Stoner Doom • Occult Rock • Fuzz Rock
(38:48; Vinyl, CD, MC, Digital; Black Throne Productions; 28.11.2025)
Hilfe, es fuzzt gehörig durch die Boxen. Die Kanadier haben hier ne dicke knarzige Sound-Spur gelegt, welche erstmal genauer hinhören lässt. Horror Rock, gaaaanz viel Black Sabbath in den frühen Ozzy-Jahren und doomiger Stoner findest Du hier bis zum Exzess.
Wenn man sich von Originalität, Überraschungen und sonstigen Eigenwilligkeiten mal fernhalten will – es somit ausreicht, wenn sich der Sound so richtig gut durch die Ohren fräst und wirklich jedes freche Klischee bedient – sei es im Cover, Gesang oder den Songtiteln – dann dürfte "Diabolic Formation" mit seinen knapp 40 Minuten samt tiefster Verbeugung vor den Ur-Vätern des Doom gut unterhalten. Spaß bringt die Platte in jedem Fall mit sich.
Wenn das Epigonentum in 'Bloody Demon', aber spätestens in 'Wickedness', gerade in den Strophen provozierend freche Ausmaße annimmt (Welchen Song covert man hier eigentlich, ohne ihn tatsächlich zu covern?) wird man sich als Hörer die Frage stellen müssen: Ist dies jetzt dreist, lustig oder einfach nur cool? Im Refrain ist man dann böse catchy, die Gitarren drängeln und provozieren – ein geiler Song allemal.
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Der Gitarren-Sound ist generell ein Killer – es brummt, wabert, quietscht und die Wah-Wah Effekte sind schon cool as fuck. Heavy, psychedelisch und gut verstrahlt dröhnt man über den Friedhof, haut vor lauter Übermut auch mal 'n Kreuz beiseite, weil man's eben kann, haha. Spooky Horror-Synths hier und da – die eigentlich ganz passabel den Band-Sound aufpeppen – aber doch meistens vom Doom'n Fuzz mit all seiner Heavyness wieder gedeckelt werden. Schön organisch fräst man sich schleppend durch 'Holy Lies' und man hat überhaupt keinen Bock, den Black Sabbath Vergleich zu kaschieren. Mit 'Save You' gibt es sogar die übliche psychedelische Ozzy-Ballade, welche mit viel Gefühl und toller Melodie und Atmosphäre punktet. Leider nur knapp über drei Minuten lang, so dass es sich fast gar nicht lohnt, damit über die kosmische Hauptstraße zu düsen.
Meist laut, düster und dreckig geht es bis zum bitteren Ende weiter und für Doom'n Fuzz Metal Verehrer bringt das garantiert einigen Spaß mit sich. Mit viel Bass und eingängigen Tunes ist "Diabolic Formation" ein leckeres Occult Rock Häppchen für mittendrin und zwischendurch, hat in jedem Fall für Freunde der Gitarre Geschenke zu verteilen und es raucht sich vermutlich dazu perfekt einer weg.
Bewertung: 9/15 Punkten
Besetzung:
• Paco - Bass/Vocals
• Will Adams - Rhythm Guitar/Backing Vocals
• James Matheson - Lead Guitar
• Jonah Santa-Barbara - Drums
Gäste:
• Dom Valela - Vocals, Keys
• Doom Valhalla - Italian Preacher
Surftipps:
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Corinne Westbrook/C Squared Music PR zur Verfügung gestellt.


