sins tanzen zwar auf ihrem neuen Album im Dunkeln. Was aber auf keinen Fall irgendwelche Assoziationen zum Boss aufkommen lassen sollte. Doch in den Wäldern Schottlands kann es schon mal passieren, dass es ein wenig düsterer scheint. Womit diese Sache dann ja auch geklärt wäre. Ruaraidh Sanachan and Andreas Jönsson, die Lucid Sins im Allgemeinen repräsentieren, kommen zwei Jahr nach ihrem gefeierten "Occulation" nun mit "Dancing in The Dark". Einem lässigen Trip in die Wälder Schottlands: You stumble through the forest.  Alone and far from home. All paths have returned you to…

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11.0
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(48:50, CD, Digital, Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 10.11.2023) Das klingt wieder einmal überaus pathetisch und unheilverkündend – "Future Impact Of Past Diversions". Passt aber auch zu dem Genre, dem sich Confusion Field verschrieben haben. Mit ihrem zweiten Album setzten die Finnen in Sachen Melodien und Hooklines in Bezug zu ihrem Debüt noch einen drauf und klingen gelegentlich wie Bands wie Asia, Saga oder It Bites zu ihren besten Zeiten. Und eben die lagen in den Eighties – was dann eben auch für die Synthesizer gilt, die hier breiig, klebrig und Fäden ziehend alles zukleistern. Aber eben das macht die Musik von…

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10.0
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(43:52, CD, Digital, OOB Records, 1.9.2023) Was sagte einst Kaiser Joseph II nach der Aufführung der Oper "Die Entführung aus dem Serail" zu Mozart? "Zu viele Noten, streich' er einige weg, und es ist richtig." Worauf Mozart antwortete "Es sind genauso viele Noten, wie nötig sind." Was uns sofort zu Residuos Mentales und deren aktuellem Album "A Temporary State Of Bliss" bringt. Ganze fünf Jahre nach dem Debüt "Introspection" blaupaust das griechische Duo wieder den instrumentalen Prog, dass es eine Freude ist. Mit ganz vielen Breaks. Und noch viel mehr Noten. Mit vier Tracks in Prog-kompatiblen Lauflängen von fünf bis…

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10.0
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(39:10, Vinyl, Digital; Subsound Records, 1.9.2023) "Wissen durch Leid" (griech.: "Pàthei Màthos"), diesen Grundsatz kennen wohl diejenigen am besten, die einst im Studium noch eine Sechstagewoche hatten und hier tagtäglich acht bis zehn Stunden im Hörsaal verbrachten. Die Phrase aus Aischylos' "Agamemnon" heftete sich der sardische Multiinstrumentalist Valerio Marras aka S A R R A M nun ans Revers und nimmt uns auf seinem aktuellen Album mit, tief hinab in die Dungeons der alten Zeit, in denen die alten Götter gar nicht mal so fröhlich Urständ feierten. Mit reichlich düsteren Aussichten watet S A R R A M tief im…

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10.0
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(57:35, Digital, Bi-Za-Records, 02.01.2024) Hargest Darken ist der Richard Wahnfried des Hagen von Bergen. Der sich hier in die aus elektronischer Musik, Dark Ambient und Ethno gebildeten Grenzgebiete zeitgenössischer Musik begibt. Die Trennung in Hagen von Bergen auf der einen und Hargest Darken auf der anderen Seite macht durchaus Sinn, gibt es doch, obwohl man sich hier auch durchaus verwöhnen lassen kann (und das nicht nur vom titelgebenden Wind), eben nicht nur anheimelndes Soundgut und einschmeichelndes Traumfutter. Der 'Zipfelzapfen', der hier gleich in zwei Varianten enthalten ist, nämlich dem 'Völkinger Wasser Mix‘' sowie dem gleich mal sechszehneinhalb Minuten schweren, rituellen…

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7.0
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(41:48, LP, Digital; Subsound Records, 29.09.2023) Das Duo aus dem italienischen San Benedetto Del Tronto hat es schon wieder getan – nämlich den Soundtrack zu einem imaginären Horrormovie kreiert. "Le Casalingue (The Satanic Rites of Cobram)" ist nun, nach den heimeligen Scores "Maciste Nell’Inferno Dei Morti Viventi (Peplum Holocaust)" (2014), "Squartam Tutta (Black Emanuelle Goes To Hell)" (2016) sowie "Lo Albicocco Al Curaro (Decamerone 666)" (2018) nun schon die vierte Musik für Splattermovies, wie sie vor allem in den Siebzigern ihr Unwesen trieben. Mit verzerrten analogen Synthesizern, dito Bass und mit Schlagzeug erzeugen Kotiomkin denn auch LoFi-Atmos, die so gleich…

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11.0
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(35:43, CD, LP, Digital; Chrysalis/Cargo, 12.01.2024) Dass ihr Song 'Hanging' bei ihr selbst erst so richtig zündete, als sie diesen in einer Kneipentoilette auf dem Handy anhörte, sagt so Einiges aus über "Big Sigh", dem vierten Album von Marika Hackman. Lange hat es gedauert, ehe sie den "Any Human Friend"- und "Covers"-Nachfolger verwirklichen konnte. Ein schmerzhafter Prozess, der sich auch im Titel des Albums widerspiegelt. Die Fertigstellung von "Big Sigh" glich einem Befreiungsschlag, was man auch den Songs anhört. Die daher eigentlich kein Indiz dafür liefern, warum die Engländerin so lange damit haderte. https://www.youtube.com/watch?v=B-MYQ0MWpVs Opulent und geschmeidig kommt gleich der…

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Schlussstrich und Neustart Härter sind sie geworden, die postrockenden Ostfriesen. Und somit ein wenig näher an der Wesensart ihres Namens. Gar zierlich springt das Mammut (bzw. Mammoth) zur Quelle und hinterlässt dabei reihenweise Ab- und Eindrücke. Sechs lange Jahre nach dem Debüt "Paternoster" erscheint nun mit "Infinite Heights" endlich der Nachfolger, zu dem es darum auch jede Menge Fragen gibt… Warum sechs Jahre von "Paternoster" zu "Infinite Heigths"? Hanno: 'Relais', 'Muscle Memory' und 'Alterite' haben wir kurz nach der Veröffentlichung von "Paternoster" geschrieben und schon auf unserer 2019 Tour mit The Clouds Will Clear gespielt. Es gab auch eine Menge…

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9.5
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(38:36, CD, LP, Digital, Denovali Records, 27.10.2023) Tatyana Larina, eine der Hauptprotagonistinnen in Puschkins "Eugen Onegin", spielt bei MaskXSouls "Onegin" eine ganz spezielle Rolle. Diese tritt nämlich auf dem Debüt-Album des Projekts um Alexander Korenkov, Tatiana Selivanova (Vanilla Quartz), Jason Kohnen (The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble) und Dimitry El-Demerdashi (Mansur) mit 'Tatyana’s Dream I', 'Tatyanas Letter', 'Tatyana’s Dream II' und 'Tatyana’s Soul' gleich mit vier Tracks in Erscheinung. Wobei es Zufall ist, dass die Sängerin dieser Stücke auch auf den Namen Tatiana hört. Den Ursprung fand "Onegin" in der gleichnamigen Single, die am 06. Juni 2022, dem 222. Geburtstag von Alexander…

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11.0
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(58:26, CD, Digital; Fluttery Records, 15.12.2023) Pragmatisch "001" betitelt kommen Suspension Bridge Workshop tatsächlich erst einmal mit ihrem Debütalbum. In der klassischen Trio-Besetzung Gitarre (Michael Bouvet spielt nebenbei noch bei Arms Of Tripoli), Bass und Gesang haben sich die Kalifornier dem klassischen Postrock der 90er, also den von Bands wie Slint, Tortoise und Karate gespielten, verschrieben, mäandern sich aber mit ihren clever angelegten Instrumentals schon einmal an die Gestade progressiven Rockens, ambitionierten Riffings oder opulent ausstaffierten Cinematic Rocks. So schlicht der Albumtitel auch ist, so tragen die einzelnen Titel doch überaus fantasievolle Namen wie 'This Is Not A Math Rock…

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8.0
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(44:25, CD, Vinyl, Digital; Exile On Mainstream/Cargo, 22.09.2023) Die bleierne Zeit hat so manche Band aus dem Konzept geworfen. Hinterher hieß es – Zäsur und Neuordnung beziehungsweise -orientierung. Die Wut ob der doch verlorenen Jahre hört man The Moth auf ihrem neuen Album deutlich an. Das mehr als pragmatisch mit "Frost" betitelt wurde, – Wut, Trauer und eventuell auch ein wenig Verzweiflung. Weil man ob des plötzlichen Stopps komplett aus der Bahn geworfen wurde, hatte die Band bis dahin bezüglich Tourneen und Festivalpräsenz einen ganz guten Lauf. Ganze sechs (!) Jahre nach dem letzten Album "Hysteria" kommt es nun frostig…

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11.0
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(40:36, CD, Vinyl, Digital; Noisolution;/edel, 26.01.2024) Nun trifft es auch die vormals neuen Bands, dass sich im Laufe der Zeit auch einige Jahre auf deren Buckel angesammelt haben. Coogans Bluff brachte es im letzten Jahr auch schon auf stolze 20 Jahre – time flies and no one can escape it! Demzufolge können die ex-Rostocker auch schon auf eine stolze Diskographie zurückblicken. So ist "Balada" nun schon das siebente Album des sich nach einem Don Siegel-Movie benannt habenden Ensembles. Sowieso scheinen bei den Coogans mit fortschreitender Karriere nicht etwa Ermüdungserscheinungen, sondern viel eher gesteigerte Motivation Einzug gehalten zu haben, weil auch…

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9.0
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(41:57, CD, Vinyl, Digital, Denovali Records, 23.10.2023) Jason Köhnen hat schon einige Grenzerfahrungen hinter sich. Ob nun bei The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, der Mount Fuji Doomjazz Corporation oder Mansur. Mit The Lovecraft Sextett geht der Niederländer nun einen Schritt weiter. Denn nach den bezüglich ihrer Hingabe zu Jazz, Klassik und Electronica wahrhaft wegweisenden Alben "In Memoriam", "Nights Of Lust" und "Miserere" kommt das Sextett nun mit einem Soundtrack zu einer illustrierten Kurzgeschichte, die separat erwerbbar ist und einen weiteren Aspekt des Projekts veräußert – das Multimediale. Vom musikalischen Standpunkt her betrachtet ist "The Horror Cosmic" eigentlich kein Horror-Soundtrack, wie eigentlich…

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11.0
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(36:06, CD-R, Digital; Sound In Silence, 13.11.2023) Jetzt wird es etwas kompliziert. OPandolfo nämlich ist ein weiteres Projekt des Gitarristen Ólafur Josephsson, seines Zeichens auch Teil der Postrock’n Shoegazer Stafrænn Hákon, die mittlerweile ihre Alben auch schon in der "20th anniversary edition" veröffentlichen. Solistisch hat sich dieser also mit OPandolfo eine weitere Spielweise kreiert, auf der er sich auf mit vor allem akustischen Gitarren eingespielten Songs konzentriert. In diesem Zusammenhang ist "Patterns", das OPandolfo-Debüt das vielleicht songorientierteste Album im Sound In Silence-Roster. Mit helping hands von Lárus Siguðsson, Árni Þór Árnason und eben Stafrænn Hákon-Buddies rangieren die hierfür eingespielten Songs…

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(38:54, Digital; Noise Appeal Records, 24.11.2023) Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört. Nämlich die EPs "J_LLY" und "G__D", die neben einiger neuer Songs nun zum fünften Album vom le_mol werden. Es soll ja nichts verloren gehen beziehungsweise in übersehenen Kleinformaten vor sich hindümpeln. Nun ist "J_LLY G__D _iME_" wieder Post-Rock-Futter at its best, aber eben kein Futter aus der Retorte, sondern mit durchaus endemisch einzuordnenden Querschlägern behaftet. Da ist beispielsweise Gesang vernehmbar. Und eben dieser kommt vorzugsweise vom kultigen Hans Platzgumer (Die Goldenden Zitronen, H.P. Zinker, Convertible). Aus einem Song (hier kann man tatsächlich von Song als Song an sich sprechen)…

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