Dark Folk • Chamber Folk • Cinematic Ambient
(36:05; Vinyl, CD, Digital; Cold Spring Records; 24.10.2025)
Ein kurzes, dafür sehr inspirierendes Album zwischen orchestralem Folk, Ambient, Drone und Chamber Music präsentieren uns diese beiden Briten, welche mit ihren TV-und Movie Kompositionen bereits einiges an Wertschätzung und sogar Nominierungen/Awards einheimsen durften.
Inspiriert von Max Porter's Grusel-Novelle 'Lanny' findet man sich schnell ein im Labyrinth von Chimehours, die mit superb in Szene gesetzem Sound auf nicht mal 40 Minuten ein feingliedriges, traumartiges Netz zu spinnen wissen.
Fantasievoller Cinematic Folk – ein warmer, stets bettender Drone-Teppich, über den diese Art geisterhaft-ätherisch weiblichen Vocals flanieren, die mich liebevoll an eine ambiente – ohne Doom und Gitarren agierende Variante von Darkher erinnern.
Also verlassene Burgen/Anwesen, Labyrinth-artige Parks – vergessen weit draußen im englischen Nebel – können vor dem geistigen Auge erscheinen. Alles ist sehr melodiös, orchestral inszeniert – ein jederzeit sanft mitschwingendes Echo aus der guten alten Zeit des dunklen Neofolk Mitte/Ende der Neunziger fühlt sich für mich wundervoll nostalgisch verklärt an.
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Folkloristischer britischer Horror der Siebziger, Wälder, Moore, Mythen, surreale Klaviaturen, Streicher, Synths und allerhand experimentelle Einflüsse mit schwebend-düsterer Melancholie, die sich am Ende zu einem stimmig akustischen Walk durch spätherbstliche Ruinen und gotische Bauwerke des alten britischen Königreiches verdichten. Manch liebliche Tracks wie 'Greentree' oder 'Making A Mountain' sind so unglaublich schön und lieblich, dass die kurzen Spielzeiten mal wieder einen absoluten Frevel darstellen.
Einiges an morbider Romantik, Dunkelheit, Gothic-affinem Folk und orchestraler Soundtrack-Atmosphäre wird für Freunde von Darkher, Loreena McKennitt, Anna von Hausswolff, Beth Gibbons und den guten alten Neo Klassik/Wave/Folk-Helden der 90s ein Kleinod entdecken lassen. Sängerin Beck haucht und flüstert, klingt nahezu nach einem mädchenhaften Geist aus einer alten, längst vergessenen Geschichte, der auf diesem Debüt um Gehör bittet, damit seine traurigen Erzählungen nicht gänzlich in Vergessenheit geraten.
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Chimehours agieren in Sachen symphonischer Arrangements sehr liebevoll – ein satter, professioneller Sound und Kopfkino pur sind auf diesen wehmütig kurzen Songs garantiert und passen mit dieser Art Goth-Noir-Attitüde perfekt in aktuelle Geister/Horror Movies, mehr aber noch in die einsamen Wintertage.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Besetzung:
• Beck Goldsmith
• Jon Dix
Surftipps:
• Linktree
• Bandcamp
Abbildungen: Chimehours/Bandcamp

