(40:27; CD, Vinyl, Digital; A Thousand Arms, 07.07.2025)
Sieben! Bei Ranges kann man sich sicher sein, dass es sich eben nicht um die Sieben Zwerge, die Sieben Geißlein oder die Sieben Raben handelt. Hier muss schon etwas Gehaltvolleres her – nämlich die Sieben Todsünden. Auf sieben (!) Tracks werden diese hier, auf dem neuen Album der Montana-Institution, zu postrockmusikalischem Leben erweckt. Und, wie bei Ranges üblich, in einer breitwandigen Suspense-Orgien inszeniert. Der Zorn (im gleichnamigen Film von David Fincher der finale Twist) leitet "Sin" an dieser Stelle ein. Das aus dem Gedicht "The Second Coming" von William Butler Yeats betitelte 'The Falcon Cannot Hear The Falconer' nimmt sich schon alle Freizügigkeiten, die notwendig sind, und ebnet raumgreifend und melodramatisch den Weg für die Sünden, die dann noch kommen sollen. Der Neid zum Beispiel, der mit 'Their Eyes Sewn Shut' erst melancholisch und hypnotisch vor sich hin dräut, mit einem plötzlichen Aufschrei malträtierter Gitarren diesen Zustand der Schwerelosigkeit aber urplötzlich egalisiert. Die Habsucht steigert sich mit 'Prodigal' tatsächlich in orgiastische Höhen, die Wut mit 'The Red Mist' in ein metallisches Aufbäumen. Das Album kommt derweil in sieben verschiedenen Ausführungen, sowohl komplett als Siebenfach-Vinyl, die Songs einzeln noch einmal als 7" in einer Box. Damit ist dem Anspruch dann auch Genüge getan, wenn nicht hier doch noch ein wenig Habsucht mit im Spiel ist.
Bewertung: 13/15 Punkten
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Diskografie (Studioalben):
2025: "Sin"
2023: "33"
2021: "Cardinal Winds"
2019: "Babel"
2017: "The Ascensionist"
2016: "The Gods Of The Copybook Headings"
2014: "Solar Mansions"
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Rezensionen:
"Babel" (2019)
Abbildungen: Ranges