(40:05; CD, Digital; ViciSolum Records, 13.06.2025)
Diese Schweden aus Dalarna debütieren mit ihrer selbstbetitelten und lassen handwerklich überhaupt nichts anbrennen. Meist hymnisch-treibend, mal rockig, dann doomig, selten im Geschwindigkeitsrausch, spielt man einen doomig bis treibenden Dark Metal. Die Musik steht dem traditionell düsteren Metal der späteren Generation nach der Jahrtausendwende nah, finnisch-melodisches Midtempo, Cradle-Of-Filth-affine Growls/Screams – alles irgendwie schwierig zu fassen. ‚Darkness Embrace‘ eröffnet majestätisch, prescht gut voran, integriert Chöre und legt seine Defizite im eher stereotyp bösen Gesang schnell offen. ‚Legion Strong‘ rifft und marschiert kompakt und doomig, der fauchend böse Gesang und später treibend stürmische Passage lösen keine Begeisterung in mir aus, dafür war vieles in ähnlicher Form schon mal besser am Markt. Die Produktion geht absolut in Ordnung, schleifende psychedelische Passagen setzen kurzzeitig gekonnt notwendige Kontraste. Die natürlich düstere Atmosphäre im handwerklichen Bereich wird aus meiner Sicht vom irgendwie aufgesetzt düsteren, rauen Gefauche nicht abgerundet, was letztlich schade bleibt. ‚Setting Fire To The Worthless‘ spielt dann mit doomigen, schleifenden Riffs, weiß richtig gut mit düsteren Bildern und Atmosphäre zu agieren. Der Gesang, kurzzeitig eher ein psychedelisches Flüstern, Wimmern, Raunen, zeigt hier endlich Facettenreichtum auf, die aber mit den dann wieder üblichen Akzentuierungen eher Missfallen hervorrufen. Hintergründige Backing Vocals, mystisch und dunkel, wissen Signeri sehr gut für sich zu nutzen.
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‚Häxa‘ beginnt sanft und melancholisch, eher folkig dank stimmungsvoller Synths. Der spätere Black Doom ist grundsätzlich mit hymnisch starken Melodien aufgeladen, die mit mehr Klasse im Gesang ein stärkeres Gegengewicht verdient hätten. Auch hier werden mächtig orchestrale Teppiche aufgefahren, sogar kurzzeitige Frauenchöre im Hintergrund hinzuaddiert. Das hat alles Schmackes, nutzt klirrend kalte Riffs, und trotzdem fehlt irgendwas. Mit ‚Shedding Skin‘ groovt und galoppiert man mit geilen Riffs frostig kalt durch die nordisch unwirtliche Fauna. Man ist um Abwechslung und Atmosphäre bemüht, taucht mal in ruhige Parts ab, temporär feine Gitarrenfragmente, sinistre Szenarien werden inszeniert. ‚Nightfire‘ mag es ebenfalls eher schleppend und massiv, der schleifend schwarze Gitarren-Sound kommt direkt und finster wie die Nacht. Das fast siebenminütige ‚Hills Painted Red‘ weiß mit melancholischen, breiten Soundteppichen einen sehr ausladenden Abschluss zu kreieren, der mich insgesamt trotzdem eher ratlos hinterlässt – hat die Band doch eigentlich sämtliches Rüstzeug, das durch den eher schwachen Gesangsanteil nicht die nötige Entfaltung findet.
Bewertung: 9/15 Punkten
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Line-Up:
Michael Brander – Vocals, Bass
Ulf Olars – Guitar
Lars Bergfält – Guitar
Jonas Arnberg – Drums, Brass & Organs
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von ALL NOIR zur Verfügung gestellt.