(79:40; digital; Eigenproduktion; 20.05.2025)
Der erste Teil der Geschichten aus der Märchenwelt liegt nun bereits rund 3 ½ Jahre zurück und fand hier positive Erwähnung. Damals hieß es, dass der zweite Teil ein Jahr später folgen sollte. Nun ja, hat nicht geklappt, aber jetzt ist es soweit und wer schon vom ersten Teil überzeugt war, dem wird der Nachfolger erst recht gefallen. Der Protagonist hat seinen Stil nämlich noch weiter verfeinert und weiß mit einer schönen Mischung aus Progressive Rock und EM zu gefallen, wobei der frühere Elektronik-Musiker sich immer mehr dem Prog-Genre zuwendet.
Auch dieses Werk ist wieder vollgepackt mit schönen Titeln, insgesamt zehn Tracks bringen es auf satte knapp 80 Minuten Laufzeit. Im Vergleich zum Vorgänger überschreiten diesmal gleich die Hälfte aller Tracks die 10-Minuten-Marke. Weitere Veränderung: es gibt keine CD-Veröffentlichung.
Es handelt sich um ein Konzeptalbum, bei dem es um Aufs und Abs in einer Märchenwelt geht. Dabei ist es der Fantasie des Hörers überlassen, sich in die Geschichte hineinzudenken, denn man wird nicht mit Texten geleitet, sondern es handelt sich um ein reines Instrumentalalbum. Nichtsdestotrotz lassen sich auch in dieser Form Geschichten erzählen, wenn man mit Soundeffekten, lauten/leisen oder hektischen/entspannten Momenten in der Musik arbeitet – und so geschieht es auf diesem Album, das noch dazu mit vielen schönen Melodien aufwarten kann.
Schon der elfminütige Opener 'The Sorcerer' zeigt mustergültig die musikalische Ausrichtung, die den Hörer hier erwartet. Zwar geben meist die Keyboards den Ton an, doch Holle Mangler integriert mittlerweile viele Gitarrenparts in seiner Musik. Das Hauptthema des Tracks erweist sich als kleiner Ohrwurm, der in der einen oder anderen Form auch in den weiteren Tracks mal auftaucht. Die locker-fröhliche Stimmung ist ansteckend, doch im weiteren Verlauf gibt es – siehe oben – auch andere Phasen.
Auch der darauffolgende ebenfalls elfminütige Track 'Staring Into the Eyes of Death' macht nahtlos weiter, jedoch ist es mit der ausgesprochenen Fröhlichkeit dann auch irgendwann vorbei, wie sich angesichts des Songtitels auch unschwer erahnen lässt. Bei 'Funeral for an Oath' (übrigens exakt elf Minuten lang) wird Gitarre und Bass deutlich mehr Raum gegeben, das Tempo ist hier eher schleppend.
Noch mehr Zeit nimmt er sich für den nächsten Track, der 'Liberation' heißt und stellenweise gar leichte Schlenker in den Heavy Bereich macht. Das nachfolgende 'Along the Butterfly Meadow' hat, wie so viele andere Tracks auch, diese feinen Mellotron-Arrangements. Gerade die Mellotronflöten spielen eine markante Rolle auf dem Album und sorgen für so einige Wohlfühlmomente. Der längste Track des Albums, 'Gathering of the Council of Elders' (13:10), überrascht mit eingestreuten Mönchsgesängen, und auch hier ist wieder das Mellotron zu hören.
Auf seinem siebten Soloalbum (Alben unter dem Pseudonym Frau Holle nicht mitgezählt) zeigt der Bergheimer Musiker mal wieder seine Vielseitigkeit und sein Bestreben, mit viel Liebe zum Detail seine musikalischen Geschichten zu erzählen. Und das im Alleingang – Respekt!
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Holger “Holle” Mangler - all instruments and sounds
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