(64:40; CD, digital; Eigenproduktion/Just for Kicks; 01.03.2025)
The Far Cry war für den Schreiberling bisher ein unbeschriebenes Blatt. Zwar dümpelte in der hintersten Hirnecke irgendwie in diesem Zusammenhang der Name Dan Maske, doch das führt in die Irre, denn die Band, in der der amerikanische Keyboarder spielte (oder immer noch spielt?), heißt Far Corner. Waren diese eher im RIO-Bereich verortet, spielen die ebenfalls aus den USA stammenden The Far Cry lupenreinen Symphonic Prog. Und zwar in einer Qualität, die nahelegt, dem Genre-Freund ans Herz zu legen, sich mal mit diesem Quartett zu befassen.
Das Debütalbum „If Only“ wurde 2022 veröffentlicht, in fast gleicher Besetzung – lediglich die Position des Gitarristen wurde neu besetzt – nun also das Nachfolgealbum „Once There Was“. Dabei sind die Musiker durchaus schon sehr lange im Musikgeschäft aktiv. So war Drummer Robert Hutchinson beispielsweise Gründungsmitglied von Holding Pattern und auch auf deren legendärem Album „Majestic“ an Bord, an dem auch Sänger/Bassist Jeff Brewer beteiligt war.
Das aktuelle Werk startet gleich mit zwei längeren Songs, dem 14-minütigen ‚Unholy Waters‘ und dem zwölfminütigen ‚Crossing Pangea‘. Der Opener lässt gleich ein wenig an UK denken, wobei der Gesang in Richtung Realm („The Path“) geht. Hier wird toller Symphonic Prog geboten, bei dem Gitarre und Keyboards gleichberechtigt agieren. ‚Crossing Pangea‘ ist ein Instrumentaltrack, auf dem es zunächst recht behäbig mit Synthesizerflächen losgeht, bis das Schlagzeug einsetzt und mit ordentlichem Drive aufs Tempo drückt und in eine flotte Prog Nummer mit moderatem Frickelgrad führt. Es folgt mit ‚The Following‘ ein weiterer melodischer Gesangstitel, an den sich zwölf kurze Stücke anschließen, allesamt einzeln anspielbar, jedoch zu einem einzigen Longtrack gehörend, nämlich dem Titelsong.
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Nicht nur das gut abgestimmte Zusammenspiel von Tasten und Gitarre beeindruckt, auch die Holding Pattern Rhythmustruppe liefert hervorragende Arbeit ab mit teils wuseligem Drumming und fettem Rickenbacker Bass. Auf dem Titelsong werden alle Register gezogen und dem Symphonic Rock auch noch eine Prise Fusion beigefügt. Die Musik bleibt von Anfang bis Ende spannend, das Interesse für den Vorgänger ist ebenso geweckt wie die Neugier auf zukünftige Taten dieser interessanten Band.
Bewertung: 11/15 Punkten
Besetzung:
Robert Hutchinson – drums / percussion / bells / spoken words
Jeff Brewer – lead and backing vocals / bass guitar / bass synthesizer / bass pedals / guitar
Chris Dabbo – piano / keyboards / vocals
Brendan Kinchla – lead guitar / acoustic and electric guitars
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Abbildungen: The Far Cry