(49:05; CD, Digital, Vinyl; Apollon Records, 06.06.2025)
Ich kannte den Norweger bisher überhaupt nicht. Die Melange aus meist nordisch angehauchtem Folk, Singer/Songwriter, Pop, Indie und etwas progressiven Anwandlungen macht das melodische, oft instrumentale Konzept-Album „Trollringen" zu einem feinen sensiblen Gitarren-Album, dem der poetische filigrane Touch so manch früher Artrock-Alben aus den Seventies positiv anhaftet. „Trollringen“ selbst bezieht sich auf Geschichten aus dem frühen 19.Jahrhundert, inspiriert von den düsteren Novellen von Sigurd Hoel. Mit den Vorgängern und Zusammenarbeiten mit u.a Marco Minnemann (Steven Wilson) oder Tony Franklin (Kate Bush) hat der Norweger bereits einiges auf der musikalischen Haben-Seite. Mit 'Proloque' startet das Album sehr Folk-lastig entspannt, angenehm filigran und sanft melancholisch.
Sehr melodisch geht das instrumentale 'Opening Credits' durch verschiedene Songphasen, hat mit verspielten, vollmundigen, teils poppig elektrischer Folk-Gitarre was von der alten Gangart zwischen Steve Hackett und Mike Oldfield. Das schwebend ätherische Folk-Stück 'Best I Can Be' strahlt dank wunderschöner Vocals von Tanya Wells eine wohltuende Klarheit aus, berührt sanft mit feingliedrigen Melodien und liebevollen Zeilen. Das irgendwie Soundtrack-artige 'Intermission' leitet in den über achtminütigen Titelsong über, der mit Anklängen an Jan Garbarek oder David Sylvian tief in orchestrale, atmosphärische Klangwelten hinabtaucht. Richtig fein ausgearbeitete akustische und elektrische Gitarren, ein sanft agierendes Saxophon rufen von ganz allein all die Zeichnungen und Stilmittel des hohen Nordens vor das geistige Auge.
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Das sonnig und verspielt tänzelnde 'Sunrise' macht Freude und ist gespickt mit positiven Hand-Clapping Motiven. Ein sanft vibrierender Bass und erneut verspielte akustische Gitarren zeigen handwerkliche Spielfreude. Etwas Melancholie und floydige Rock-Manierismen bringen hintenraus ordentlich Schwung in den Song.'The Balance Of Being One' ist wundervoller Songwriter Pop, sanft, minimal mit einem Hauch von Indie/Brit-Pop im pathetisch aufgeladenen Gesang. Tolle Streicher und feine E-Gitarren machen das eh schon berührende Lied um so vollmundiger.
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Mit dem verspielten 'The Last Drop', feinen Percussions und viel Gefühl im akustischen Spiel kommt man weiter zum zweiten Longtrack des Albums 'As I Draw My Last Breath', der mit trippigen Rhythmen eine Art New Artrock in sanft darstellt, düstere Synths integriert und mal eine ganz andere Seite auf dem Album zur Schau stellen darf - sehr gelungen und erinnert mich positiv an die Landsleute von Gazpacho. Insgesamt ein sehr unaufgeregt harmonisches Album, welches mit vielen gelungenen abwechslungsreichen Arrangements in Sachen Gitarrenspiel, orchestralen Stilmitteln und intimen Momenten eine breit gestreute Palette auffährt. Dies alles handwerklich und vom Sound auf höchstem Niveau erfreut man sich an einem weiteren schönen Stück skandinavischer Tonkunst.
Bewertung: 10/15 Punkten (RB 10, JM 10)
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Apollon Records zur Verfügung gestellt.