Symphonic Prog
(75:48; CD, Vinyl, digital; Caerllysi Music/Just For Kicks; 14.11.2025)
Der umtriebige ukrainische Musiker Antony Kalugin hat die Schlagzahl bezüglich seiner Veröffentlichungen in den letzten Jahren stetig nach oben getrieben, sei es mit seinen Formationen Karfagen, Sunchild oder mit seinen Soloalben. Allein mit Karfagen gibt es bereits über 20 Alben. Obendrauf kommen nun auch Neuauflagen bekannter Alben, so das hier vorliegende Werk "Lost Symphony Revisited".
Das Original stammt aus dem Jahr 2011, die Neufassung liefert die elf Tracks in überarbeiteter Form sowie als Bonustracks eine Single Version des 19-Minüters 'Symphony Of Sound' (macht Sinn), eine gekürzte Version von 'Salvatore And His Leather Jackets' (25 Sekungen kürzer als der ursrüngliche Titel, macht eher wenig Sinn) sowie das kurze 'Dialogue With Roberto', ein Duett von Kalugin und Anima Mundi Gitarrist Roberto Diaz.
Für den Schreiberling ist Karfagen das interessanteste Projekt aus Sicht des Symphonic Prog Fans und in der umfangreichen Diskographie von Karfagen gehört "Lost Symphony" zu den gelungensten Werken der Ukrainer. Von lautmalerischem Gesang abgesehen ist dies ein rein instrumentales Album. Mit 'Journey Through The Looking-Glass' (18:27) und dem bereits angesprochenen 'Symphony Of Sound' hat man gleich zwei Longtracks im Angebot, doch auch kurze Nummern wie das wunderschöne 'Daydream' oder die beiden Orgel-betonten 'Orgaria (Scene 1)' und 'Orgaria (Scene 2)' sind ausgesprochen wertvolle Beiträge auf dem Album.
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Man bewegt sich meistens im typischen Symphonic Prog Bereich, gelegentlich gibt es auch kurze Fusioneinlagen, speziell an der Gitarre. Erinnerungen an Flower Kings kommen bisweilen hoch, auch Focus klingt beispielsweise in der Mitte von 'Journey Through The Looking-Glass' durch. Und auch das sieben-minütige 'The Cosmic Frog & The Beast' (mit Gentle Giant Anklängen) gehört zu den Highlights von "Lost Symphony". 'Symphony Of Sounds' mischt verstärkt auch mal Folk und Fusion Elemente unter.
Ein besonderes Element, das bei Karfagen fast regelmäßig auftaucht, ist der ausgesprochen geschickte Einsatz von Holzblasinstrumenten (Flöte, Oboe, Fagott), und auch Streicher sind diesmal inbegriffen. Das Akkordeon sorgt auch mal für eine folkige Note. Die Kompositionen sind abwechslungsreich gestaltet, wenig überraschend dominieren die Tasteninstrumente, doch die weiteren Musiker bekommen genügend Gelegenheit, sich nachhaltig einzubringen. Es fällt auf, dass Kalugin keinen großen Wert darauf liegt, unbedingt immer im Vordergrund zu spielen, vielmehr überlasst er auch anderen Mitmusikern gerne mal das Feld, was diese auch effektiv ausnutzen.
Sehr schönes Album, dessen Benotung sogar zur 13 tendiert.
Bewertung: 12/15 Punkten
Besetzung:
• Antony Kalugin - keyboards / organs / vocals / percussion / arrangements / programming
• Aleksandr Pavlov - electric guitar / acoustic guitar / nylon string guitars / vocals / percussion
• Sergii Kovalov - knob accordion / vocals
• Oleg Prokhorov - bass
• Ivan Rubanchyuk - drums
Guests:
• Roberto Diaz - electric guitars
• Roman Gorielov - acoustic guitar / percussion
• Oleg Polyanskiy - additional keyboards
• Oksana Podmaryova - cello
• Max Morozov - viola
• Daria Malourova - violin
• Vasiliy Ivanov - flute
• Helen Bour - oboe
• Alexandr Pastukhov -bassoon
• Kostya Shepelenko - drums
• Mark Kalugin - voice
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Abbildungen: Karfagen

