(51:45; CD, Digital; Lifeforce Records; 22.08.2025)
Elf Jahre relative Funkstille vom Debüt „Marula“ hin zum Nachfolger „Irrlicht“. Viel ist passiert bei den Hamburger Progressive-Rockern - diverse Besetzungswechsel, Sideprojects sowie die Pandemie hemmten den kreativen Fluss innerhalb von Eden Circus, so dass es in den Sternen stand, wie und ob überhaupt es noch weitergehen soll. Doch im Dezember letzten Jahres gab es mit dem Track ‚Cynics Of Life‘ das erste Lebenszeichen und einen Vorgeschmack auf das zu erwartende zweite Album. Kraftvolle Hooklines, ein Crossover aus Metal und Prog und beeindruckende Breaks zeichneten hier schon die neue Inkarnation des Eden Circus aus.
Nach den drei weiteren Vorauskopplungen ‚Stone Itself‘, ‚Needle Your Way‘ und ‚Agnostic Apology‘ kommt mit „Irrlicht“ nun das Komplettalbum mit zehn Brocken für, wie zu erlesen ist, ‚fans of A Perfect Circle, The Intersphere, Tool, Soundgarden‘. Natürlich sind solche Querverweise relativ, wenn auch mit einem Körnchen Wahrheit behaftet. Eden Circus haben ihre Soundpalette dementsprechend gestaltet, dass eben ganz viel Platz und Spielräume für Experimente und das Ausbrechen aus vorhersehbaren Strukturen besteht. Man vernimmt King Crimson-Licks (‚Neddle Your Way‘), aber auch heroisch rockende Passagen a la Thrice (‚NU‘, ‚Vanquished‘), dezente Growleinschübe (‚Cynics Of Life‘) oder Polyrhythmen. Und das alles verschiebt das „Irrlicht“ in der Summe dann unmissverständlich in die Kategorie Progcrossover!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Eden Circus