(51:36; CD, Digital; Eigenveröffentlichung/Just for Kicks, 17.01.2025)
Ein neuer Name in der britischen Neo Prog Szene: Forgotten Gods. Aber keine wirklichen Neulinge, denn die Herrschaften sind schon seit langer Zeit aktiv, auch wenn dem Prog Fan die meisten Namen eher nicht bekannt sind. Einzig beim Namen des Gitarristen Steve Harris könnte es bei Neo-Prog-Insidern klingeln, denn er spielte seinerzeit in der Band Ark (in der beispielsweise auch ein gewisser John Jowitt vor seiner IQ-Zeit agierte). Später übrigens auch in einer von Ex-IQ Sänger Paul Menel angeführten Band.
Manches mag wie schon oft Gehörtes wirken und kommt vermutlich eher beim Melodic-Rock-Fan als bei Prog-Fans an, die es mal etwas kantiger und rauer mögen. Aber auf der anderen Seite sind da Songs wie ‘Pillars Of Petra’ und ‘Vigil’, beide mit zweistelligen Laufzeiten, die deutlich spannender daher kommen, dabei hauptsächlich den Freund von Neo-Prog-Songs ansprechen. Der Opener ‘Alive’ gehört noch in die Kategorie eingängiger Melodic Neo Prog und spricht für erstere Prognose, darauf folgt mit besagtem ‘Pillars Of Petra’ dann der längste Track des Albums, der es immerhin auf eine knappe Viertelstunde Spielzeit bringt. Der Song startet mit sanften Keyboard- und Gitarrenklängen, es kommt lautmalerischer orientalisch anmutender Gesang hinzu, danach wird es dann typisch neo-proggig. Ein Sänger, der gerne mal etwas dramatisiert und in den Gesangsarrangements ein wenig an alte Twelfth Night erinnert, als ob ein Geoff Mann Song von Andy Sears gesungen wird. Diese Assoziation setzt sich schnell fest und erweckt beim Rezensenten gleich eine gewisse Sympathie, die vermutlich auch dafür verantwortlich ist, dass es letztendlich zu einer zweistelligen Bewertung kommt. Es ist allerdings auch nachvollziehbar, wenn man manche Parts als schon oft so ähnlich gehört und eher harmlos einstuft und das Album dann entsprechend insgesamt etwas weniger gut wegkommt.
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Das zehn-minütige ‘Vigil’, ebenfalls ein Highlight von “Memories”, hat noch ein besonderes Bonbon zu bieten, denn hier trägt Tiger-Moth-Tales-Mann Pete Jones mit seiner Flöte eine Extra-Note bei.
Bei ‘Alone’ könnte man in den ersten Sekunden denken, es handele sich um eine Cover-Version eines Twelfth-Night-Songs, doch es wird dann doch ihr eigener Song, in diesem Fall eine seichte Ballade. Das abschließende ‘Rose And Pink’ hingegen erinnert gesangstechnisch an Pallas mit Alan Reed. Und wie heißt das letzte Wort, das aus den Boxen kommt? Richtig – natürlich “Memories”.
Das Debüt von Forgotten Gods wird speziell die Freunde des sehr melodischen Neo Prog ansprechen können, da hier viel Wert auf den Faktor Melodie gelegt wird. Das geht etwas zu Lasten von mutigeren Arrangements, doch zuzutrauen ist ihnen für die Zukunft noch einiges, wobei gerade der engagierte Sänger Marc Cunningham eine wichtige Rolle spielen dürfte.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
Marc Cunningham – lead vocals
Dave Boland – keyboards / programming / synthesizers / backing vocals
David Hallett – drums / percussion
Steve Harris – lead guitar / acoustic guitar / guitar synthesizer
Michael Kentish – bass guitar / harmony and backing vocals
Guest:
Pete Jones – whistle (‘Vigil’)
Surftipps zu Forgotten Gods:
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Abbildungen: Forgotten Gods