(39:57, CD, Vinyl, Digital, Gondwana Records, 18.10.2024)
Zwei Jahre nach ihrem Wellness in Jazz, “Over Tage”, empfehlen sich Nikolaj Svaneborg und Jonas Kardyb mit ihrem nächsten Album, das wieder auf dem kultigen Gondwana-Label von Matthew Halsall erscheint. Womit sich das dänische Duo in trauter Eintracht mit speziellen Acts wie Hania Rani, Mammal Hands, GoGo Penguin, dem Portico Quartet oder Sunda Arc befindet. Benannt nach einem öffentlichen Platz in Kopenhagen ist auch “Superkilen” ein Hort aus Neo-Classical Jazz-Kompositionen. Wartete “Over Tage” dazumal mit dark-jazzig dräuenden Trompeten auf, so ist “Superkilen” – bis auf einen verhuschten Kontrabass im Titelstück und ‘Udsigten’ sowie einer einsam klagenden Violine in dem wunderbar groovenden ‘Cycles’ – Piano beziehungsweise Wurlitzer und Schlagzeug pur.
Schon von Kindheit an war Nikolaj Svaneborg darauf bedacht, das Klavier behutsam und sacht zu bedienen (was an dem schrillen Klang des Instruments lag, auf dem er dieses erlernt hat). Das macht sein Spiel schon irgendwie einzigartig. Jonas Kardybs Wurzeln sind eher im Blues zu finden, was die Kombi Svaneborg Kardyb reichlich endemisch erscheinen lässt. Harmonische Pianofiguren werden durch manchmal überaus nervöse Schlagzeugpatterns aufgelöst (‘Vakler’) oder aber zum Singen gebracht. Wobei die Grundatmosphäre des Albums, dem Nordic-Jazz entsprechend, eine freundlich unterkühlte ist, derweil es einem bei ‚Arendal‘ wirklich fröstelt.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Abbildung: Svaneborg Kardyb