(1:01:00, Vinyl (2LP), CD, Digital, Napalm Records, 01.09.2023)
Es gibt Alben, die sich mit der Zeit ins Leben schleichen – leise, beharrlich, unaufdringlich. "Dormant", das dritte Werk von Silent Skies, ist so eines. Über anderthalb Jahre ist es nun alt, aber kein bisschen leiser geworden. Und obwohl meine ursprüngliche Rezension mitsamt Notizblock auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist, dreht sich "Dormant" bei mir noch immer – ganz so, als würde es auf seine längst fällige Würdigung warten.
Ich muss gestehen: Ich bin ein großer Fan von Vikram Shankar, den ich mit aud Avandras "Skylighting" lieben lernte. Nicht unbedingt von seinen gelegentlich ausufernden Keyboard-Eskapaden, wie man sie bei Lux Terminus oder auch Redemption zu hören bekommt. Aber von seinem Pianospiel – unbedingt. Seine Klavierbearbeitungen von Anathema, Sleep Token oder diversen Filmsoundtracks treffen mich oft stärker als die Originale. Sie sind aufs Wesentliche reduziert, ohne karg zu sein. Und genau diese Fähigkeit, große Emotionen mit minimalistischem Ausdruck zu transportieren, bringt er auch in seine Veröffentlichungen mit Tom S. Englund (Evergrey) ein – und die treffen mich immer wieder. Auch noch Jahre nach ihrem Erscheinen. So wie "Dormant".
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Das Album kommt ohne das Keyboard-Gefrickel aus, das Shankar sich andernorts manchmal erlaubt, und auch ohne den dramatisch-breitbeinigen Gesang, den man von Englund in seinen Hauptbands kennt. Stattdessen: melancholische Eleganz, in sich ruhend und trotzdem voller innerer Leuchtkraft. Piano, dezente Ambientflächen, sparsam eingesetzte Elektronik – alles in Cinemascope, aber nie überladen. Shankar und Englund werfen mit "Dormant" große Gefühle nicht in den Raum, sie weben sie. Und das genauso überwältigend wie mit den beiden Vorgängeralben - ohne Ausfälle!
Die zehn Originalstücke – ergänzt um geschmackvoll entschleunigte Cover von und Iron Maiden (The Trooper'!), Linkin Park ('Numb'!!) und Bruce Springsteen ('Dancing in The Dark'!!!) – setzen auf Atmosphäre statt Effekte, auf Nachhall statt Bombast.
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Es ist Musik zum Durchatmen, Nachfühlen, Weggleiten. Ein Soundtrack für die stillen Stunden dazwischen. Und trotz oder gerade wegen seiner Sanftheit strahlt "Dormant" eine Kraft aus, die lange nachwirkt.
"Dormant" mag im Titel schlafen, aber es träumt laut. Und es träumt schön.
Bewertung: 13/15 Punkte
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Tom S. Englund - Vocals
Vikram Shankar - Piano, Keyboards
Gastmusiker:
Raphael Weinroth-Browne - Cello - track 4
Diskografie (Studioalben):
2020: "Satellites"
2022: "Nectar"
2023: "Dormant"
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Rezensionen:
"Satellites" (2020)
"Nectar" (2022)
Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Napalm Records zur Verfügung gestellt.