(45:31; CD, Vinyl, digital; Progrock.com’s Essentials/Just for Kicks; 25.04.2025)
Erst kürzlich wurde ein neues Album an dieser Stelle vorgestellt, wobei es sich um ein Live-Album handelte. Die Spielfreude, die dort hervorgehoben wurde, ist auch auf dem neuen Studioalbum, das in gleicher Besetzung wie das letzte Live-Album eingespielt wurde (abgesehen von der „Clann Brass Group“ und einem zusätzlichen Backgroundsänger), in jeder Faser zu spüren.
„Clann“ ist der Abschluss der „Sia“-Trilogie, die 2020 mit der Veröffentlichung von „Sia“ begann und 2022 mit „Light Up“ fortgeführt wurde. Die stabile Besetzung dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Alben in den letzten Jahren erstklassige Unterhaltung bieten und dem Fan von einer Mischung aus Symphonic Rock und Folk Rock viel Freude bereiten dürfte. Andy Glass zeigt immer wieder in seinen Soli seine Extraklasse und es wird deutlich, warum auch ein Steven Wilson von dieser Band schwärmt.
Schon der mitreißende Opener ‚Firefly‘ sorgt für beste Unterhaltung und knüpft nahtlos an die Stimmung beim oben erwähnten Cropredy-Festival an. Mit einer Ausnahme sind auch die weiteren Titel allesamt im 5-7 Minuten Bereich angesiedelt, wobei das abschließende ‚Earthsong 2025‘ lediglich als Bonus auf der CD enthalten ist, während es auf der Vinylversion nicht berücksichtigt wurde (warum eigentlich nicht?).
Ein Highlight des Albums ist das 14-minütige ‚Twin Peaks‘. Auf ein fantastisches Gitarrensolo auf halber Strecke folgt plötzlich ein drastischer Bruch, eingeleitet durch sanfte Synthesizerläufe. Sie driften in ambiente Bereiche ab, begleitet von der Stimme Hollands, die anschließend noch Verstärkung findet in lautmalerischem Gesang des Gastsängers Nick Burns, um anschließend wieder zum Grundthema zurückzukehren. Wie auch auf den anderen Songs ist das Geigenspiel von Jenny Newman ausgesprochen präsent. Noch einmal ein formidables Gitarrensolo und anschließend wieder der im Mittelteil angesetzte Synthielauf – fertig ist der Longtrack.
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Auf der CD ist dann noch der bereits erwähnte ‚Earthsong 2025‘ zu hören – es scheint zur Sitte von Solstice zu werden, auf späteren Alben immer mal wieder einen Song vom starken Debütalbum „Silent Dance“ neu einzuspielen. So befand sich auf „Sia“ der Song ‚Cheyenne 2020‘, der auf einen der stärksten Titel der Band zurückgreift. Auf ‚Earthsong 2025‘ wird schnell klar, dass hier etwas leicht anders ist – und in der Tat, der Lead-Gesang stammt auf diesem Track nicht von Jess Holland, sondern von ihrer Kollegin Ebony Buckle. Das Resultat ist ein feines Lied, das dieses sehr schöne Album stilgerecht abrundet.
Der Solstice-Fan wird sicherlich nicht enttäuscht werden, und zum Kennenlernen dürfte es für diejenigen, die von der Band noch nie etwas gehört haben, sich aber für eine Mischung aus Folk und Symphonic Rock erwärmen können, definitiv gut geeignet sein.
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Andy Glass – guitars
Jess Holland – lead vocals
Jenny Newman – fiddle
Peter Hemsley – drums
Steven McDaniel – keyboards
Robin Phillips – bass guitar
Ebony Buckle – harmony vocals
Dyane Crutcher – harmony vocals
Luke Bainbridge – saxophone
Phil Bainbridge – trumpet
Toby Carr – trombone
Nick Burns – vocals
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Abbildungen: Solstice