(52:09; CD, Digital, Vinyl; Small Stone Records; 25.04.2025)
Aus dem schönen Lissabon kommen Miss Lava. Die Portugiesen schauen auch schon bereits auf 20 Jahre Historie zurück. Die neue Rille “Under A Black Sun” ist der fünfte Longplayer der Band. Für diese Veröffentlichung tauchte die Band laut Aussagen des Frontmannes Johnny Lee in vielerlei dunkle, intensive und vor allem emotionale Kämpfe ein, beleuchtet eindrücklich einiges mehr als vorher die dunklen Aspekte des Seins. Unter Einflussnahme kosmischer Energien spielt der Saturn für dieses Release eine gesonderte Rolle. Die Bühne teilte man sich in der Band-Historie natürlich mit vielen großen Rockbands und das neue Album ist für jeden Freund rockiger Klänge zwischen Grunge, Stoner, Space-und Vintage Rock sicherlich ein Antesten wert. Wirklich düster wird hier nichts, obwohl ein Opener wie das siebenminütige ‘Dark Tomb Nebula’ mit kosmisch drückender Heavyness, einprägsamer Melodik Freunde des prophetisch schweren Stoner Rock sofort ansprechen sollte. Man ist über die komplette Länge des Albums um Abwechslung bemüht und diese findet der Hörer dank balladesker und einiger schöner Rocksongs auch ohne weiteres. Viele mehrstimmige Vocals erinnern wohlwollend an alte Grunge Helden wie Alice In Chains, ohne natürlich deren Klasse beziehungsweise Abgründe zu erreichen.
Richtig schön melodisch ist das Ganze allemal (das schmissig rockige ‘Evil Eye Of A Witch’ gefällt sehr), man verneigt sich vor dem großen Vintage Rock der Seventies mit vielen dafür typischen, aber gelungenen Arrangements. Besonders die Gitarren sind gut ausformuliert mit vielen stimmungsvollen Details und Akkorden. Eine dauerhaft anwesende Grund-Melancholie gefällt mir richtig gut, nimmt aber auch nie zu viel von der Energie weg, die gerade in Mini-Power-Songs wie ‘Chaos Strain’ oder dem schwer eingängigen Hit ‘Woe Warrior’ gut nach vorne powert (Kadavar lassen grüßen).
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
‘The Bends’ treibt mit dick aufgetragenen Stoner-Riffs und grummelndem Bass gut nach vorn. Der Kopf nickt vollautomatisch, während eher Düsteres wie im schweren, sechsminütigen ‘Fear In Overdrive’ sogar an manch Porcupine Tree oder Tool-Moment gemahnt. Offensichtliche Grunge-Zitate sind im schweren, massiven ‘I Drown’ unverhohlen zur Schau gestellt und lassen auch in ‘Blue Sky On Mars’ mit mehr rockig leichter Attitüde diesen Eindruck nicht weichen. Im viel zu kurzen Intermezzo ‘Clara’ integriert man Female Vocals, was hervorragend funktioniert. Das erzeugt richtig was an Stimmung, nur wieso endet es so abrupt nach nicht mal zwei Minuten? Bitte nächste Mal mehr davon! Der starke Titelsong beendet ein richtig gutes Heavy-Rock-Album, in dem man gekonnt mit Elementen aus Grunge, Stoner und psychedelischem Vintage Rock viele gute Momente schafft, ohne den ganz großen zu erzeugen. Es finden sich auf “Under A Black Sun” keine wirklichen Ausfälle, was die Platte der Südwesteuropäer zu einer Empfehlung macht.
Bewertung: 10/15 Punkten
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Line-up:
Johnny Lee – Vocals
K. Raffah – Guitars
P. Gonçalves – Drums
Ricardo Ferreira – Bass
Hugo Jacinto – Guitars
Surftipps zu Miss Lava:
Bandcamp
Facebook
Instagram
Spotify
Youtube
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Earsplit PR zur Verfügung gestellt.